Datteln: Ein neues Stück Natur

Die Uferentfesselung soll an einem Teilstück der Lippe südlich von Vinnum, nordöstlich von Datteln in der Ortschaft Pelkum durchgeführt werden. Die betroffenen Flurstücke, die von der Umbaumaßnahme berührt werden, stehen in privatem Eigentum, mit Verfügungsrecht der Landschaftsagentur Plus GmbH und dem Land NRW. | Foto: EGLV
  • Die Uferentfesselung soll an einem Teilstück der Lippe südlich von Vinnum, nordöstlich von Datteln in der Ortschaft Pelkum durchgeführt werden. Die betroffenen Flurstücke, die von der Umbaumaßnahme berührt werden, stehen in privatem Eigentum, mit Verfügungsrecht der Landschaftsagentur Plus GmbH und dem Land NRW.
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Der Lippeverband und die Landschaftsagentur Plus renaturieren in Datteln-Pelkum ein Stück Lippe-Ufer und ufernahe Flächen mit dem Ziel, dort die Entwicklung natürlicher Gewässerstrukturen und Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten zu fördern. Die Arbeiten sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein.

Zu diesem Zweck beseitigt der Lippeverband auf rund 400 m Länge am linken Lippe-Ufer die Befestigung aus schweren Schüttsteinen und „entfesselt“ damit den Fluss. Auf einer Fläche in direkter Nachbarschaft zum Uferstreifen entwickelt die Landschaftsagentur Plus einen 2,5 Hektar großen Acker zu einer Hartholzaue, wie sie früher typisch für die flussnahen und bei Hochwasser überschwemmten Lippeauen war.
Beide Baumaßnahmen sind eng miteinander abgestimmt, dabei finden zuerst die Arbeiten am unmittelbaren Ufer und direkt anschließend die Arbeiten im Hinterland statt.

Bestehende Gehölze sollen erhalten bleiben

Der betreffende Lippeabschnitt liegt südlich von Vinnum, nordöstlich von Datteln in der Ortschaft Pelkum. Dort wird das Ufer im Zuge der Baumaßnahme vielgestaltig mit steilen und flachen Abschnitten und einigen Ausbuchtungen ausgebildet. Wenn dem Wasser ausreichende Angriffsmöglichkeiten gegeben werden, erleichtert dies die eigendynamische Entwicklung der Lippe.
Bestehende Gehölze - darunter Weiden, Birken, eine Esche und eine Eiche - sollen weitgehend erhalten bleiben, kleinere Eichenstämme werden als so genanntes Totholz in das Gewässer eingebracht. Durch Abtragung von Boden wird, soweit das möglich ist, die Aue etwa einen Meter gelegt. Mit überschüssigem Bodenmaterial sollen in der Lippe zwei oder drei kleine Inseln geschüttet werden.
Der abgegrabene Oberboden aus dem Uferstreifen wird gleich nebenan für die Baumaßnahme der Landschaftsagentur Plus zur Verbesserung der angrenzenden Ackerfläche verwendet. Diese wird mit bodenständigen, typischen Gehölzen wie Stieleichen, Hainbuchen, Wildkirschen sowie Feld- und Flatterulmen nach den Vorgaben des Forstamtes aufgeforstet.
Dazwischen mündet ein Wassergraben in die Lippe, der aus dem Bereich der Dortmunder Rieselfelder kommt und bisher auf den letzten 35 m vor dem Einlauf verrohrt ist. Diese Verrohrung soll in Zusammenhang mit der Uferentfesselung entfernt und der Einmündungsbereich dabei trichterförmig aufgeweitet werden. Die Abflussituation für die Oberlieger wird dadurch tendenziell verbessert.
Die beiden Flächen, die hier angepackt werden, bleiben in privatem Besitz, der Lippeverband beziehungsweise die Landschaftsagentur besitzen aber Verfügungsrechte für diese Grundstücke. Der Lippeverband ist dabei als Bauverwaltung für den landeseigenen Fluss tätig. Die Landschaftsagentur Plus entwickelt die benachbarte Auenfläche als Kompensationsmaßnahme für die Erweiterung der Quarzsandgewinnung der Quarzwerke GmbH in Haltern am See.

Autor:

Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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