Dramatikerfestival "Theatertexte NL" im Schauspielhaus erschließt Neuland

Lot Vekemans ist mit ihrem Drama "Gift. Eine Ehegeschichte" ein europaweiter Erfolg gelungen. Nun will sie andere niederländische Dramatiker fördern. | Foto: Küster
  • Lot Vekemans ist mit ihrem Drama "Gift. Eine Ehegeschichte" ein europaweiter Erfolg gelungen. Nun will sie andere niederländische Dramatiker fördern.
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„Lot Vekemans ist als Theater- und Romanautorin mittlerweile ein europäischer Superstar“, sagt Olaf Kröck, Chefdramaturg des Schauspielhauses. Ihr Stück „Gift. Eine Ehegeschichte“ läuft an der Königsallee mit großem Erfolg. Die Autorin hat mittlerweile auch eine Stiftung gegründet, die ein „reisendes Theatertreffen“, so Dramaturgin Annelie Mattheis, auf die Bühne bringt. Neben dem Schauspielhaus ist auch das Deutsche Theater Berlin beteiligt.

„Die drei Stücke, die wir ausgewählt haben“, stellt Mattheis heraus, „sind in Deutschland noch nicht zu sehen gewesen.“ - Präsentiert werden die Texte als Lesung mit insgesamt 19 Schauspielern, darunter zwei Mitglieder des Nationaltheaters Den Haag. „Zwei Drittel des Ensembles sind mit von der Partie“, ordnet Kröck ein. Und weiter: „Es handelt sich eher um Hörspiele als um Lesungen.“ Die Autoren sind zugegen und können so die deutsche Theaterpraxis kennenlernen. Auch stellen sie sich der Diskussion mit dem Publikum. Eingerichtet wurden die Stücke von Schauspielhaus-Intendant Anselm Weber, Olaf Kröck und Eric de Vroedt, Künstlerischer Leiter des Nationaltheaters Den Haag und an der Königsallee durch seine Inszenierungen „Leas Hochzeit“ und „Stiller“ bestens bekannt.

Drei ganz unterschiedliche Theatertexte

Den Auftakt macht am Freitag, 10. Februar, Frank Sieras Drama „Sprachflut“. Mattheis verspricht ein „poetisches Kunstwerk“. Im Anschluss ist „Genesis“ von Sophie Kassies zu erleben. Das monumentale Werk mit Bezug auf das erste alttestamentarische Buch der Bibel rankt sich um Brudermord, Inzest, Größenwahn, Rachsucht, Lügen und Betrug, aber auch um Liebe, Treue, Barmherzigkeit und Gemeinschaftssinn.
Am Samstag, 11. Februar, folgt Alex van Warmerdam mit seinem Stück „Am Kanal nach links“. Kröck umreißt den Inhalt der Dystopie: „Es gibt nur noch zwei weiße Familien auf der Welt, die sich nicht leiden können, aber den Fortbestand ihrer Rasse sichern wollen. Das kleine private Stück eröffnet in seiner Monstrosität eine andere Betrachtungsweise aktueller Probleme.“

Termine
Das Dramatikerfestival „Theatertexte NL: neue Stimmen aus den Niederlanden“ beginnt am Freitag, 10. Februar, um 19 Uhr mit einem Impulsvortrag über die zeitgenössische niederländische Dramatik in den Kammerspielen des Schauspielhauses, Königsallee 15. Um 19.30 Uhr folgt die szenische Lesung aus Frank Sieras „Sprachflut“ mit anschließender Diskussion. Um 21 Uhr beginnt die Lesung aus „Genesis“ von Sophie Kassies. Auch hier gibt es im Anschluss die Möglichkeit zur Diskussion.
Die Veranstaltung wird am Samstag, 11. Februar, um 20 Uhr im Theater Unten fortgeführt und abgeschlossen. Geboten wird eine szenische Lesung aus Alex van Warmerdams „Am Kanal nach links“ mit anschließender Diskussion.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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