Mehr Bewerber und mehr Ausbildungsstellen – aber Angebot und Nachfrage passen nicht immer zueinander

Auf einer Tafel stehen mehrere Begriffe, die mit dem Studium, der Ausbildung und der Schule zu tun haben.
  • Auf einer Tafel stehen mehrere Begriffe, die mit dem Studium, der Ausbildung und der Schule zu tun haben.
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Die Bilanz des Ausbildungsjahres 2015/2016 im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel fällt grundsätzlich positiv aus. Mehr junge Menschen suchten eine Ausbildungsstelle und mehr Betriebe meldeten offene Lehrstellen. Dennoch weist der Ausbildungsmarkt Probleme auf.

Vom 1. Oktober 2015 bis 30. September 2016 meldeten sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Wesel insgesamt 6.557 Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz. Das sind 111 Jugendliche oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig standen in den Kreisen Wesel und Kleve insgesamt 4.108 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Das sind 148 Stellen oder 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren 3.884 betriebliche Ausbildungsstellen, 153 oder 4,1 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr 2014/2015.

„Eine Ausbildung ist ein sehr guter Start ins Berufsleben. Das sehen weiterhin zahl-reiche Jugendliche und Eltern so. Mehr junge Menschen als im Vorjahr haben die Angebote unserer Berufsberatung genutzt und sich Unterstützung auf dem Weg von der Schule in Ausbildung oder Studium geholt. Ebenfalls positiv ist, dass die Arbeitgeber in den Kreisen Wesel und Kleve aktiver nach Nachwuchskräften suchen und unserem Arbeitgeber-Service mehr Ausbildungsstellen als im Vorjahr gemeldet haben. Hier wirken sich unter anderem die gemeinsamen Anstrengungen mit den Partnern im Rahmen des Ausbildungskonsenses aus. Einige Betriebe haben bereits Probleme, ihre offenen Stellen zu besetzen. Erst allmählich öffnen sie sich für Auszubildende, denen formale Qualifikationen fehlen und die erst auf den zweiten oder dritten Blick passen. Mit der Unterstützung durch unsere Förderungen wie die Assistierte Ausbildung hoffen wir, dass die Unternehmen ihre Einstellungsbereitschaft erhöhen. Fachkräftesicherung ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf“, betont Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September suchten noch 512 Ju-gendliche eine Ausbildungsstelle, 188 mehr als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren bei der Agentur für Arbeit Wesel noch 263 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 31 mehr als im Vorjahr. Durch intensive Nachvermittlungsaktionen, zum Teil mit den Kammern, konnte noch zahlreichen Jugendlichen eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative angeboten werden. Aktuell sind somit noch 173 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.

Ausbildungsmarkt im Kreis Wesel

Im Kreis Wesel meldeten sich von Oktober 2015 bis Ende September 2016 insgesamt 4.124 Bewerber, das sind 38 oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig standen 2.633 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Davon waren 2.466 betriebliche Ausbildungsstellen, 41 oder 1,7 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr 2014/2015.

Zum Ende des Berufsberatungsjahres (30.9.) suchten noch 237 Jugendliche eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative, 122 mehr als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren im Kreis Wesel noch 141 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 2 Stellen weniger als im Vorjahr. Aktuell suchen noch 139 junge Menschen eine Ausbildungsstelle. Es gibt noch rund 60 offene Lehrstellen.

„Im Kreis Wesel wurden mehr Ausbildungsstellen als im letzten Jahr gemeldet. Das ist eine gute Nachricht. Dennoch reicht dieses Plus nicht aus, um Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt in Einklang zu bringen, denn es gibt deutlich mehr junge Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren, als entsprechende Lehrstellen. Nicht jeder bringt die gewünschten Noten mit und manchmal hapert es auch mit dem Umgangsformen. Es lohnt sich trotzdem, in diese jungen Menschen zu investieren, denn viele haben das Potenzial, sich zu einer guten und zuverlässigen Nachwuchskraft zu entwickeln. Manchmal braucht es dafür ein wenig Unterstützung. Hier hilft die Arbeitsagentur gerne, denn dieser Einsatz zahlt sich aus, wenn dadurch Ausbildungsverträge zustande kommen und Abbrüche vermieden werden“, so Barbara Ossyra zum Ausbildungsstellenmarkt im Kreis Wesel.

