Geschichten, die das Leben so schreibt.

Dieses Foto, ist von 1961, und stammt aus der Zeit.

01.07.2017

In loser Folge.

Den Beitrag gab es schon einmal bei mir.

Kurzgeschichte aus den 60iger Jahren.

Wie alles begann.
Die Geschichte begann in den 50iger Jahren.
Mitte der 50iger Jahre wohnten wir in Essen-Bredeney. Meine Oma in Essen-Rellinghausen.
Mit der Straßenbahn fahren war für uns Kinder Damals zu teuer, also sind wir von Bredeney nach Essen-Rellinghausen durch den Wald, bis zum Stadtwaldplatz gelaufen.
Dann über die Frankenstrasse bis zum Waldsaum. Das war eine ganz schön weite Strecke.
Wie lange man da gelaufen ist, das weiß ich nicht mehr, man hatte zu der Zeit ja noch keine Armbanduhr.
In den Ferien war man fast jeden Tag in Essen-Rellinghausen, bei unserer Oma Elisabeth.
Dort lernte man, und freundete sich mit Kindern im gleichen Alter an.
So kam es auch zu der Begegnung, das wir den Gerd und Alfred Maikämper, von der Gaststätte Forsthaus kennen lernten. Die später bei den Brendwood-Skifflers spielten.
Hierzu gibt es einen Bericht in der WAZ. http://www.derwesten.de/staedte/essen/sued/die-musik-brachte-brentwood-skifflers-wieder-zusammen-id10098604.html
Oder http://www.brentwood-skifflers.de/
Da möchte ich jetzt nicht näher drauf eingehen. Sondern ich möchte erzählen, weshalb wir im Wald von Werdohl gelandet sind.
Hier eine Skizze von unserem Partykeller, so in etwa sah er aus. Den wir uns ganz Toll eingerichtet hatten. Der ganze Keller, eine Art Bunker wurde von uns renoviert.
Mein ältere Bruder Dietmar war von Beruf Dekorateur, und hat den Keller mit Tollen Bildern bemalt.
Gleichzeitig hat er auch das Trompeten Mundstück gespielt und mitgesungen wie die Anderen auch.
Hauptsänger war der Gerd (Mike) Maikämper.
Die Bühne hatten wir höher gelegt, in der Höhe eines normalen Bordsteins.
Und da es im Keller immer kalt war, haben wir einen Kohleofen eingebaut. Der stand am Eingang.
Das hieß, wir mussten vom Eingang bis hinten zur Bühne ein Ofenrohr verlegen. Das waren bestimmt 15m.
Und die Wände waren 20 cm Dick, die musste man durch stemmen, das war eine heiden Arbeit.
In den Nischen hatten wir als Sitzfläche alten Bus Sitze eingebaut. Es wurde nur Cola, Wasser oder Saft verkauft.
Wichtig dabei: Es musste immer ein Volljähriger da sein. Das war Damals so.
An den Wochenenden war der Keller immer brechend voll. Wolfgang Horn und ich waren damals die Kassierer.
Der Eintritt kostete 49 Pfennige. 50 Pfennige hätten versteuert werden müssen.
Man musste vom Bahnhof eine Treppe runter gehen, zum Keller.
Aber der Keller war manchmal so voll, dass die jungen Leute bis oben auf dem Bahnhof standen.
Und wir konnten nur Jemanden rein lassen, wenn Jemand rausging.
Wie die Geschichte genau zustande gekommen ist das wir nach Werdohl gefahren sind, weiß ich nicht mehr.
Das muß Anfang 1961 gewesen sein. Da kam Jemand auf die Idee, doch mal mit einigen Leuten Zelten zu gehen.
Er wüsste auch wohin, nach Werdohl, dort war er schon einmal.
Pfadfinder Erfahrung hatten wir ja Alle schon, also warum nicht zum Zelten nach Werdohl.
Es wurde beraten wann man das am besten machen könnte.
