Der Tag versprach schön zu werden, was er auch hielt. Ideales Wetter, um einmal die Umgebung zu erkunden. Also führte mich mein Weg in das geschichtsträchtige Orsoy am Rhein.
Wie wir um den Stadtkern von Orsoy herum erkennen, war die zu mehr als die Hälfte noch heute erhaltene Stadtmauer - sie war mit ihren Wehrgängen und Schießscharten bis zu acht Metern hoch - noch von einer ihr vorgelagerten weiteren Festungsanlage umgeben. Sie ward wegen ihrer Wälle für Stein- und Eisenkugelgeschosse kaum erreichbar. Nicht zuletzt wegen ihrer sternförmig angeordneten Bollwerke galt die Orsoyer Befestigung einst unter den Militärs als sehr schwer einnehmbar. Dieses hatte sich bis zum Hofe Ludwig XIV herumgesprochen. Darum entschied er sich bei einem seiner befohlenen Feldzüge, die Stadt Orsoy mit seiner noch unverbrauchten Truppen zuerst einzunehmen, bevor er beabsichtigte, seine Eroberungsfeldzuge am Niederrhein weiter fortzusetzen.Als jedoch die bereits durch mehrere Kriege heimgesuchten-,zunächst von den Spaniern und hernach von den Holländern entwaffneten Orsoyer die Streitmacht der Franzosen sahen und damit die Überlegenheit sicherlich richtig erkannten, öffneten sie freiwillig und kampflos die Tore ihrer Stadt und gewährten den französischen Truppen Einlass. Vor ihrem Weitermarsch ließ das französische Militär die ehemalige Burg von Orsoy - sowie Teile der Festungsanlagen sprengen.
Text aus "Chateau d´ Orsoy"
Autor:Josef Hauprichs aus Duisburg |
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