Seltener Opern-Genuss: "La Gioconda" im Musiktheater im Revier

Das MiR-Plakat zur Oper "La Gioconda" mit Petra Schmidt und Piotr Prochera. Foto: Pedro Malinowski/MiR
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  • Das MiR-Plakat zur Oper "La Gioconda" mit Petra Schmidt und Piotr Prochera. Foto: Pedro Malinowski/MiR
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Wenn am Samstag, 16. April, 19.30 Uhr die Oper „La Gioconda“ Premiere feiert im Musiktheater im Revier (MiR), dann kommen Opernfans auf ihre Kosten: Sechs Hauptpartien, stimmgewaltige Chor-Szenen und packende Tanz-Einlagen vom Ballett im Revier...

„La Gioconda, das ist eine Oper, durch die man zum Opern-Fan werden kann“, ist Dramaturgin Juliane Schunke sicher. „Und es ist mit das Anspruchsvollste, was es in der italienischen Oper gibt.“
Dabei wird das Werk von Amilcare Ponchielli sehr selten gespielt. „Man fragt sich, warum das so ist, wenn man sie erstmal gesehen und gehört hat“, rätselt Juliane Schunke. „La Gioconda“ ist übersetzt die Singende, die Spielende, sie hält das ganze dramatische Geschehen auf der Bühne zusammen.
Und sie ist begehrt: Polizeichef Barnaba will sie unbedingt, sie ihn aber nicht, denn sie ist verliebt in Enzo, der hängt aber an seiner Jugendliebe Laura. Diese ist unglücklicherweise verheiratet mit Inquisitor Alvise...
Ponchielli siedelte seine Oper in Venedig an. „Das fanden wir schwierig, weil wir mit Venedig etwas völlig anderes verbinden als eine Terrorherrschaft, in der das Denunziantentum erfunden wurde“, erklärt das Regisseurinnen-Team Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka, das aus Ungarn stammt. Deshalb sieht das Bühnenbild der beiden, die auch für die Ausstattung zuständig sind, nicht von ungefähr nach „70er Jahre DDR“ aus.

Bühnenbild: 70er Jahre DDR

„Ein Grundpfeiler unseres Konzepts ist die Frage: Wie ist eine Gesellschaft, die so funktioniert?“, verrät Alexandra Szemerédy. „Was passiert mit den Liebenden innerhalb dieser Gesellschaft? Es geht nicht nur um La Gioconda liebt Enzo, Enzo liebt Laura und Barnaba will Sex mit La Gioconda.“ „Wir zeigen wie unaufhaltsam das Unterdrückungs-System funktioniert“, ergänzt Magdolna Parditka. Beide haben sich dafür zusätzlich von der Romanvorlage „Angelo, Tyran de Padoue“ von Victor Hugo inspirieren lassen. „Die wirft nochmal ein anderes Licht auf die Mutter-Tochter Beziehung der Gioconda, deren blinde Mutter als Hexe hingerichtet werden soll“, verraten die Regisseurinnen.

Aus der Werbung: "Tanz der Stunden"

Die berühmteste Melodie der Oper, die man auch aus der Werbung kennt, ist der „Tanz der Stunden“ - in der Oper mit dem Ballett im Revier... „Es ist eine schöne Melodie, aber was da gerade passiert, ist eigentlich schrecklich, denn es geht um Lauras Sterben“, so Szemerédy und Parditka, die sich ausdrücklich darüber freuen, im Zusammenhang mit den tollen Melodien dieser Oper mit einem so großartigen Chor-Ensemble und so tollen Sängern arbeiten zu dürfen.

Die Oper „La Gioconda“ dauert ca. 2:40 Stunden plus einer Pause. Nach der Premiere gibt es weitere Aufführungen am 24. und 28. April, 5., 13., 16., 22., 27. und 29. Mai, Karten gibt es unter Telefon 4097200.

Besetzung:
Sechs Hauptpartien gibt es in der Oper „La Gioconda“:
In der Titelrolle steht Petra Schmidt auf der Bühne. „Die Blinde“, ihre Mutter, ist Almuth Herbst, „Enzo“ ist Derek Tylor, „Alvise“ Dong-Won Seo, „Laura“ Nadine Weissmann, „Barnaba“ Piotr Prochera (mit kurzen Haaren!), „Zuane“ Michael Dahmen und „Isepo“ William Saetre.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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