Unsere Helden des Alltags: Margrete Roderig von den "Flotten Socken" in Borbeck

Die „Flotten Socken“ sind in Essen ein Begriff. Durch ihre stadtweiten Auftritte hat die Borbecker Tanzgruppe eine Menge Fans. Kein Wunder, denn wo die „Socken“ auch auflaufen, sie verbreiten gute Laune.

Die Tänzerinnen und Tänzer sind mit Feuereifer bei der Sache. Ihr Publikum zu unterhalten, immer wieder neue Choreografien einzustudieren, das macht den Socken einfach Spaß.
Seit 2004 sind die Flotten Socken eingetragener Verein. Die Tanzgruppe, die sich aus aktiven geistig behinderten Menschen zwischen 17 und 60 Jahren zusammensetzt, gibt es allerdings schon länger. „Angefangen hat alles im Jahr 1996“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende und Gründerin Margarete Roderig. Mit einer Gymnastikgruppe. Die konnte an der Traugott-Weise-Schule damals mangels Personal nicht weiter angeboten werden.
Margarete Roderig übernahm die Initiative und organisierte ein Angebot. Die Geburtsstunde der Socken.

Ende des Jahres muss der Socken-Bus ausgemustert werden

Die Gymnastikgruppe entwickelte sich schnell weiter, nahm auch Tänze ins Repertoire auf. „Wir hatten immer mehr Auftritte“, so Margarete Roderig weiter „und mussten uns überlegen, wie wir unsere Socken zu den Veranstaltungsorten bekommen.“ Der junge Verein schaffte einen Bus an. Der steht bis heute in Diensten der Socken. „Ende des Jahres ist allerdings Schluss, dann läuft die Übergangsregelung aus und wir bekommen keine grüne Umweltplakette für unser altes Schätzchen.“ Wie es dann weitergeht, weiß der Verein noch nicht. Irgendetwas wird sich die gebürtige Borbeckerin, Ratsfrau der CDU und Abteilungsleiterin im Haus der Technik aber sicher einfallen lassen.
Nach der Arbeit fährt Roderig jeden Tag ins Kuhlmannsfeld. Ziel ist der „Flotte Socken-Treff“. 2010 eröffnet, haben dort Behinderte und Nichtbehinderte von mittwochs bis sonntags Gelegenheit zu gemeinsamen Aktivitäten und Treffen. „Integration funktioniert nicht, wenn man nur darauf wartet, dass jemand etwas tut“, ist sich Roderig sicher.

Ehemann Udo ist eine große Hilfe

Sie selbst tut etwas, mit Herzblut und großem Engagement. Dabei kann sie auf volle Unterstützung der Familie setzen. Ehemann Udo ist genauso aktiv bei den Socken wie sie selbst. „Ohne ihn würde das hier auch gar nicht so laufen.“
Auf rund 20 Helfer kann der Verein zurückgreifen, wenn es um die Organisation von Bastelnachmittagen, integrativen Dartturnieren oder dem traditonellen Wintergrillen geht. Sie helfen in der Küche oder im Ausschank. Während der Bundesliga-Saison wird im Socken-Treff übrigens gemeinsam Fußball geguckt. Funktionierende Integration - zumindest solange, wie Königsblau dominiert. Denn die Socken sind Schalker, daran lassen sie keinen Zweifel.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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