Vorzugswürdige Kühlturm- und Kohlelagervarianten vorgestellt

Für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Kraftwerk Datteln 4 hat die Stadtverwaltung verschiedene Technik-Alternativen untersuchen lassen. Nach Begutachtung und detaillierter Bewertung von fünf Alternativen zur Rückkühltechnik ergibt sich auf Grundlage umfassender Erörterung in der „Arbeitsgruppe Stadt“ der Naturzug-Nasskühlturm als Vorzugsvariante, weil dieser die meisten umwelttechnischen Vorteile bietet. Bei der Kohlelagerung ist ein offenes Längslager gegenüber den anderen vier in Frage kommenden geschlossenen Lagern aus stadtplanerischer und umweltfachlicher Sicht vorzugswürdig. Dieses auf der Auswertung der Basisexpertisen fußende Ergebnis hat die „Arbeitsgruppe Stadt“ im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Bauen und Verkehr vorgestellt.

Für die Rückkühltechnik wurden fünf Alternativen untersucht: Naturzug-Nasskühlturm (jeweils 178 und 135 Meter Höhe mit integrierter Rauchgasableitung), Ventilator-Kühlturm (60 Meter Höhe plus Schornstein, 135 Meter), Zellenkühltürme (32 Zellen á 23 Meter plus Schornstein, 135 Meter) und Hybridkühlturm (60 Meter plus Schornstein, 135 Meter). Die vorgeschlagene Variante Naturzug-Nasskühlturm (178 Meter) verursacht die geringsten Geräusch-Immissionen und führt zu den geringsten maximalen Immissionszusatzbelastungen durch Luftschadstoffe. Außerdem hat sie von allen geprüften Alternativen den geringsten Energiebedarf und den höchsten Wirkungsgrad. Die stärkere Beeinträchtigung des Landschafts- und Ortsbilds sowie die Verschattung durch Schwaden stuft die Stadtverwaltung zwar als Nachteil dieser Variante ein, bewertet das Ziel aber höher, die vom Kraftwerk ausgehenden Lärm- und Schadstoffimmissionen so gering wie möglich zu halten sowie eine höhere Energieeffizienz zu gewährleisten.

Bei den Möglichkeiten zur Kohlelagerung wurden ebenfalls fünf Varianten untersucht: ein offenes und zwei geschlossene Längslager, ein geschlossenes Kreislager und ein geschlossenes Silolager. Nach stadtplanerischer und umweltfachlicher Bewertung bietet das offene Längslager die meisten Vorteile: Es ist im Vergleich mit den anderen geprüften Alternativen wie Kreis- und Silolager, deren bauliche Anlagen weitaus höher und massiver sind, nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen des Orts- und Landschaftsbildes verbunden. Insbesondere die geringfügig höheren Schallemissionen wirken sich nur zur Tageszeit (6 bis 22 Uhr) aus.
Die beiden Varianten des geschlossenen Längslagers werden nur geringfügig schlechter bewertet. Allerdings kommt die Version des geschlossenen Längslagers mit einer Gesamtlänge von ca. 750 Metern nicht in Betracht, da sie in den am östlichen Rand des Plangebietes vorgesehenen Waldgürtel hineinragt. Dieser Grünzug basiert auf einem zeichnerischen Ziel der 7. Regionalplanänderung und soll wichtige Funktionen für die optische Abschirmung des Kraftwerksgeländes zur offenen Landschaft sowie für die Kompensation der Eingriffe in Natur und Landschaft übernehmen. Deshalb wurde als weitere Alternative ein kürzeres Hallenlager mit reduzierter Lagermenge geprüft. Dessen Gesamtbewertung ist jedoch nach dem Prüfergebnis weniger vorzugswürdig als das offene Längslager.
Weiteres Vorgehen
Auf Grundlage der von der „Arbeitsgruppe Stadt“ erarbeiteten und im Ausschuss vorgestellten Bewertungsmatrizen für die Technikalternativen wird nun eine Beschlussvorlage erarbeitet, die Grundlage für die im nächsten Stadtentwicklungsausschuss sowie im Rat vorgesehene Billigung der Anlagenkonfiguration sein wird. Diese Billigung soll dann Grundlage für die Erarbeitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes sein.

Autor:

Lokalkompass Datteln aus Datteln

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