Brillen für Menschen in Tansania: Waltroper Optikerin reist nach Afrika, um im N‘dologe Hospital zu arbeiten

Waltrop - Düsseldorf - Dubai - Dar es salaam - Mwanza - Bukoba und dann noch 56 Kilometer, dann - nach fast zwei Tagen - ist Dorothee Hülsmann an ihrem Einsatzort, dem N‘dologe Hospital in Tansania, angekommen. Dort, in dem nicht staatlichen Krankenhaus der Vereinigten Evangelischen Mission, wird die 64-Jährige drei Monate lang verbringen und ihre langjährige Erfahrung als Optikerin einbringen, um den Menschen direkt vor Ort mit maßangefertigten Brillen zu helfen. Los geht es am 27. Mai.

Je näher dieses Datum rückt, desto mulmiger wird es der allein stehenden Waltroperin, die bisher eigentlich so gar nicht abenteuerlustig war.
„So langsam wird mir klar, worauf ich mich da eingelassen habe“, schmunzelt Dorothee Hülsmann. „Das fängt schon damit an, dass ich erst unterwegs mein Visum in Dubai beantragen muss, denn dieses gilt zwar 90 Tage, aber ab Ausstellungsdatum.“
Tipps und Hilfestellungen hat sie sich bei Dr. Franz Beier eingeholt, der fünf Jahre lang in diesem Krankenhaus gearbeitet und inzwischen eine Stiftung gegründet hat. Er konnte ihr genau beschreiben, was sie erwartet.
„Mein Aufgabenbereich umfasst zum Beispiel die Augenglasbestimmung, die Anfertigung von Brillen in der Optikerwerkstatt, aber auch während des mobilen Einsatzes in den Dörfern“, berichtet die Optikerin. Obwohl sie dort auf einfachste Verhältnisse treffen wird, fühlt sie sich gerüstet.
„Meine Ausbildung zur Optikerin habe ich 1967 absolviert. Da wurde auch noch mit einfachsten Mitteln gearbeitet. Danach habe ich 40 Jahre in einem Waltroper Optikergeschäft gearbeitet.“
Hier entstand auch der erste Kontakt zu Diederike Forster, die vor vielen Jahren die Schulpartnerschaft zwischen der Waltroper Gesamtschule und einer Schule in Tansania mitbegründete. Seither unterstützt sie dort viele Projekte und sammelte unter anderem auch Brillengestelle bei Waltroper Optikern, um sie nach Tansania zu bringen.
Durch diese Aktion keimte bei Dorothee Hülsmann noch während ihrer Berufstätigkeit der Wunsch auf, einmal selbst nach Afrika zu reisen, um dort zu helfen. Bereits vor sechs Jahren schrieb sie ihrem Neffen ins Freundschaftsbuch: „Wenn ich einmal alt bin, fahre ich nach Afrika, um dort zu arbeiten.“ Seit drei Jahren ist Dorothee Rentnerin und so steht ihrem Traum nichts mehr entgegen.
Auf die Frage, warum sie sich jetzt entschlossen hat, nach Tansania zu fliegen, ob dies nur aus Hilfsbereitschaft geschieht, antwortet sie ganz spontan: „Nein, aus Hilfsbereitschaft fahre ich zu allerletzt. Ehrlich gesagt, ich mache diese Reise für mich. Ich habe mich gefragt, wenn nicht jetzt, wann dann. Und wenn ich dabei anderen Menschen helfen kann, umso besser.“
Sie freut sich schon sehr darauf, das unbekannte Land und neue Menschen kennen zu lernen. Besonders gespannt ist sie schon auf ihre geplante Wildlife-Safari zum Ngorongogara, einem Einbruchkrater in Tansania, der sich am Rande der Serengeti befindet.
Dorothee Hülsmann ist zuversichtlich, sie sagt: „Mein Aufenthalt fällt genau in die Trockenzeit, das bedeutet, es wird nie mehr als 30 Grad und vom Victoria See weht ein angenehmer Wind.“ Das hat ihr Tansania-Expertin Diederika Forster versichert.
Und so macht sich Dorothee Hülsmann nächste Woche auf den langen Weg nach Tansania, um dort anderen zu helfen und sich selbst etwas Gutes zu tun.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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