Angst an der Ohmstraße: Erneuter Brandanschlag

Wieder geschah es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Wieder warfen Unbekannte einen Brandsatz gegen die Tür eines Mehrfamilienhauses (vier Wohnungen) an der Ohmstraße in Habinghorst. Die Angst geht um.

„Ich lebe seit 33 Jahren in Deutschland, seit 30 Jahren in Castrop-Rauxel“, sagt Hüseyin Besirli (50). Seit sieben Jahren wohnt er mit seiner Familie in der Siedlung an der Ohmstraße. „Es ist nie etwas passiert.“ Bis zu jener Nacht vom 3. auf den 4. Dezember. „Es war gegen 1 Uhr nachts. Ich wurde durch ein klirrendes Geräusch geweckt“, blickt Besirli zurück. Er habe aus dem Fenster geblickt, Flammen und Qualm gesehen. Es gelang den Bewohnern, das Feuer zu löschen. Verletzt wurde niemand.

Exakt eine Woche später (vom 10. auf den 11. Dezember) traf es die Tür des Nachbarhauses. „Es war sogar fast dieselbe Zeit“, weiß Besirli. „Ich schlief und wurde dann durch Schreie geweckt. Als ich hinunter lief, waren Polizei und Feuerwehr schon da und das Feuer war gelöscht.“ Zwei Bewohner wurden mit leichten Verletzungen in einem Krankenwagen behandelt.
Er habe keine Idee, wer hinter den Anschlägen stecken könnte, erklärt Hüseyin Besirli. „Wir hatten hier nie Ärger“, sagt er. Natürlich fühle man sich nun unsicher.

Doch wer steckt hinter den nächtlichen Anschlägen? Dass in beiden Fällen dieselben Täter zuschlugen, hält die Polizei für sehr wahrscheinlich. „Die Vorgehensweise ist nahezu identisch“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, der Staatsschutz wurde bereits nach dem ersten Brandanschlag eingeschaltet. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. „Andererseits gibt es bisher keine Hinweise auf einen solchen Hintergrund“, so Hörst. Es werde „in alle Richtungen ermittelt.“
In beiden betroffenen Häusern leben sowohl Bewohner mit Migrationshintergrund als auch Deutsche. „Natürlich machen wir uns alle Gedanken, warum hier so etwas passiert“, sagt Hüseyin Besirli. „Wir hoffen, dass die Sache schnell aufgeklärt wird.“

Zeugen gesucht:

Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. 02361/550 bei der Polizei zu melden.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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