Was macht eigentlich ein Vormund?

Der SkF Datteln führt 55 Vormundschaften und Pflegschaften für minderjährige Kinder. Das Foto zeigt Geschäftsführerin Karin Müller (l.) und Annika Scherra (Bereich Sozialpädagogische Familienhilfe, Vormundschaften).
  • Der SkF Datteln führt 55 Vormundschaften und Pflegschaften für minderjährige Kinder. Das Foto zeigt Geschäftsführerin Karin Müller (l.) und Annika Scherra (Bereich Sozialpädagogische Familienhilfe, Vormundschaften).
  • hochgeladen von Lokalkompass Datteln

Lea (14) und Pablo (12) lebten die ersten Jahre bei ihrer überforderten und psychisch kranken Mutter, bis diese gemeinsam mit dem Jugendamt die Entscheidung traf, sie in einem Kinderheim unterzubringen. Dort leben sie seit fünf Jahren in einer Wohngruppe. Die Kinder hatten sich sehr gewünscht, ihre Mutter zu sehen. Die Wohngruppe machte der Mutter immer wieder Einladungen, die Kinder zu besuchen - erfolglos.

Kinder und Jugendliche wachsen in der Regel bei ihren Eltern auf. Doch manchmal können die leiblichen Eltern aus verschiedenen Gründen dieser Aufgabe nicht gerecht werden. In solchen Fällen bestellt das Gericht eine Person, die die Verantwortung für das Kind oder den Jugendlichen übernimmt, zum Vormund. Diese Person ist anstelle der Eltern der rechtliche Vertreter des Kindes und handelt in dessen Interesse bis zum 18. Lebensjahr.
Insgesamt führt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Datteln 55 Vormundschaften und Pflegschaften für minderjährige Kinder. Einem Sorgerechtsentzug gehen in den meisten Fällen belastende und bedrohliche Erlebnisse voran. So wie dieses:
Juana (5) wurde von ihrer alleinerziehenden Mutter vernachlässigt. Sie war einfach nicht in der Lage, die Tochter ausreichend zu versorgen. Wenn an Wochenenden der neue Lebenspartner zu Besuch kam, wurde Juana tagelang in ihrem Zimmer eingesperrt - ohne ausreichende Nahrung. Mit der Zeit wurde sie vom Lebenspartner der Mutter missbraucht. Seit einem Jahr lebt sie in einer Pflegefamilie und hat Vertrauen zu ihren Pflegeeltern gefunden. In kurzer Zeit konnte sie die körperlichen und gesundheitlichen Mangelerscheinungen überwinden und sich gut entwickeln.
Mit diesen schwierigen Erlebnissen müssen die Kinder lernen, zurechtzukommen. Dazu ist oft ein neues Zuhause in einer Pflegefamilie oder einer Wohngruppe hilfreich. Der Vormund wacht darüber, dass es dem Kind, dort wo es lebt, gut geht, unterschreibt den Ausbildungsvertrag oder die Einwilligung zur Operation und beantragt andere pädagogische Hilfsmaßnahmen. Dabei orientiert sich der Vormund an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen des Kindes.
Um dies tun zu können, sind regelmäßige Kontakte zwischen Vormund und Mündel sehr wichtig. Neben den Besuchen in den Wohngruppen und Pflegefamilien wäre es für die Kinder gut, gemeinsam mit dem Vormund etwas zu unternehmen, wie zum Beispiel Eis essen, Schlittschuhfahren oder Schwimmen gehen. Aber auch kleine Aufmerksamkeiten zu Weihnachten oder Geburtstagen stellen für die Mündel eine wichtige Geste dar. Einige haben keinen Kontakt zu ihrer leiblichen Familie und freuen sich sehr darüber, wenn eine vertraute Person an sie denkt.
Um den Kindern diese Extras zu ermöglichen, würden sich die Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen Datteln sehr über eine Spende freuen.

Weitere Informationen zum Thema Vormundschaften erteilt Karin Müller, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln, unter Tel. 02363/ 910092.

Autor:

Lokalkompass Datteln aus Datteln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.