Public Euro-Viewing: Stadtverwaltung Wesel und Kornmarktwirte verharren im Clinch

Spaßfaktor in Goch. | Foto: LK-Archiv
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Wer bei der Fußball-Euro Spaß zusammen mit ganz Vielen haben will, der muss bis Dinslaken, Goch oder Kleve fahren. Die Stadt Wesel bietet im Turniermonat ab dem 10. Juni kein Public Viewing an.

Das Problem hat zwei Seiten und kommen zusammen auf keinen grünen Zweig.
Da sind zunächst einige der Kornmarktwirte, die grundsätzlich bereit wären, die Vorbereitungen für ein großes Public Viewing zu stemmen. Wären da nicht die Sicherheitsauflagen, die zusammen mit der Miete für die Riesenleinwand und die notwendigen Absperrvorrichtungen auf 20.000 bis 25.000 Euro geschätzt werden.

Gastwirt Jörg Bluhm hält diese Hürde für überwindbar: "Bei einer übersichtlichen Größe wie am Kornmarkt würde es reichen, die Straße zu sperren und drei Mann Security zu stellen. Dann wäre es auch bezahlbar!" Bluhm positioniert sich als Optimist: "Auch jetzt könnte ich es noch organisieren - ohne Eintritt!" Aber dafür müssten die zuständigen Behörden eben auch mal Fünfe gerade sein lassen.

Wesels Erster Beigeordneter Daniel Kunstleben betrachtet die Sachlage recht nüchtern. Auf die Frage, ob sich die Stadt in der Verpflichtung sehe, potenzielle private Ausrichter von Public Viewing unter die Arme zu greifen, sagt der Verwaltungsmann: "Auch in den letzten Jahren hat sich die Stadt hier nicht als Veranstalter eingebracht. Ich freue mich, dass die EM in vielen Kneipen übertragen wird und man dort gemeinsam mitfiebern kann. Hoffentlich gibt die deutschen Elf auch ausreichend Anlass zum Jubeln."

Mögliche Kritik, dass in Vorfeld großer Veranstaltung mit zweierlei Maß gemessen werde, lässt Kunstleben nicht gelten: "Für Public-Viewing gibt es einen klaren Erlass des Landes. Ansonsten werden gemeinsam mit der Polizei in Gesprächen mit den Veranstaltern Sicherheitsregelungen festgelegt - unabhängig davon, ob Wesel-Marketing oder andere Private Veranstalter sind. Darin fließen auch Erfahrungen mit vergangenen oder vergleichbaren Veranstaltungen ein. Ziel ist insbesondere der Schutz der Besucher."

Jörg Bluhm zur Frage nach Problemen am Kornmarkt bei Rudelgucken: "Auseinandersetzungen gab es 2014 überhaupt nicht!"

Ob das angespannte Verhältnis zwischen der Stadt und ihren Wirten noch rechtzeitig ins Lot kommt?

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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