„Funker gesucht“ – 1963 auf Anzeige reagiert

In mehreren Alben hat Egon Heist Fotos und Zeitungsberichte zur Geschichte des Castrop-Rauxeler THWs von 1952 bis 2000 gesammelt. Foto: Vera Demuth
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Seit 50 Jahren ist Egon Heist Mitglied des Technischen Hilfswerkes (THW) Castrop-Rauxel. Dafür wird er am Samstag (26. Oktober) bei einer Jubiläumsfeier im Bürgerhaus an der Leonhardstraße geehrt.

1963 trat Heist dem THW bei. Damit ist er aktuell nicht nur am längsten Mitglied im Castrop-Rauxeler Ortsverband, sondern mit seinen 81 Jahren auch das älteste Mitglied.
„Damals wurden per Anzeige Funker gesucht, und dafür habe ich mich schon immer interessiert“, erzählt Heist, wie er zum THW kam. Nach seiner Grundausbildung machte er daher verschiedene Fachausbildungen, um das Funk- und Fernsprechen sowie Fernschreiben zu erlernen. Später besuchte er Lehrgänge für Vermessungsgrundlagen und absolvierte eine Ausbildung zum Sanitäter. 1983, mit Anfang 50, machte er schließlich den Personenbeförderungsschein, um seine Kollegen im Kleinbus zu Einsätzen fahren zu können.
Die Einsätze, an denen
Heist teilnahm, betrafen meist Castrop-Rauxel. „Wir waren vor Ort, wenn ein Baum umgestürzt war, ein Keller unter Wasser stand“, erzählt er. Und als der Hochbunker an der Münsterstraße gesprengt wurde, sorgten er und seine Kollegen für die Absperrung.
Damals waren große auswärtige Einsätze, wie der der THWler in diesem Juni beim Hochwasser in Magdeburg, nicht die Regel. „Das THW war früher gar nicht so anerkannt, und die Feuerwehr hat uns ignoriert“, erinnert sich Heist.
Denn das THW gibt es erst seit 1950 in Deutschland. „Da war man um jeden froh, der gekommen ist“, erklärt er, warum auch Voraussetzungen wie gesundheitliche Tauglichkeit noch keine Rolle spielten, als er 1963 beitrat.
Heists letzter größerer Einsatz war die Vorbereitung der THW-Unterkunft an der Oskarstraße für die 101 Übersiedler aus der damaligen DDR im November 1989, die eine Woche dort untergebracht waren.
Danach gab er aus Altersgründen den regulären Dienst auf. Doch bis 2004 hat er noch Einkäufe und Fahrten für das THW erledigt. Seitdem schaut er immer mal auf ein Schwätzchen bei seinen Kollegen vorbei und nimmt natürlich an den Feiern des Ortsverbands teil.
Außerdem hat man ihn gebeten, im kommenden Jahr eine Chronik des Castrop-Rauxeler THWs zu erstellen. Denn seit 15 Jahren engagiert sich Egon Heist im Arbeitskreis für Stadtgeschichte. „Das Schreiben macht mir Spaß“, freut er sich auf die anstehende Aufgabe.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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