Eklat am Rosenmontag: Jacques Tilly empört Polen und Türkei

Für den polnischen Außenminister ein wenig zu pikant: Ein Rosenmontagswagen des Künstlers Jacques Tilly. | Foto: Ingo Lammert
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Das wollte Witold Waszczykowski nicht so recht schmecken. Der polnische Außenminister nahm offenbar heftigen Anstoß an einem der Rosenmontagswagen des bekannten Künstlers Jacques Tilly, dessen Wagen beim diesjährigen Zug wieder in der Düsseldorfer Altstadt zu sehen sein sollten.

Der betreffende Wagen zeigt Jarosław Kaczyński, den Vorsitzenden der nationalkonservativen Partei PiS. In herrischer Pose und militärisch gewandet, drückt er die polnische Nation, verkörpert durch eine in weiß gekleidete Frau, mit seinem Stiefel zu Boden. Witold Waszczykowski kündigte ob der eindeutigen Pose des Parteivorsitzenden diplomatische Schritte an. Die PiS stand seit der gewonnenen Parlamentswahl in 2015 mehrfach in der Kritik, die Pressefreiheit einzuschränken sowie den Verfassungsgerichtshof zu lähmen.

Empörung über Erdoğan-Satire

Doch auch an der türkischen Regierung ging der Kelch des karnevalistischen Satirikers nicht vorüber: Auf einem Wagen zeigt der Künstler den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und einen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat. Die beiden Akteure prosten ich sichtlich gut gelaunt mit einer verdächtig blutähnlichen Flüssigkeit zu; ihr Gläser tragen die Aufschrift "Kurden". Die türkische Generalkonsulin in Düsseldorf, Ṣule Gürel, zeigte sich über den Wagen empört und forderte das Düsseldorfer Carnevals Comitee offenbar dazu auf, den Wagen zu verhüllen.

Zwar war der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung abgesagt worden, dennoch waren die Wagen Jacques Tillys für eine kurze Schau vor dem Rathaus zu sehen.

Für den polnischen Außenminister ein wenig zu pikant: Ein Rosenmontagswagen des Künstlers Jacques Tilly. | Foto: Ingo Lammert
Diese Szenerie wollte der türkischen Generalkonsulin der Türkei nicht so recht schmecken. | Foto: Ingo Lammert
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Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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