Top 10 der Berufe

Wunschberufe der Bewerber
1. Kaufmann/-frau Büromanagement
2. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
3. Verkäufer/in
4. Medizinische/r Fachangestellte/r
5. Kfz.mechatroniker PKW-Technik
6. Industriekaufmann/-frau
7. Industriemechaniker/in
8. Chemikant/in
9. Friseur/in
10. Fachkraft Lagerlogistik

Gemeldete Berufsausbildungsstellen
1. Verkäufer/in
2. Kaufmann/-frau Büromanagement
3. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
4. Fachverkäufer/in Lebensmittel- handwerk Bäckerei
5. Bankkaufmann/-frau
6. Koch/Köchin
7. Zahnmed. Fachangestellte/r
8. Kaufmann - Groß-/Außenhandel
9. Medizinische/r Fachangestellte/r
10. Friseur/in

Ausbildungsmarkt im Kreis Kleve

Im Kreis Kleve meldeten sich von Oktober 2015 bis Ende September 2016 insgesamt 2.433 Bewerber, das sind 73 oder 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig standen 1.475 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Davon waren 1.418 betriebliche Ausbildungsstellen, 112 oder 8,6 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr 2014/2015.

Zum Ende des Berufsberatungsjahres (30.9.) suchten noch 275 Jugendliche eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative, 66 mehr als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren im Kreis Kleve noch 122 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 33 mehr als im Vorjahr. Aktuell berät die Agentur für Arbeit Kleve noch 34 junge Menschen, die eine Lehrstelle suchen. Es gibt noch 50 unbesetzte Lehrstellen.

„Im Kreis Kleve können wir grundsätzlich eine positive Bilanz ziehen. Trotz sinken-der Schulabgängerzahlen haben mehr Jugendliche die Dienstleistungen der Berufsberatung in Anspruch genommen. Die Betriebe haben nach einem Rückgang im letzten Jahr wieder mehr offene Ausbildungsstellen gemeldet. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn der Bedarf an Fachkräften nimmt zu. Bei der Besetzung der Ausbildungsstellen ist es wichtig, nicht vorschnell Bewerbungen auszusortieren, die nicht auf den ersten Blick überzeugen. Junge Menschen entwickeln sich noch. Manch einer benötigt etwas Unterstützung, um die Ausbildung zu bewältigen. Dabei kann die Arbeitsagentur die Ausbildungsbetriebe auch über einen längeren Zeitraum unterstützen. Das zahlt sich für alle Beteiligten aus“, sagt Barbara Ossyra zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Kleve.

Top 10 der Berufe

Wunschberufe der Bewerber
1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
2. Kaufmann/-frau Büromanagement
3. Verkäufer/in
4. Medizinische/r Fachangestellte/r
5. Kfz.mechatroniker PKW-Technik
6. Industriekaufmann/-frau
7. Tischler/in
8. Friseur/in
9. Verwaltungsfachangestellte/r Kommunalverwaltung
10. Koch/Köchin

Gemeldete Berufsausbildungsstellen
1. Verkäufer/in
2. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
3. Bankkaufmann/-frau
4. Kaufmann - Groß-/Außenhandel
5. Industriekaufmann/-frau
6. Kaufmann/-frau Büromanagement
7. Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Bäckerei
8. Restaurantfachmann/frau
9. Koch/Köchin
10. Fachkraft Lagerlogistik

Kontakt zu Berufsberatung: Anmeldung telefonisch unter der kostenlosen Hotline-Nummer 0800 45555 00 oder online unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch.
Kontakt zum gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Wesel: Meldung freier Ausbildungsstellen unter der kostenlosen Hotline-Nummer 0800 45555 20 oder per E-Mail an
Wesel. Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.

Autor:

Agentur für Arbeit Wesel aus Wesel

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