Sparkassen-Aus in Habinghorst sorgte nur für wenig Diskussion im Bürgerausschuss

Die Sparkasse schließt ihre Filialen in Habinghorst (im Bild), Rauxel und Frohlinde. Foto: Thiele
  • Die Sparkasse schließt ihre Filialen in Habinghorst (im Bild), Rauxel und Frohlinde. Foto: Thiele
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

War es aus Desinteresse oder aus Resignation? Nur eine Handvoll Bürger fand am Donnerstag (19. Oktober) den Weg in die Aula der Fridtjof-Nansen-Realschule, wo der Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Stadtteilentwicklung tagte. Auf der Tagesordnung stand die Schließung der Sparkassen-Filiale in Habinghorst.

Wenig Gegenwind gab es für Dr. Peter Lucke, Privatkundenvorstand der Sparkasse Vest Recklinghausen, der erklärte, warum sich die Sparkasse entschlossen hat, den Standort an der Lange Straße Mitte 2019 aufzugeben und durch ein SB-Center zu ersetzen. Lediglich einige Nachfragen kamen von den Zuhörern.
Eine betraf die soziale Entwicklung der Lange Straße. "Jede Geschäftsschließung ist ein weiterer Sargnagel. Die Schließung der Sparkasse könnte der Sargdeckel sein", erklärte der sachkundige Bürger Heinrich Strauß (SPD). Axel Bleck, Vorsitzender des Vereins "Habinghorst! e.V.", kritisierte, dass die Bank genau in dem Moment schließe, wo durch das Projekt Soziale Stadt "die ersten kleinen Pflänzchen blühen".
"Wir wollen die positive Arbeit nicht torpedieren", entgegnete Lucke und betonte, dass man lange mit der Entscheidung gegen den Standort Habinghorst gerungen habe. Schon zuvor hatte er erklärt, warum man sich für die Zusammenlegung der Habinghorster und Ickerner Filialen in Ickern und nicht umgekehrt entschieden habe. "Ickern ist der deutlich größere Standort, und der Gebäudezustand ist besser." Zudem seien die Räumlichkeiten sicherer, wohingegen es in Habinghorst öfter Probleme mit Vandalismus gebe.
Den von Zuhörer Thomas Frauendienst ins Spiel gebrachten Kompromiss, die Filiale noch an drei Tagen zu öffnen und erst 2022 komplett zu schließen, bezeichnete Lucke als "Sterben auf Raten". Außerdem würde die Variante trotzdem immense Personalkosten bedeuten.

Mobiler Bus

Nach der Möglichkeit eines mobilen Busses der Sparkasse, der an einem Tag nach Habinghorst kommen könnte, erkundigte sich der Ausschussvorsitzende Malte Fercke (SPD). Auch hier hob Lucke die hohen Kosten für das Fahrzeug hervor. "Außerdem können wir auch darin nicht alles anbieten, und es wäre nur eine sehr eingeschränkte Beratung möglich."
Frank Julich (FWI) schlug eine andere Variante vor: einen Kleinbus, der Kunden auf Voranmeldung zur Sparkasse bringen könnte. "Wir bieten den umgekehrten Weg", sagte Lucke und verwies auf den Zuhause-Service, bei dem man sich Bargeld nach Hause bringen lassen könne. Man würde jedoch darüber nachdenken, auch Termine in Pflegeheimen anzubieten.
Neben dem geplanten SB-Center in Habinghorst verwies Lucke zudem auf das Kunden-Service-Center an der Wittener Straße, das, wie berichtet, bereits seine Arbeit aufgenommen hat. Das Service-Center ist montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr telefonisch erreichbar. "Es bildet alle Themen ab, die man aus der Filiale kennt." Publikumsverkehr gibt es dort nicht.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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