Abschied nach 25 Jahren: Die Dortmunderin Hannelore Lamché sammelt zum letzten Mal für Kinder in Novi Sad

Für das Kinderheim in Novi Sad sammelt Hannelore Lamché wieder Süßigkeiten, Spielzeug, Kleidung und Medikamente. | Foto: Schmitz
  • Für das Kinderheim in Novi Sad sammelt Hannelore Lamché wieder Süßigkeiten, Spielzeug, Kleidung und Medikamente.
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Seit 1991 sammelt Hannelore Lamché für die Waisenkinder in Dortmunds serbischer Partnerstadt Novi Sad. Doch nach 25 Jahren ist nun Schluss: Die Dortmunderin ist gesundheitlich nicht mehr in der Lage dazu.

Traurig ist sie, wenn sie über ihre letzte Sendung nach Serbien spricht. Da sie seit Jahren im Rollstuhl sitzt und gesundheitlich angeschlagen ist, fehlt ihr die Kraft, die Spendensammlung fortzusetzen. Die vergangenen Jahre hatte Hannelore Lamché, die seit zwei Jahren in der Gartenstadt wohnt, nach einem Nachfolger gesucht, leider erfolglos. „Ich hatte das per Zeitung erbeten“, erzählt sie. „Es haben sich auch mehrere gemeldet, aber die stelleten sich das zu leicht vor.“

Angefangen hat sie 1991. Begonnen hat es mit dem Jugoslawienkrieg. Schon vorher hatte sie Kontakte nach Novi Sad, weil sie mit ihrem Chor bei einem Austausch dort war. „Als ich die schrecklichen Bilder im Fernsehen sah, musste ich sofort etwas tun. Voller Tatendrang bin ich damals mit einem Lkw zu dem Waisenheim gefahren.“ Trotz des UNO-Embargos bekam sie eine Sondergenehmigung. Mittlerweile sammelt sie für das Heim Dom Veternik Sachspenden wie Süßigkeiten, Spielzeug, Bekleidung und Medikamente. Eine Frau backt jedes Jahr zehn Eimer Spritzgebäck. Ein Lkw-Fahrer aus Bochum bringt die Spenden dann nach Novi Sad. „Coran heißt er, er ist sehr nett“, sagt sie.

Unterstützung durch die AWO Wambel

Unterstützung beim Packen der Pakete erhält die Gartenstädterin durch Marianne Evers von der AWO Wambel. „Das ist für mich eine große Hilfe“, sagt sie. „Ich stelle die Pakete zusammen und sie packt sie.“ Viele Spenden erhält Hannelore Lamché auch dieses Jahr, obwohl natürlich durch die Flüchtlinge vor Ort auch dort großer Bedarf besteht. „An die behinderten Kinder in Novi Sad wird auch gedacht“, freut sich Hannelore Lamché, die früher drei Blumengeschäfte in Scharnhorst besaß. Viele der etwa 600 Kinder hat sie ins Herz geschlossen. „Sie rufen mich oft an und sagen: ‚Hannelore, Schokolade‘ “, sagt sie, während die Tränen laufen.

Die Kinder in Novi Sad wissen noch nicht, dass Hannelore Lamché dieses Jahr zum letzten Mal so viel zu Weihnachten schickt. „Das sage ich ihnen später“, erklärt sie. Ganz vorbei ist es mit ihrem Einsatz für die Waisenkinder aber nicht. „Über Skype werde ich weiter Kontakt zu ihnen halten. Sie können mich jederzeit anrufen“, sagt sie. „Und Schokolade schicke ich weiter nach Novi Sad.“

Bis Freitag, 8. Januar, nimmt Hannelore Lamché Sachspenden in der Geßlerstraße 12, 44141 Dortmund, Tel. 0157/71451800, entgegen. ACHTUNG: Zur Zeit ist Hannelore Lamché nur unter Tel. 0157/70098340 zu erreichen.
Geldspenden können auf das Spendenkonto IBAN DE 54 4404 0037 0263 373300, BIC COBADEFF, bei der Commerzbank, Stichwort „Für behinderte Kinder Dom Veternik Novi Sad“, überwiesen werden.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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