Nächster Springorum-Tunnel

So sieht es aus, wenn ein Tunnel auf der ehemaligen Springorum-Bahnstrecke für den Radverkehr hergerichtet ist. Foto: Sabine Schemmann
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Der Regionalverband Ruhr (RVR) öffnet entlang der früheren Springorum-Bahntrasse einen ehemaligen Eisenbahntunnel, damit Fahrradfahrer künftig sicher die Hattinger Straße passieren können. Die geplante Unterquerung zwischen der Franziskusstraße und der Schlossbrücke gehört zum dritten Bauabschnitt des Springorum-Radweges, den der RVR plant und umsetzt.

Gut die Hälfte des insgesamt knapp zehn Kilometer langen Radweges, bestehend aus vier Bauabschnitten, hat der RVR bereits fertig gestellt. Der Springorum-Radweg hat als Verbindungselement östlich der Innenstadt zwischen Ruhrtal-Radweg und dem Emscherpark Radweg eine hohe Bedeutung für Freizeitradler aber auch für den Alltagsverkehr. Seit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes im Jahr 2012 nutzen zahlreiche Radfahrer und Fußgänger das 2,3 Kilometer lange Teilstück. Auch seit der Fertigstellung des zweiten 3,3 Kilometer langen Bauabschnitts im Frühjahr 2014 hält der Trend an: Neben Berufspendlern, Schülern und Besuchern der Bochumer Innenstadt nutzen auch Freizeit- und Tourenradler die Radstrecke.
Die ehemalige Springorum-Bahnstrecke führte ursprünglich durch eine Brücke unter der Hattinger Straße hindurch in Richtung Ruhrtal. Nach Stilllegung der Bahnstrecke wurde das Brückenbauwerk verfüllt. Der Verkehr auf dem Kreuzungsbereich Wasserstraße hat in den vergangenen Jahren jedoch deutlich zugenommen. Damit künftig Fahrradfahrer die Kreuzung mit vier Ampelanlagen meiden können, wird der Radverkehr sicher unter der Straße hindurchgeführt. Dazu öffnet der RVR den Tunnel wieder für den Zweiradverkehr.

Zweischalige Bauweise

Bevor die Unterquerung genutzt werden kann, werden der Tunnelein- und Ausgang durch Bohrpfahlwände gesichert sowie das herauszubrechende Material verfestigt. Das Tunnelbauwerk wird in geschlossener, zweischaliger Bauweise mittels eines bergmännischen Vortriebsverfahrens erstellt. Dabei wird zunächst eine vorläufige Sicherung aus Spritzbeton und Ausbaubögen an der Tunnelaußenschale angebracht. Für den finalen Ausbau wird Stahlbeton an der Innenschale befestigt. Die Absturzsicherung beidseitig der Hattinger Straße erfolgt durch Stahlgeländer.

Abschluss bis Mitte 2017

Die Unterquerung soll bis Januar 2017, die Wege sollen bis Juni 2017 fertiggestellt werden. Die Kosten für den Fahrradtunnel belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Der Wegebau kostet inklusive Freischnitt rund 465.000 Euro. Der dritte Bauabschnitt hat insgesamt eine Länge von rund 800 Metern und liegt in einem Geländeeinschnitt im Felsen, umgeben von steilen Abhängen. Der drei Meter breite Fahrradweg wird wie in den vorherigen Bauabschnitten nach Abschluss der Tunnelarbeiten mit Asphalt ausgebaut und erhält Straßenleuchten. Wegebegleitend sind in einigen Bereichen die Sicherung der Felswände und die Behandlung von bestehenden Stützmauern aus Natursteinen erforderlich. Spezielle Maßnahmen sichern den Lebensraum von Amphibien und Feuersalamandern.

Anschluss Richtung Sauerland

Der neue Radweg wird bis westlich der Schlossbrücke über eine Rampe mit einer Steigung von etwa drei Metern Höhenunterschied geführt und an den vorhandenen Rad- und Fußweg in Richtung Dahlhausen angebunden. Am Ausbau-Ende in Dahlhausen verbindet der R 27 den Springorum-Radweg mit dem Ruhrtalradweg von Duisburg nach Arnsberg, der wiederum an den Rundweg „Von Ruhr zur Ruhr“ über Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter und Witten anknüpft. Auch in Richtung Norden wird der Radweg über bereits bestehende Strecken an den südlichen Emscher Park Radweg und den Rhein-Herne-Kanal angeschlossen.

So sieht es aus, wenn ein Tunnel auf der ehemaligen Springorum-Bahnstrecke für den Radverkehr hergerichtet ist. Foto: Sabine Schemmann
Der Startschuss für den Bau der rund 26 Meter langen Unterquerung der Hattinger Straße mit (von links): Dr. Markus Bradtke (Stadtbaurat), Ulrich Carow (RVR-Bereichsleiter Umwelt), Bezirksbürgermeister Marc Gräf, Tunnel-Patin Pascale Kähne, Pater Placidus (Kaplan der Pfarrei St.Franziskus) und Thomas Fiedler (Bereichsleiter Wayss & Freytag Ingenieurbau AG.) Die beteiligten Gewerke sowie der Tunnel erhielten symbolisch christlichen Beistand durch die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. Foto: RVR
Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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