Mehmet Daimagüler: Empörung reicht nicht

Lesung in Kooperation mit dem Förderverein der VHS Ennepe-Ruhr-Süd zum Auftakt der Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt

Hat unser Sicherheitsapparat die lückenlose Aufklärung der NSU-Mordserie verhindert? Trägt auch der Verfassungsschutz Verantwortung für die Verbrechen der Neonazis? Und haben Polizeibehörden jahrelang in eine falsche Richtung ermittelt, weil ihr Denken zum Teil rassistisch durchsetzt ist? Diese und andere Fragen thematisiert Mehmet Daimagüler, Opferanwalt der Nebenklage, in seinem Plädoyer zum NSU-Prozess. Sein Fazit: Unser Staat hat versagt. Mit seinem Buch appelliert Daimagüler an uns alle, unsere Demokratie nicht für selbstverständlich zu nehmen, sondern sie gegen Hass und Extremismus zu verteidigen. Im Anschluss daran gibt es Gelegenheit zur Diskussion darüber, was vor Ort dafür getan werden kann.

Im Rahmen dieser Lesung wird die Fotoausstellung "4074 Tage - Tatorte der NSU-Morde" von Gabriele Reckhard eröffnet, die im Zeitraum von 4.11. bis 5.12.19 gezeigt wird.
Mit dieser Ausstellung macht die Fotografin Gabriele Reckhard die zehn Tatorte sichtbar, an denen rechtsradikale Täter des sog. "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) zehn Menschen ermordet haben. Neun Opfer waren Männer mit migrantischen, meist türkischen Wurzeln; das zehnte Opfer war eine Polizistin. Sie alle wurden an ihren Arbeitsplätzen hingerichtet. Seit dem ersten Mord im September 2000 bis zur Aufdeckung des NSU im Jahr 2011 musste die Familie Simsek 4074 qualvolle Tage nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihres Angehörigen leben - sie war zudem Verunglimpfungen und Kriminalisierung durch Ermittlungsbehörden und Medien ausgesetzt.

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"

Autor:

Jana Urbanski aus Gevelsberg

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