Unfallursache Smartphone: Gefahr für und durch Fußgänger

Das Auge ist oft starr auf das Smartphone gerichtet. Fürt die Sicherheit im Straßenverkehr zu oft. Foto: Daniel Magalski
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  • hochgeladen von Marc Keiterling

Viele Verkehrsteilnehmer unterschätzen das Risiko durch die Ablenkung am Smartphone. Das gilt auch für Radfahrer und zunehmend für Fußgänger, die ihre Mails checken oder per Whatsapp kommunizieren. Die Polizei registriert eine rapide steigende Zahl von Unfällen wegen der Smartphone-Nutzung.

Gerade vor Schulen beobachtet die Polizei landesweit, dass viele Jungen und Mädchen mit dem Handy in der Hand auf dem Bürgersteig unterwegs sind und sogar beim Überqueren der Straße mit dem Smartphone Quiz-Aufgaben lösen oder mit Freunden chatten. Ein Fußgänger, der im Gehen vor allem in sein Gerät schaut, ignoriert mit viermal so hoher Wahrscheinlichkeit rote Ampeln, so das Ergebnis von Verkehrsbeobachtungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Die Erkenntnis der Experten: Vor allem junge Verkehrsteilnehmer bringen sich so in Gefahr.
Grundsätzlich gibt es aktuell keine Handhabe für Polizei oder Ordnungsamt, Fußgänger zu belangen, die telefonierend, schreibend oder lesend unterwegs sind. Allerdings gibt es im Bußgeldkatalog eine Allgemeinklausel, die eine Verwarnung vorsieht, wenn der Fußgänger seine Sorgfaltspflicht außer Acht gelassen hat. Diese Verwarnung gibt es für ein „Kleingeld“ – fünf bis zehn Euro sind in einem solchen Fall fällig. Dafür muss die Polizei den Technikfreund allerdings „auf frischer Tat“ ertappen. Beispielsweise müsste der Fußgänger dazu, in sein Mobilfunkgerät vertieft, ohne Vorwarnung auf die Straße gelaufen sein und etwa ein Auto zur Vollbremsung gezwungen haben.
Der Duisburger Verkehrsforscher Michael Schreckenberg verglich 2015 die Ablenkung durch das Checken von Mails oder neuer Whatsapp-Nachrichten mit dem Konsum von 0,8 Promille Alkohol. Das griffen im vergangenen Sommer der Deutsche Verkehrsrat und das Bundesverkehrsministerium mit der Kampagne „Runter vom Gas“ auf. Trotz des eher autoaffinen Titels sind auch die Fußgänger angesprochen. „Wer beim Gehen chattet, sieht weniger“ stand beispielsweise auf einem der Plakate, verbunden mit dem Appell: „Lass´ dich nicht ablenken“.

Kommentar: Evolution, 45 Grad geneigt

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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