Ruhr Museum erwirbt seltene, in Borbeck gefundene Goldmünze

Diese in Borbeck-Bedingrade 1973 gefundene Münze hat das Ruhr Museum jetzt erworben. | Foto: Horst Bühne
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Bei der Vorbereitung zur Sonderausstellung „Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr“, die ab März 2015 im Ruhr Museum gezeigt und mit rund 500 Exponaten aus dem 3. bis 11. Jahrhundert Licht in die „Dark Ages“ im Ruhrgebiet bringen wird, stieß man auf eine seltene Goldmünze.

Sie wurde bei einem Hausbau 1973 in Borbeck-Bedingrade entdeckt und befand sich seitdem in Privatbesitz. Dabei handelt sich um einen Triens oder Tremissis, eine äußerst seltene Goldmünze, die aufgrund des Fundortes in Essen nicht nur für den Kontext der Ausstellung, sondern auch für die numismatische Sammlung des Ruhr Museums hochinteressant ist.

1973 in Bedingrade entdeckt

Die merowingische Münze wurde vor 630 n. Chr. geprägt und war vermutlich ursprünglich eine Grabbeigabe, eine Art „Charonspfennig“, die in den Mund des Bestatteten gelegt wurde.

Geprägt wurde sie vom Münzmeister Madelinus in Maastricht. Aus dieser Zeit sind nur wenige von ihm erhalten, was diese Münze so kostbar macht und zu einem beeindruckenden Zeugnis aus dem Ruhrgebiet in den sonst so fundarmen Zeiten der „dunklen Jahrhunderte“. Zudem ist mit dieser Münze auch noch ein individueller Personenname überliefert, der des Münzmeisters Madelinus.
Um 630 n. Chr. verlegte Madelinus seine Münzwerkstatt von Maastricht nach Dorestad. Von dort sind weit mehr Münzen erhalten als aus seiner Maastrichter Zeit.

Neue Ausstelllung wird vorbereitet

Im 7. Jahrhundert war die Münzprägung nicht mehr königlichen Münzstätten vorbehalten und ging somit auf Münzmeister über. An ca. 800 Orte sind 2.000 Münzmeister aus dem Merowingerreich bekannt. Ab 680 nach Christus wurden nur noch Silberdenare geprägt.

Auf der Vorderseite der Goldmünze ist eine nach rechts schauende Büste mit diademartigem Kopfschmuck und der Umschrift: "+TRIECTO.FIT" zu sehen. Die Rückseite zeigt ein befußtes Kreuz über sechs Kugeln, oben links und rechts je eine weitere Kugel, Umschrift: "MADELINUS.M".
Sie hat einen Durchmesser von 1,3 cm und ist, wie die Fachleute sagen, "technisch unsauber ausgeprägt".

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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