So kamen wir auf Ostern, da ist ja dann Karfreitag, und Samstag könnte man ja in Werdohl noch einkaufen gehen. So das wir nicht soviel Proviant mitnehmen müssten.
Für Zelte und Schlafsäcke sorgte ein Kollege. Für Töpfe und Pfannen mussten wir selber sorgen.
So wurde die Mutter angebettelt, dass man einen Topf oder eine Pfanne bekam. Ich habe noch im Kopf wie sie sagte: Bring mir bloß den Topf wieder heile nach Hause.
Alles war so weit klar, wieviele Leute mitfahren würden stand noch nicht fest, aber es war ja noch genug Zeit bis dahin. Wir hatten ein Problem nicht bedacht. Es musste ein Volljähriger mit, wir waren ja alle noch nicht Volljährig. Haben wir dann auch gefunden, er kam mit.
Bis Ostern, also Karfreitag 1961 war ja noch Zeit. Biss dahin hatten wir alles zusammen was wir brauchten.
Und gespart hat auch Jeder so dass wir zusammen geschmissen haben, der Eine mehr der Andere weniger, so wie er konnte. Und unsere Kasseneinnahmen waren ja auch noch da.
Am wichtigsten waren natürlich die Instrumente der Jungs.
Wir trafen uns ganz früh am Karfreitag in unserem Keller in Essen-Rellinghausen im alten Bahnhof.
Von da aus fuhren wir mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof Essen.
Unterwegs wurde immer wieder Musik gemacht. Das war schon sehr Lustig und wir hatten alle gute Laune.
Man konnte dabei ja auch was Neues einstudieren. Die Wartezeit bis der Zug nach Werdohl kam, haben wir mit Musik überbrückt. Dann kam der Zug und wir haben uns in einem Abteil ausgebreitet.
Gottseidank war der Zug nicht überfüllt. Wir haben in dem Abteil für richtige Stimmung gesorgt.
Und alle Leute im Abteil hatten ihren Spass daran, bis wir in Werdohl ankamen.
Am Bahnhof angekommen, haben wir uns erst einmal schlau gemacht, wo ein Geschäft war, und wo die nächste Kneipe ist. Dort sind wir erst einmal rein und haben unseren Durst gelöscht.
Die Kneipe war nicht weit vom Bahnhof, und in dieser Kneipe war jedes Wochenende Tanz angesagt.
Der Wirt fragte uns, woher wir kommen. Wir sagten aus Essen. Da sagte er, er wäre aus Essen-Stelle.
Lebe aber schon viele Jahre hier in Werdohl, der Liebe wegen. Und was wir denn für Musik machen würden.
Da sagte der Gerd (Mike), unser Frontmann. Skiffle-Musik, aber auch Rock `N` Roll Musik.
Also von Skiffle-Musik, habe ich noch nie etwas gehört sagte der Wirt. Dann spielt doch mal was.
Die Jungs haben dann ein paar Lieder gespielt, der Wirt war richtig angetan von der Musik. Und sagte, wenn Ihr Lust habt könnt ihr ja Morgen Abend die Pause füllen, wenn die andere Band Pause macht.
Essen und trinken für Alle frei, dass war ein Wort. Damit waren wir natürlich alle einverstanden.
Aber keiner hatte in der Zwischenzeit gemerkt, wo die Jungs ihre Lieder gespielt haben. Das die Kneipe immer voller wurde. So kamen noch ein paar Zugaben dazu.
Die Getränke anschließend brauchten wir nicht zu bezahlen.
So machten wir uns auf einen Zeltplatz zu suchen. Von der Kneipe aus ging eine Strasse gerade aus, links und rechts Wald, aber der Wald ging Bergig hoch. Wir sind dann ca. eine halbe Stunde, immer gerade aus gelaufen.
Und gingen dann links in den Wald. Dort war so eine Art Ebene, hier haben wir dann unsere Zelte aufgebaut.
