gutenachtbus: Hilfe für die Ärmsten

Ehrenamtliche verteilen unter anderem warme Getränke an die Obdachlosen. 
Foto: vision:teilen/Uwe Schaffmeister
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Er trägt sich zu 100 Prozent aus Spenden: der gutenachtbus, der seit genau fünf Jahren zwischen 22 und 1 Uhr morgens im Stadtgebiet unterwegs ist, um für Obdachlose da zu sein. Im Dezember 2011 wurde er von vision:teilen und fiftyfifty eingerichtet.
"Es gibt viele Angebote für Obdachlose in Düsseldorf. Nur ab 21 Uhr nicht mehr. Das war der Ausgang für unsere Idee", erzählt Bruder Peter Amendt vom Verein vision:teilen. In Hamburg oder St. Petersburg gebe es ähnliche Projekte, davon habe man sich inspirieren lassen. "Obdachlosigkeit ist eine akute Form von Armut und Randständigkeit", sagt Amendt. So habe als Grund-idee die Gastfreundschaft gestanden, bei der Arbeit gehe es um Menschenwürde und Vertrauensgewinn.
Anfangs fuhr der Bus einmal in der Woche. Aktuell ist er von montags bis donnerstags im Einsatz. Er hält am Hauptbahnhof und am Ko(m)mödchen. Seit Anfang an ist die Sozialarbeiterin Julia Kasprzyk dabei. Unter ihrer Leitung sind an jedem der Einsatztage drei bis vier Ehrenamtliche in dem Bus unterwegs. An die Obdachlosen werden heiße Getränke, Suppen oder Eintöpfe und Schlafsäcke verteilt. Auch stehen die Ehrenamtlichen für Gespräche zur Verfügung. In Notfällen kann ein Obdachloser mit dem gutenachtbus transportiert werden. Etwa zu einer der 145 Notschlafstellen, die es in Düsseldorf gibt. "Im Winter sind es 26 mehr", sagt Kasprzyk. Inzwischen ist sie nicht mehr jeden Tag mit dem Bus unterwegs - "aber zu den Fahrzeiten immer telefonisch erreichbar", sagt sie.
Der gutenachtbus wird angenommen. Von den Obdachlosen. "Uns wird oft gedankt", sagt Amendt. In der Woche sind es rund 80 Obdachlose, die das Angebot nutzen. "Insgesamt haben wir 120 Stammgäste, die in unterschiedlichem Rhythmen zu uns kommen", sagt Kasprzyk. Und von denen, die helfen können. Ohne die vielen Ehrenamtlichen und Spender würde es den gutenachtbus nicht geben. Da gibt es Unternehmen wie die Bäckerei Puppe, die Kuchen und Brötchen zur Verfügung stellen, oder Privatpersonen, die zu Hause die Suppen für den nächtlichen Einsatz kochen. Auch wenn die eigentliche Arbeit daraus besteht, die Menschen vor Ort zu versorgen, von einigen kleinen Erfolgsgeschichten können die Mitarbeiter dann doch berichten. Da sind zwei Männer und eine Frau, denen man geholfen habe wieder eine Wohnung zu bekommen. Oder ein minderjähriges Pärchen, das von der Straße geholt werden konnte. Positives Feedback gebe es auch von den Menschen, die am gutenachtbus vorbeikommen. "Wir werden positiv wahrgenommen", sagt Julia Kasprzyk. Das liege auch daran, dass man transparent arbeite und an der Art, wie das gesamte Team auf die Menschen zugehe.
 Wer den gutenachtbus unterstützen möchte, kann spenden: vision:teilen e.V., Stadtsparkasse Düsseldorf, Kto.: 10179026, BLZ: 30050110. Ehrenamtliche verteilen unter anderem warme Getränke an die Obdachlosen.
Foto: vision:teilen/Uwe Schaffmeister

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Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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