Herren 40 I erleiden zweite Saison-Niederlage
Keine Punkte für TGH

Der Norden ist nicht unbedingt das Lieblings-Auswärtsziel der Tennisgesellschaft. Auch bei der zweiten Niederlage der Spielzeit bewegte sich die erneut umformierte Vier der TGH die A43 hoch, diesmal jedoch mit einem Schwenk nach rechts in den Recklinghäuser Osten zum dort ansässigen Suderwicher Tennisclub. Dieser hatte einen für uns inzwischen auch nicht mehr komplett ungewohnt granulatlosen Untergrund für seine Begegnung bereitgestellt und wollte mit nur einem Verlustpunkt aus dem Verfolger-Duell mit einem weiteren Heimsieg seine Chance auf den Klassensprung wahren.
Tabellarisch besuchten wir zwar zugleich den freundlichen Nachbarn, jedoch musste spätestens mit dem Blick auf das aufgebotene Personal schon zuvor klar gewesen sein, wer die Hosen am fünften Matchday anhaben wird. So hatten in Person von Christian Schenk entweder eine hartnäckige, gerade eben noch halbwegs abgeklungene Erkältung oder Ivo Siebers eine mild verlaufene Covid-Infektion überwunden, stellten Sie sich mit dieser nicht zu vernachlässigenden Schwächung doch in den Dienst der Mannschaft.
Ivo, der gerne einmal erst die koffeinhaltigen Köstlichkeiten einer Restauration genießt, musste jedoch direkt aufs Feld zum Vergleich mit dem heimischen Vierer. Der läuferisch gut mithaltende Schlaks aus dem Vest machte es unserem Oldie beileibe nicht einfach und hielt sich schadlos in zwei Sätzen. Unser Crack war dabei zwar nicht in allen Belangen unterlegen, dennoch musste er sich dem Kontrahenten recht verdient beugen. Michael Westen, ein weiterer Kandidat, der gerne einmal erst die Umgebung auf sich wirken lässt, war zu diesem Zeitpunkt noch voll im Match. Gegen die stoisch verteilende Leihkraft der Tennisfreunde Herten reihte sich Rallye an Rallye und in diversen Spielen auch Vorteil an Vorteil. Den entscheidenden Punkt heimste aber in den weitaus meisten Fällen erneut nicht der gelegentlich zu unkonventionellen Grundschlägen neigende Hiddinghauser ein. So war es ebenfalls verdient, jedoch um mehrere Games zu deutlich ein 3:6, 1:6, welches zur nicht gerade mutmachenden 0:2-Zwischenbilanz führte.
Das stets mit sich hadernde Stehaufmännchen namens Thorsten Marx war da bereits zum 1:0-Satzgewinn vorgeprescht. Gegen seinen um ca. 1 LK höher gerankten Opponenten lief zwar nicht alles rund, welches auch stimm- und wortgewaltig kundgetan wurde, doch sind wir das ja gewohnt vom Mann aus der Versicherungs-Branche. Trotz Führung immer mäkelnd, wiederholte sich das Schauspiel auch im weiteren Verlauf. Dies sogar ergebnismäßig analog, da aus dem ersten 6:4 gleich noch das nächste wurde. Ein wichtiger Zähler, der die Hoffnung auf ein Unentschieden nährte. Der Versatz durch Ivos kürzerer und Michaels längerer Partie blieb bestehen, als Spitzen-Einzel Christian das Rechteck betrat. Ein weiterer Kandidat, der als Sportart-Wechsler mit einem Händchen und schneller Adaption der Besonderheiten rasche LK-Sphären überschritten hatte, stellte sich unserem Top-Mann entgegen. Starke Grundschläge zur Eröffnung und auch im Ballwechsel selbst reihte der Recklinghäuser mit LK 8,4 – Tendenz steigend – aneinander. Zunächst konnte Chris dies noch gut parieren und schloss in seiner bekannten Manier diverse Vorstöße gewinnbringend ab. Die Häufigkeit war aber aufgrund der Dominanz von der anderen Seite nur schwer auf Dauer zu beweisen. Hinzu kam das eingangs beschriebene Handicap, so dass der zweite Satz zugleich der letzte war und zügig an Heim ging. Ein ansehnliches Spiel, bei dem unser Bär sicher noch mehr Duftmarken hätte setzen können, wäre er im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. Es half alles nichts, der 1:3-Rückstand nach den Einzeln stand auf dem analogen Berichtsbogen gekritzelt.
Nun musste schon alles passen. Der Einser ging auch freundlicherweise in Doppel Zwei, für welches wir Christian und Ivo mit einer Vorahnung und Hoffnung auf Zählbares vorgesehen hatten. Diese Rechnung ging zumindest auf. Das war es dann aber auch schon. Ähnlich aktueller gravierender Probleme bei der deutschen Vorzeige-Airline, versagten beim an Eins positionierten Doppel aus Michael und Thorsten Systeme wie Bodenpersonal gleichermaßen. Vermutlich hätte der Albatros aus Bernhard & Bianca eher Passagiere über den nicht unweit entfernten Rhein-Herne-Kanal befördert, als dass die beiden Recken irgendeinen Reisenden ans Ziel gebracht hätten. „Woran hat es gelegen?“, kann man als viel zitierten Einspieler zwar bemühen, doch bleibt die Antwort auf die als suboptimal noch schön formulierte Performance darauf auch einige Flügelschläge später immer noch aus. Mund abputzen und ohne Nachtisch oder Olympia-Platte von Akropolis ins Bett, konnte es da nur folgerichtig heißen. Eine halbe Etage unterhalb (die Courts waren zwar sichtbar, aber um einen kleinen Treppen-Aufstieg niveaumäßig voneinander separiert) machten Christian und Ivo ihr übliches Ding. Der hinzugeholte Ersatzmann von Suderwich an der Seite des Ex-Fußballers beherrschte als Kompagnon selbst einige Finessen an und mit der Filzkugel, so dass das nun abschließende Doppel von Anfang an gleichsam nicht unbedingt in die erhoffte Richtung tendierte. Diesem Spiel drückte aber selbstredend der Einser aus RE seinen Stempel auf. Er bewies auch hier häufig sein Gefühl für die Situation, beispielhaft bei einem butterweichen Lob über das Duo von der Albringhauser Straße. Mit dem dritten 6:3, 6:1 des Nachmittags und inzwischen frühen Abends wurde dann das Formular für den Staffelleiter vervollständigt. Dort stand dann vor der Digitalisierung ein hochverdientes 5:1 aus Sicht der Heim-Truppe, der wir anschließend noch alles Gute für den weiteren Verlauf des sich langsam dem Ende entgegen neigenden Winters wünschten und uns auf die Rückfahrt begaben.
Als nächste Prüfung wartet der neue Liga-Dritte mit der Westfalia aus Gelsenkirchen auf uns, der seine ambitionierten Hoffnungen mit der erwarteten Niederlage bei Schwarz-Weiß Marl begraben musste. Vielleicht gelingt uns dort wieder, Zählbares zu holen, bevor zum Abschluss der Besuch des abgeschlagenen Schlusslichts TC Grün-Weiß Herne bei uns ansteht.

Autor:

Stephan Rath aus Sprockhövel-Hiddinghausen

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