Musical-Klassiker rockt: Jesus Christ Superstar im MiR

Mit diesem Foto bewies MiR-Ensemble-Mitglied Sebastian Schiller, dass er nicht nur singen und spielen kann, sondern auch ein sehr guter Fotograf ist.
Foto: Sebastian Schiller
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Der Stoff, aus dem die Geschichte ist, dürfte hinlänglich bekannt sein, denn es handelt sich um die biblische Passionsgeschichte. Doch die Inszenierung von Intendant Michael Schulz dürfte für überraschende Momente, mitreißende Emotionen und tolle Stimmen sorgen.

Aktuelle Produktion in Anlehnung an bewährte Inszenierung

Denn dem Musiktheater im Revier ist es gelungen mit Henrik Wager als Jesus und Serkan Kaya als Judas eine hochkarätige Besetzung zu verpflichten, die schon vor elf Jahren am Aalto-Theater in Essen für Begeisterung sorgte.
Aber es gibt auch einige Neuerungen, auf die sich das Publikum freuen darf. So wurde das Foto, das die Plakate und Programme zur Rock-Oper ziert und Henrik Wager als Jesus mit einer Dornenkrone aus einer Lichterkette zeigt, von Sebastian Schiller erstellt, der auch als Simon auf der Bühne stehen wird.
Ganz neu auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ist bei dieser Inszenierung auch Theresa Weber, die Darstellerin der Maria Magdalena. „Dies ist mein erstes Engagement nach dem Studium und mein erstes Mal, dass ich im Ruhrgebiet bin. Dafür spiele ich aber neben zwei gestandenen Profis“, lachte die junge Sängerin.
Allen Zuschauern, die bereits vor elf Jahren in Essen in den Genuss von „Jesus Christ Superstar“ in der Inszenierung von Michael Schulz kamen, erklärt Serkan Kaya: „Ich habe mir den Luxus geleistet noch einmal von vorn an die Rolle heranzugehen. Mein Körper und Geist haben vieles wiedererkannt, aber während ich damals intuitiv und emotional an die Rolle heranging, begreife ich sie nun viel intellektueller und in mehr psychologischer Weise. Ich muss aber sagen, dass es einfacher war, emotional heranzugehen als das große Ganze im Blick zu haben und den roten Faden zu verfolgen.“
Für Henrik Wager war seine Partie als Jesus am Aalto seine erste Musicalrolle. „Seitdem habe ich eine große Wachstums- und Lernkurve erlebt, nicht zuletzt dank Michael Schulz“, erklärt Wager. „Es ist eine interessante Erfahrung für mich, jetzt als erwachsener und reifer Darsteller die gleiche Rolle noch einmal zu spielen, mit anderen Gefühlen. Es wird ein anderer Jesus sein als damals.“
Ihr Engagement in Gelsenkirchen verdankt die junge Theresa Weber der Tatsache, dass Michael Schulz sie in der Produktion „Big Fish“ an der Theaterakademie erlebte. Denn eigentlich stand für diese Spielzeit genau dieses „Big Fish“ auf dem Programm. Allerdings wurde dann beschlossen, dass es doch lieber „Jesus Christ Superstar“ werden sollte.
Über ihr Engagement am MiR zeigt sich Theresa Weber begeistert: „Michael Schulz ist ein irrsinnig offener Regisseur, der sehr viele Freiheiten lässt. Darum fühle ich mich auch nicht in eine Rolle hineingepresst, die es schon in Essen gab. Darum fühle ich mich sehr gut mit dieser Produktion.“
Dramaturgin Anna Melcher schilderte, dass es einige notwendige Anpassungen zur Inszenierung in Essen gibt. So dürfen sich die Zuschauer auf ein neues Bühnenbild freuen und ein neues Ensemble, eben bis auf Jesus und Judas.
„Die Vision von Michael Schulz ist die gleiche geblieben, aber jeder Darsteller muss seinen Weg finden, um die Vision zu verkörpern und das führt zur Veränderungen“, schildert Henrik Wager.
Serkan Kaya erklärte, dass er „nicht wegen der Inszenierung zugesagt hat, sondern wegen Michael Schulz. Die Zusammenarbeit mit einem Regisseur, der sich begeistern lässt, aber auch begeistert, macht einfach Spaß und das war der Grund für meine Zusage.“
Man darf gespannt sein, wie Michael Schulz die Inszenierung in der heutigen Zeit verortet. Denn seit der Uraufführung im Jahre 1971 hat sich viel getan, aber auch seit 2006 im Aalto hat sich vieles gewandelt. „Die Bühne ist zeitlos, aber heutig. Die Rock-Oper spielte 1971 in der Gegenwart und wird nun auch an das 2017 angepasst. So gibt es statt der ursprünglichen Polaroid-Kameras heute Smartphones auf der Bühne. Aber keine Angst: Jesus läuft nicht als Dauertelefonierer oder Fotografierer über die Bühne“, beruhigt die Dramaturgin.  

Weitere Vorstellungen


Die nächsten Vorstellungen nach der heute ausverkauften Premiere sind: 25. Dezember, 18 Uhr; 31. Dezember, 19 Uhr; 7. Januar, 18 Uhr; 13. Januar, 19.30 Uhr; 21. Januar, 18 Uhr; 28. Januar, 18 Uhr; 18. Februar, 18 Uhr; 23. Februar, 19.30 Uhr; 10. März, 19.30 Uhr; 2. April, 18 Uhr; 12. April, 19.30 Uhr; 15. April, 15 Uhr; 20. April, 19.30 Uhr; 6. Mai, 18 Uhr.
 Weitere Infos und Karten gibt es an der Theaterkasse des MiR unter Telefon 4097-200. Termine

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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