Kampfkunstprojekt vom Kinderschutzbund in Ückendorf

Nachdem Sozialarbeiter Yevgen Shestopalov die Übung erklärt hat, führt Daniel (18) sie kontrolliert aus. | Foto: Gerd Kaemper
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„Respekt! Disziplin! Charakter!“ Der siebenjährige Luca antwortet lautstark auf die Frage seines Trainers, was das Wichtigste in der Kampfkunst ist. Die Antwort wirkt durch die große, aber beinah leere Sporthalle der Gesamtschule Ückendorf noch gewaltiger.

Acht Jungs aus betreuten Familien stehen sich in einem Abstand von einem Meter in der Halle gegenüber. Im Hintergrund stehen zum einen Yevgen Shestopalov, Sozialarbeiter vom Kinderschutzbund und ausgebildet im Kampfsport, und zum anderen Ulrich Maczcollek, der assistiert und auch die Trainerlizenz inne hat. Maczcollek hat unter anderem auch schon Erfahrungen in Aikido gemacht.

„Prügeln können sich sicherlich alle schon“

„Es müssen aus versicherungstechnischen Gründen immer mindestens zwei Trainer anwesend sein“, sagt Silke Kozicki, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, während die Kinder und Trainer sich mit einer Verbeugung begrüßen.

Normalerweise sind auch drei Mädchen dabei. „Manchmal scheitert es aber daran, dass die Teilnehmer nicht zur Halle kommen, weil sie sich kein Busticket leisten können oder einfach nicht kommen wollen“, erklärt Thomas Frings, der im Vorstand des Kinderschutzbundes ist und gemeinsam mit seinen Kollegen die Kinder auch schon mal von zu Hause abholt, um ihnen die Teilnahme an dem „Kampfkunstprojekt für Jugendliche“ ermöglichen zu können. „Ein zusätzliches, kostenloses Angebot neben der Betreuung der Familien“, betont Kozicki.

Sechs Monate, zweimal die Woche

Das Projekt findet zweimal in der Woche über einen Zeitraum von sechs Monaten dienstags und donnerstags von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Halle der Gesamtschule Ückendorf statt.

„Prügeln können sich sicherlich alle schon“, sagt Frings, während er die Jungs in der Halle beobachtet. „Wichtig aber sind die anderen Regeln, die sie bei uns lernen.“ In diesem Moment weist Frings auf die lautstarke Antwort von Luca hin. „Die Kinder fangen mit leichten Übungen an, müssen sich natürlich auch viel erklären lassen und werden dann auch immer mal wieder bewusst provoziert, um die Reaktion zu testen.“

Um den Kindern einen möglichst umfangreichen Einblick in die Welt des Kampfsports zu ermöglichen, wurde die Gruppe anfangs von international bekannten Vertretern des Muay Thai/Kickboxens sowie Mixed Martial Arts/Jiu Jutsu unterstützt.

Kosten übernimmt Manuel Neuer Kids Foundation

Nach Aufwärmübungen mit Fitnessgeräten und dem Boxsack in einer Geräte-Garage der Halle, lernen die Kinder in der Halle C einzelne Box-Elemente kennen. Ehe es zurück in die Geräte-Garage geht, machen die acht Kinder noch Liegestütze und müssen auf Kommandos von Shestopalov und Maczcollek schnell aufstehen und Schlag-Kombinationen ausprobieren, um danach mit Anlauf noch mit dem Schienbein kontrolliert gegen einen Autoreifen zu treten.
„Die Kinder haben viel Spaß und schon gefragt, ob es einen Fortgeschrittenen-Kurs geben wird. Den gibt es zwar bisher nicht, aber wir freuen uns über viel positive Rückmeldung, auch von anderen Verbänden, so dass das Projekt über den März hinaus wird stattfinden können“, freut sich Kozicki.

Die Kosten wie beispielsweise Materialien oder Trainer-Stunden übernimmt die Manuel Neuer Kids Foundation, die Räume stellt die Gesamtschule Ückendorf zur Verfügung.

Nachdem Sozialarbeiter Yevgen Shestopalov die Übung erklärt hat, führt Daniel (18) sie kontrolliert aus. | Foto: Gerd Kaemper
Auch der Jüngste, Luca (7), durfte natürlich kontrolliert die Übungen ausführen. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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