Mit dem Rollator im Bus

Alles andere als einfach ist es für viele Senioren, mit ihrem Rollator den Bus zu verlassen. Die Vestische Straßenbahnen GmbH empfiehlt, stattdessen rückwärts auszusteigen.
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  • hochgeladen von Vera Demuth

„Man haut sich die Knochen ein.“ – „Was meinen Sie, wie oft ich schon eingeklemmt war?“ So lauten die Ängste von Senioren, wenn sie mit ihren Rollatoren in Busse einsteigen und die Tür zugeht.

Diese und weitere Bedenken schilderten ältere Castrop-Rauxeler beim Rollatortraining, das der Seniorenbeirat am Donnerstag (9. April) in Kooperation mit der Vestischen Straßenbahnen GmbH sowie der Praxis Watanabe für Ergotherapie & Physiotherapie am Bürgerhaus an der Leonhardstraße veranstaltete.

Bewusstsein schaffen

„Es geht darum, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Bus nicht losfährt und mich mitschleift“, schilderte Christa Dreifeld, Vorsitzende des Seniorenbeirates, ein wesentliches Anliegen der Veranstalter.
Dass Fahrgäste keine Angst zu haben brauchen, dass die Tür schließt, versicherte Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen GmbH, und stellte sich demonstrativ zwischen die Türhälften eines Linienbusses. „Man bekommt vielleicht einen blauen Fleck, aber mehr nicht.“ Jeder Bus habe eine Türsicherung und fahre nicht los, solange die Tür noch offen sei.
Auch die Frage, ob Fahrer mit dem Anfahren warten, bis man sitzt, beschäftigte die Senioren, die zum Rollatortraining gekommen waren. „Die Fahrer haben Zeitdruck und denken sich ,Was wackelt so‘ne Alte da solange rum?‘“, brachte es eine Teilnehmerin humorvoll auf den Punkt. Norbert Konegen verwies auf die Sondernutzungsfläche in der Mitte des Busses, die bei der Vestischen Straßenbahnen GmbH Standard werden soll. Hier stehen vier Plätze für Menschen mit Rollatoren zur Verfügung. „Auf keinen Fall sollte man sich auf seinen Rollator setzen. Bei einer harten Bremsung wird er zum Geschoss“, warnte Konegen. Die Busfahrer seien angewiesen, darauf zu achten, dass niemand auf seinem Rollator sitze.

Abstand zum Bordstein

Als größtes Hindernis für die Senioren erwies sich jedoch die Tatsache, dass Busse oft zu weit vom Bordstein entfernt halten. „Wie soll ich denn den breiten Schritt darüber machen?“, fragte eine Teilnehmerin. „Die Fahrer machen das nicht mit Absicht“, antwortete Norbert Konegen. Zum Teil habe es bauliche Gründe, zum Teil parkten Autos so ungünstig an den Haltestellen, dass der Busfahrer nicht näher an den Bordstein herankäme.
Das Training war die Auftaktveranstaltung für weitere Rollatortrainings, die der Seniorenbeirat zukünftig anbietet. Sie finden am 28. Mai (Neuroder Platz), 11. Juni (Bürgerhaus an der Leonhardstraße), 9. Juli (Ickerner Marktplatz) sowie 6. August (Habinghorster Marktplatz) jeweils um 14.30 Uhr statt. Anmeldungen nehmen Christa Dreifeld unter Tel. 02305/359767 sowie Hubert Schepokat unter Tel. 02305/73945 entgegen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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