Auf ein Wort: Sterbehilfe - Hilfe beim Sterben

Pfarrer Ulrich G. Schneider | Foto: Wa-Archiv

Als Seelsorger in einer Kirchengemeinde gehört die Sterbebegleitung zu den wichtigsten Aufgaben seines Pfarrdienstes. Mir sind zwei solcher Begleitungen aus meiner Anfangstätigkeit in Witten in besonderer Erinnerung.

Ich besuchte einen allein stehenden Mann, dem gerade im Krankenhaus die Diagnose „Krebs im Spätstadium“ mitgeteilt worden war. Operationen und andere medizinischen Maßnahmen wie Bestrahlung oder Chemotherapie hätten nicht mehr geholfen. Er sagte mir bei meinem Besuch am Krankenbett, er hoffe jetzt nur, dass er nicht so schlimme Schmerzen auszuhalten habe. Gott sei Dank hat er nicht lange leiden müssen. Wie wäre es aber gewesen, wenn er sein Leiden bis zur unerträglichen Grenze hätte aushalten müssen?

In einem anderen Fall wurde ich von einem Ehemann zu einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt seiner todkranken Frau hinzugezogen. Dieser hatte vorgeschlagen, der Frau durch entsprechende Medikamente zwar ein kurzes, aber mit Lebensqualität ausgestattetes Leben zu ermöglichen, ohne sie mit Lebens verlängernden Maßnahmen zu quälen. Ich habe dem Ehemann damals zugeraten und selber angefangen, mit meiner eigenen Frau über eine eigene entsprechende Patientenverfügung nachzudenken und sie abzuschließen.

In der abgelaufenen Woche ist im Bundestag über die Sterbehilfe diskutiert worden Ich selber habe in den letzten Jahren viel Gutes durch die Palliativmedizin in den Hospizeinrichtungen erlebt und hoffe sehr, dass sie weiter ausgebaut und zum Segen vieler Menschen bei uns werden kann.

Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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