Dann machten wir eine vernünftige Feuerstelle. Pfadfinder Erfahrung.
Zu der Jahreszeit wie man weiß kann es noch ganz schön kalt sein, so war es auch. Also musste das Feuer bewacht werden, damit es nicht damit es nicht aus ging.
Das wurde dann auch abwechselnd gemacht. Wo wir alles aufgebaut hatten, wurde das Feuer angemacht.
Und das Essen vorbereitet. Es gab Erbsensuppe mit Würstchen.
Danach machten wir Musik und sangen Lieder. Die Anderen kümmerten sich weiter um das Essen.
Mit Allem hatten wir gerechnet, aber damit nicht. Da stand auf einmal der Förster vor uns.
Wir haben gedacht, jetzt werden wir wohl die Nacht in einer Zelle verbringen. Da war`s bestimmt wärmer als hier im Zelt. Oder wir können jetzt alles einpacken und es ist Feierabend.
Er hat sich vorgestellt. Und von unserem Volljährigen sich den Ausweis zeigen lassen. Das war in Ordnung.
Die Hoffnung keimte auf das wir bleiben können. Dann hat er sich alles angesehen, auch die Feuerstelle.
Dazu sagte er, besser hätte er es auch nicht machen können, und wir dürften hier eine Nacht bleiben.
Aber Morgen müssten wir die Stelle verlassen, da man hier normaler Weise nicht Zelten darf.
Er hat unsere Musik gehört und deshalb ein Auge zugedrückt.
Wir haben die ganze Nacht gefeiert und Musik gemacht, man hätte so wieso nicht schlafen können, es war viel zu kalt.
Mit dem Auftritt in der Kneipe den nächsten Tag, wurde dann leider auch nichts.
Morgens haben wir dann alles zusammen gepackt. Aber die Töpfe waren Schwarz wie Pech.
Die bekam man nicht sauber, auweia, was würden die Eltern dazu sagen.
Leider war das Zelten in Werdohl schneller zu Ende als wir uns das vorgestellt hatten.
Aber trotzdem waren das zwei Tolle Tage mit den Jungs.
Und die Rückfahrt im Zug war genauso Toll, wie auf der Hinfahrt.
Ein Problem gab es noch. Das mit den Töpfen. Wie erzählen wir unseren Eltern, dass die Töpfe wohl hin sind.
Ich hatte mir einen großen Topf von meiner Mutter ausgeliehen, der Topf war genauso hin, wie von den Anderen.
Die Töpfe waren aus Aluminium, da kann man sich vorstellen wie schwarz die waren.
Zu Hause angekommen, habe ich sofort meiner Mutter den Topf gezeigt. Sie sagte der Topf ist hin den bekommt man nicht mehr sauber. Da habe ich gesagt, ich kaufe einen Neuen Topf. Ich spare dafür das Geld zusammen.
Meine Mutter war damit einverstanden.
Als wir dann sonntags alle wieder im Skiffle-Keller waren, haben wir uns köstlich darüber amüsiert, dass die Töpfe so Schwarz waren. Alle mussten ihrer Mutter einen neuen Topf kaufen.
Die schwarzen Töpfe haben wir dann im Keller eingemottet, wie man so schön sagt.
Sie wurden nie mehr benutzt.
Und hier Endet nun diese Geschichte.
Viel Spass beim lesen.
Habe ich für Euch geschrieben.
Aber eine Fortsetzung, einer Geschichte kann man nie ausschließen.
Es war eine tolle Zeit mit den den Jungs, Gerd (Mike), Alfred, Dietmar, Günni, Holger, Manni, Helmut, Hans, Paddy. Im Skiffle-Keller im alten Bahnhof Essen-Rellinghausen.
Gruß Bodo ©bobken

Autor:

Bodo-Helmut Kannacher aus Essen-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

55 folgen diesem Profil

15 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.