Premieren-Feuerwerk
Endlich wieder Kultur: Operette, Oper und Ballett am Aalto-Theater

Auf Ihr Wohl, Herr Blumenkohl (von links): Karl-Heinz Lehner (Herr Blumenkohl), Carl Bruchhäuser (Rudi Finsterling). | Foto: Bettina Stöß
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  • Auf Ihr Wohl, Herr Blumenkohl (von links): Karl-Heinz Lehner (Herr Blumenkohl), Carl Bruchhäuser (Rudi Finsterling).
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Auf diese Nachricht hatten Essens Kultur-Fans lange gewartet: Endlich ist der Besuch des Aalto-Theaters nach sieben Monaten Lockdown wieder möglich. Und schon waren in wenigen Tagen gleich drei Premieren angesagt und wurden mit reichlich Applaus gewürdigt.

"Wir freuen uns, endlich wieder für Sie spielen zu dürfen", so Intendant Hein Mulders vor der Aufführung der Operette "Auf Ihr Wohl, Herr Blumenkohl!". Die Corona-Bedingungen fordern Ensemble und Gäste zwar noch immer heraus - nur eine begrenzte Anzahl von registrierten Besuchern mit Test, Impfung oder überstandener Infektion ist möglich. Aber: Mit Abständen darf wieder gespielt und das Geschehen auf der Bühne und im Orchestergraben live verfolgt werden, jeweils in kompakten Häppchen von knapp über einer Stunde serviert.

Ein ziemlicher Klamauk ist Jacques Offenbachs Operette "Auf Ihr Wohl, Herr Blumenkohl!", die in einer deutschen Fassung eigens für das Aalto-Theater präsentiert wird. Regisseur Bruno Klimek hat gemeinsam mit Dramaturgin Svenja Gottsmann dabei musikalische Einlagen unter anderem von Gioacchino Rossini und Wolfgang Amadeus Mozart eingefügt. Allein schon das Spiel der Essener Philharmoniker unter der Leitung von Friedrich Haider ist einen Besuch wert. Unterhaltsam ist der "vergessene Einakter" allemal und wer mag, kann im gelungenen Programmheft einen spannenden Ausflug in die Geschichte der Operette unternehmen.
Weitere Vorstellungen: 12., 17., 24., 27. Juni; 3. Juli

Ein "Happy End" darf man in der Oper "Der Bajazzo" von Ruggero Leoncavallo nicht erwarten, das betont schon Dramaturg Christian Schröder in seiner spannenden Einführung vor Beginn der Vorstellung. Auch hier live dabei: die Essener Philharmoniker und der Opernchor des Aalto-Theaters unter der musikalischen Leitung von Robert Jindra. Stimmgewaltig die Sängerinnen und Sänger, gelungen die Inszenierung von Roland Schwab und das Bühnenbild von Piero Vinciguerra. Wie viele Menschen allein auf der Bühne zum Gelingen einer Opern-Aufführung beitragen, zeigt sich spätestens beim großen Schluss-Applaus. Darauf haben wir lange, rund sieben Monate, gewartet.
Weitere Vorstellungen: 13., 18., 20. Juni

Die Compagnie des Aalto Balletts hat einen treuen Fanclub. Und dieser durfte nun endlich die Premiere von "Tütü mit Schuss" erleben, eine "etwas andere" Ballettgala, die eigentlich schon zum Jahreswechsel 2020/21 gespielt werden sollte und mehrfach verschoben werden musste. Doch das lange Warten hat sich gelohnt. Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh hat ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne gebracht, bei dem nicht nur Ausschnitte aus den großen Tschaikowski-Balletten „Der Nussknacker“, „Schwanensee“ und „Dornröschen“ zu sehen sind, sondern auch moderne Choreografien, mit viel Humor von Denis Untila im Stile von "Dinner for one" präsentiert. Der eindeutige Höhepunkt des Abends: "Percussion" in der Choreografie von Armen Hakobyan und Ben Van Cauwenbergh. Der Kampf der Geschlechter, der auf der Basis des klassischen Balletts und mit der Musik japanischer Taiko-Trommeln, umgesetzt wird, ist übrigens auch eine von vier Choreografien des Tanzabends „P4SSIONS“, der am 19. Juni im Aalto-Theater Premiere haben wird.
Weitere Vorstellungen: 10. und 11. Juni

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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