Sankt Martin: Auf "Nippes ist immer Verlass"

11. November 2010
17:30 Uhr
Rathaus Kray, 45307 Essen
Johannes Wortberg (Mitte) präsentiert den ganzen Stolz der Familie: Martinspferd "Nippes" und Papa André, der wieder als Sankt Martin durch die Straßen reiten wird. | Foto: maschu
  • Johannes Wortberg (Mitte) präsentiert den ganzen Stolz der Familie: Martinspferd "Nippes" und Papa André, der wieder als Sankt Martin durch die Straßen reiten wird.
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In der Dämmerung kommen mir zwei riesige Pferde entgegen gelaufen. Auf dem zweiten sitzt ein kleiner Junge, der den Koloss im Griff zu haben scheint. Denn sanft gehorcht der freundliche Riese den Anweisungen des Jungen. Kein Wunder! Hier kommt „Nippes“ angetrottet - und der trägt nicht nur den kleinen Johannes überall hin, sondern auch morgen wieder „Sankt Martin“ durch Kray.
Ganz schön imposant so ein Kaltblut. Geneuer gesagt, ein Rheinisch-deutsches Kaltblut. Dieser Rasse gehört nämlich der 14-jährige Wallach an. Auch wenn man vor dem großen Tier zunächst viel Respekt hat, „Nippes“ ist die Sanftheit auf vier Hufen. Denn neugierig begrüßt er mich schon auf seinem Weg zurück zum Stall an der Auffahrt. In einem großen Offenstall lebt „Nippes“ in Kupferdreh bei Familie Wortberg. An seiner Seite eine rassige junge Stute. Sankt Martin durch die Straßen tragen, das darf aber nur „Nippes“.
„Er ist einfach perfekt für diesen Job“, lacht Besitzer André Wortberg. „‚Nippes‘ ist einfach ein Pferd zum Liebhaben!“ Seit sechs Jahren schlüpft André Wortberg nun schon ins Martinskostüm in Kray-Leithe. Den großen Krayer Martinszug hat der sympathische Kupferdreher im Vorjahr erstmalig angeführt. „Lutz Frye von der Krayer Bürgerschaft hat mich angesprochen und ich habe spontan ‚ja‘ gesagt“, erinnert sich Wortberg, der früher auch schon als Sankt Martin durch Dilldorf geritten ist.
Aufs Pferd gekommen ist André Wortberg durch die Familie: „Wir hatten immer schon Pferde. Meine Frau ist im Reitsport aktiv und ich hatte irgendwann Lust auf die Kaltblüter.“ Ursprünglich waren sie zum Wiese abschleppen und für die Arbeit im Wald gedacht.
„Nippes“ kaufte André Wortberg zweijährig als Hengst. „Da war er ziemlich tempe-ramtentvoll und musste erst einmal seine Männlichkeit verlieren“, schmunzelt Wortberg. „Dadurch wurde ‚Nippes‘ dann zum absoluten Verlasspferd!“
Den Vierbeiner bringt so schnell gar nichts aus der Ruhe - ideale Voraussetzungen also für den Einsatz bei einem so großen Zug wie dem in Kray. „Andere Martinspferde bekommen Mittelchen, damit sie ruhig bleiben. Das braucht der hier überhaupt nicht“, lacht Wortberg und deutet auf seinen imposanten Wallach, der neugierig nach Leckerlies Ausschau hält.
Worauf freut sich Sankt Martin denn in Kray? „Der Zug ist schön“, lobt Wortberg. „Besonders das vielfältige Angebot später am großen Martinsfeuer hat mir im letzten Jahr wirklich gut gefallen.“
Und Sohnemann Johannes, ist er denn auch in Kray dabei? „Klar“, ruft der Sechsjährige. „Ich laufe mit meiner selbstgebastelten Laterne - einer Grubenlampe - neben ‚Nippes‘!“ Einen Tipp für alle Kinder, die jetzt neugierig aufs liebe Martinspferd geworden sind, hat der Wortberg-Spross auch noch: „Man muss auf seine Füße aufpassen. ‚Nippes‘ hat ja so große Hufe - er hat schonmal aus Versehen auf meinen Füßen gestanden!“

Der Zug durch Essen-Kray findet am Donnerstag, 11. November, ab 17.45 Uhr statt. Treffpunkt ist das Krayer Rathaus, Kamblickweg.

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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