Datteln: Familien Zeit schenken - SkF im Ostvest sucht ehrenamtliche Familienpaten

Die aktiven Familienpaten des SkF freuen sich auf weitere engagierte Helfer.  | Foto: SkF
  • Die aktiven Familienpaten des SkF freuen sich auf weitere engagierte Helfer.
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"Meiner Familie geht es gut, die Kinder sind groß und aus dem Haus. Jetzt möchte ich etwas an die nächste Generation weiter geben und meine freie Zeit sinnvoll nutzen", so beschreibt eine aktive Familienpatin ihre Motivation für dieses Ehrenamt beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF).

[text_ohne]Seit einigen Wochen ist sie einmal wöchentlich für einen Nachmittag mit ihrem Patenkind verabredet. Die Zweijährige erwartet sie schon ganz ungeduldig an der Tür und freut sich auf die Stunden, in denen sie spazieren gehen oder den Spielplatz besuchen.
[/text_ohne]Auch die alleinerziehende Mutter profitiert von der "Patenzeit". Sie wünsche sich ein wenig Freiraum, um in aller Ruhe die Wohnung in Ordnung bringen zu können, aber auch eine Vertrauensperson für die Tochter und sich, mit der sie über Erziehungsfragen sprechen könne, so berichtete die Mutter im Vorgespräch der Koordinatorin Kirsten Esser.
Die Diplom-Pädagogin nimmt sich viel Zeit für die Familien und die Ehrenamtlichen. "Mir ist es wichtig, die Wünsche und Bedarfe der Familien zu kennen. Nur so kann ich sie mit den Stärken und Wünschen der Ehrenamtlichen abstimmen und eine gelingende Patenschaft auf den Weg bringen."
Aus den Überlegungen, wie man zugezogene, junge Familie oder Alleinerziehende unterstützen kann, entstand die Idee der Familienpatenschaften. In Zusammenarbeit mit der Stadt Datteln, den Kindertageseinrichtungen und dem SkF wurde das Projekt 2011 ins Leben gerufen. Seitdem erfahren die Dattelner Familien tatkräftige, lebenspraktische Unterstützung durch engagierte Ehrenamtliche.
Aktuell bestehen 16 Patenschaften und die Ehrenamtlichen leisten wöchentlich etwa 60 Stunden wertvolle Arbeit. Dahinter steht der Gedanke, präventiv tätig zu werden, also unbürokratische und nachbarschaftliche Hilfe auf Augenhöhe anzubieten, bevor intensivere Unterstützungsangebote nötig werden. "Meist sind es ganz normale Familien, aber in schwierigen Lebensumständen, die sich bei mir melden", berichtet Kirsten Esser. Die Nachfrage nach diesem freiwilligen Angebot reißt nicht ab und so stehen immer wieder Familien auf der Warteliste.
Deswegen bietet der SkF regelmäßig neue, vorbereitende Schulungen für Interessenten an. "Es ist schon ein verantwortungsvolles Ehrenamt", stellt Kirsten Esser fest. "Die Eltern geben ihr Wichtigstes - ihre Kinder - in andere Hände. Das können sie nur, wenn sie sicher sind, dass die Kinder gut aufgehoben sind." Und auch die Ehrenamtlichen sind froh, vorbereitet zu werden und Rückhalt durch die Koordinatorin zu erfahren.
Bevor sie in die Familien vermittelt werden, absolvieren sie eine neunteilige Schulung. Hier werden Rahmenbedingungen, rechtliche Fragen und der Versicherungsschutz geklärt, es geht um Themen wie Kommunikation, Grenzen setzen, die Rolle und Aufgabe eines Familienpaten. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Säuglinge und Kleinkinder sowie Themenabende zu lokalen Unterstützungsmöglichkeiten stehen auf dem Programm.

Neue Schulung im Herbst

Nach Abschluss der Schulung vermittelt Kirsten Esser die Paten in die Familien. Die praktische Ausgestaltung der "Patenzeit" lässt dabei viel Spielraum. Von einer Fahrradtour mit Picknick über einen Lesenachmittag mit selbstgebackenen Plätzchen bis hin zur Begleitung zu einem Sportangebot ist alles möglich. Manchmal bringen die Paten aber auch ein offenes Ohr für die Erwachsenen mit, die sich mit ihren Sorgen oder Fragen an eine vertrauensvolle Person wenden möchten.
"Während der letzten Treffen habe ich mit der Mutter viele, sehr wichtige Behörden- und Ämtergänge erledigen können", berichtet ein Familienpate bei einem Austauschtreffen. Diese Treffen finden regelmäßig im Kreise der aktiven Familienpaten und zusammen mit der Koordinatorin statt. Hier gibt es die Möglichkeit, aus den Patenschaften zu berichten, den eigenen Einsatz zu reflektieren und Problemlösungen gemeinsam zu erarbeiten. Das passiert jedoch alles in anonymer Form, damit die Privatsphäre der Familien gewahrt bleibt. "Die Behördenangelegenheiten sind genau mein Ding", so der Familienpate, "das war ja früher mein Beruf."
Kirsten Esser würde gerne mehr solcher gelingender Familienpatenschaften einrichten und sucht deshalb weitere Interessenten für die Schulung im Herbst.
Wer sich vorstellen kann, in diesem abwechslungsreichen Ehrenamt tätig zu werden, kann sich gern ab sofort bei der Koordinatorin Kirsten Esser melden. Sie sollten Erfahrung und Freude am Umgang mit Kindern sowie die Bereitschaft mitbringen, sich auf Menschen in anderen Lebensumständen einzulassen. Etwa zwei bis drei Stunden Zeit sollten Sie wöchentlich für dieses Ehrenamt einbringen können.
"Ich bin nach meinem Treffen mit den Patenkindern immer vollkommen erledigt, aber das Lachen und die Energie der Kinder, das gibt mir so viel zurück", schwärmt eine Patin.
Interessierte bekommen weitere Infos bei Kirsten Esser, SkF im Ostvest e.V., Tel. 02363/9100934, E-Mail: kirsten.esser@skf-ostvest.de.

Autor:

Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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