Stadtwerke Duisburg legen Kraftwerk in Hochfeld Ende Dezember endgültig still – Konzept für den Rückbau wird erstellt

Das untere Ende des alten Sonnenwalls und der Neubau des Stadtwerketurms um 1966
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Das Heizkraftwerk II (HKW II) der Stadtwerke Duisburg AG wird Ende Dezember endgültig stillgelegt.

„Das über 40 Jahre alte Kraftwerk erfüllt ab 2013 nicht mehr die immissionsrechtlichen Vorgaben“, erklärt Diplom-Ingenieur Peter Felwor, Leiter Erzeugung des Energieversorgungsunternehmens. „Damit erlischt die Betriebserlaubnis.“ Zwar wurde im Kraftwerk bereits seit dem Frühjahr kein Strom mehr produziert. Es befand sich jedoch noch in der sogenannten Kaltreserve.

Verbunden mit der Stilllegung des HKW II ist auch der Abbau der baulichen und technischen Anlagen. Hierzu haben die Stadtwerke Duisburg ein umfassendes Rückbaukonzept in Auftrag gegeben. Dieses legt die Randbedingungen und den Umfang der anstehenden Arbeiten fest und dient als Grundlage für die Ausschreibung des Auftrags, die im kommenden Jahr erfolgen soll. Ein Beginn der Rückbauarbeiten ist aufgrund der umfassenden Vorbereitung und der strengen Umweltauflagen frühestens 2014 realistisch.

Vorausgegangen war in den vergangenen Monaten eine detaillierte Bestandsaufnahme der baulichen und technischen Anlagen durch Fachexperten. So wurden zum Beispiel in einem Schadstoffkataster die Materialien erfasst, die bei einem Rückbau gesondert, entsprechend gesetzlicher Vorgaben entsorgt werden müssen. Hierzu zählt auch Asbest, das in einigen Komponenten der Kraftwerksanlagen verbaut ist. „Hierbei handelt es sich um Asbest, welches früher in Industrieanlagen zum Brand- und Wärmeschutz eingesetzt wurde“, erläutert Diplom-Ingenieur Peer Hoppe, Gutachter der Firma Taberg Ingenieure GmbH, die im Auftrag der Stadtwerke Duisburg die Sanierungsuntersuchung durchführt.

Gemäß der „Asbestrichtlinie NRW“ wurde die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Meldebehörde über das Asbestvorkommen informiert. Peer Hoppe: „Wir haben Asbest in acht Bereichen nachweisen können. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um bauliche Strukturen innerhalb des Kraftwerks und der Turmkonstruktion.“

Die später notwendigen Arbeiten zum Rückbau der Anlagen werden von Spezialfirmen ausgeführt und schadstoffbelastete Bereiche gesondert abgeschirmt. „Die Abbrucharbeiten erfolgen unter Anwendung der Vorgaben der Technischen Regeln für Gefahrstoffe“, sagt Peter Felwor. „Das sind strenge gesetzliche Vorgaben, die zudem überwacht werden.“ Felwor weiter: „Durch die Einrichtung entsprechender Sanierungsbereiche, in denen beispielsweise mit Unterdruck gearbeitet wird, gelangen die Fasern nicht in die Umwelt.“

Strom- und Wärmeversorgung gesichert

Der Kraftwerkspark der Stadtwerke Duisburg umfasst künftig noch das verbleibende HKW I in Hochfeld sowie das Gas- und Dampfkraftwerk in Wanheim. Im Jahr können in den beiden Anlagen 370 Megawatt Strom und 380 Megawatt Fernwärme erzeugt werden – eine ausreichende Leistung, um Duisburg mit Energie zu versorgen. Strom kann zudem auch über den bestehenden Anschluss an das überregionale Übertragungsnetz in die städtische Verteilleitungen eingespeist werden.

Die beiden historischen Fotos aus dem Archiv der ZEITZEUGENBÖRSE entstanden in der Bauphase!

Das untere Ende des alten Sonnenwalls und der Neubau des Stadtwerketurms um 1966
Neubau des Stadtwerketurms
Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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