Damals, als Bomben auf die Marienstraße fielen - Teil 1

Auf den Folgebildern Grundmauerreste eines zerstörten Hauses.
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  • Auf den Folgebildern Grundmauerreste eines zerstörten Hauses.
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Ein Beitrag vom Abriss des alten Bunkers an der Konradstraße von Armin Mesenhol erinnerte mich daran, dass ich vor Wochen einmal Fotos von einer Baugrube an der Marienstraße in der Bergarbeitersiedlung von Kamp-Lintfort aufgenommen hatte. Dort, wo einmal mein Spielplatz war, nahm ich Grundmauerreste eines Hauses auf, das mit einigen anderen in dieser Straße

durch Bomben im 2. Weltkrieg vollkommen zerstört wurden.

Das waren solche Häuser, wie sie in der Bergarbeitersiedlung heute noch im großen Stil existieren, mit Garten und Stallung hinten dran. Die Vergangenheit wurde wieder lebendig

und es war sofort wieder vieles da, was meine Mutter mir mal darüber erzählte.

Als Kind hatte ich seinerzeit keine Kriegsschäden mehr bemerkt. Es war alles schon wieder hergerichtet. Später hatte ich mich wohl gewundert, warum einige Häuserzeilen auf der Marienstraße, wie auch auf der Cäcilien-, August-, Franz-, Michaelstraße total anders aussahen. Es waren Etagenwohnungen entstanden.
Auf der heutigen Baugrube entstand seinerzeit

ein Spielplatz, den ich mit Nachbarkindern gern in Anspruch nahm

und nach kurzer Zeit jeden kletterbaren Baum mit Vornamen kannte. Wir ahnten natürlich nicht, dass darunter

der Schutt eines zerbombten Hauses lag

und hier möglicherweise Menschen im Bombenkrieg gestorben sind.
Meine Mutter erzählte mir mal, als ich älter war, wie unsere Familie im Keller

bei diesem Luftangriff zusammengekauert saß und die Bombeneinschläge mitzählte.

Sie kamen immer näher, wurden lauter, bedrohlicher, die Erde bebte, es schüttelte und explodierte draußen ganz in der Nähe. Jeder hoffte, nicht getroffen zu werden.

Der Keller war ausgebaut wie ein Streb.

Von der Zeche Friedrich Heinrich gab es Rundhölzer, um die Keller abzustützen. Die Kellerdecke waren einzelne Rundgewölbe aus Ziegelmauerwerk, gemauert zwischen Doppel-T-Stahlträgern im Meterabstand. Alles andere waren Holzdecken. Man kann sich vorstellen, wie sich ein direkter Treffer ausgewirkt hätte.

Ein Durchschlag zum Keller des Nachbarn

nährte die Hoffnung, evtl. bei einem Treffer noch einen anderen Fluchtweg zu haben.

Bitte die Texte unter den Bildern beachten. - Zum 2. Teil.

  

Autor:

Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort

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