Dignitas - Die Schweizer Begleitung in den Tod

Letzter Ausweg Schweiz? | Foto: Klaus Schürmanns
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Die Schweizer Organisation Dignitas trägt den Leitspruch „Menschenwürdig leben – menschenwürdig sterben“. Bei hoffnungsloser Krankheit oder unerträglichen Schmerzen gibt es dort die Möglichkeit eines "begleiteten Freitodes". Wer sich also in Deutschland nicht der Sterbehilfe strafbar machen will, reist einfach in die Schweiz. Makabres Stichwort: Sterbetourismus.

Im Jahr 1998 gründete der Journalist und Anwalt Ludwig A. Minelli den Verein in Zürich. Die Organisation bietet Beratung zu Fragen und Rechtslagen des Lebensendes, ermöglicht eine Zusammenarbeit mit Ärzten, sorgt für eine Durchsetzung der Patientenverfügung und die Sterbebegleitung. Modernes Wort: "Freitodhilfe". Bevor ein solcher Antrag bei Dignitas überhaupt bewilligt wird, müssen jedoch einige Bedingungen erfüllt werden.

Ein Antrag auf begleiteten Freitod

Einen Antrag darf grundsätzlich jeder Volljährige stellen, egal ob er oder sie in der Schweiz wohnt oder nicht. Bei diesem Antrag sollte es sich um einen persönlichen Brief handeln, in dem sowohl die Gründe, als auch der aktuelle gesundheitliche Zustand erklärt werden. Hinzu kommen weitere Unterlagen wie ein Lebensbericht, der Informationen über die Persönlichkeit und die familiäre Situation enthält.

Ausgeführt wird die Begleitung des Todes aus rechtlichen Gründen nur in der Schweiz. Um überhaupt legal an das tödliche Mittel zu kommen, braucht Dignitas ein ärztliches Rezept eines Schweizer Arztes. Es wird in Wasser aufgelöst und sorgt für einen schmerzlosen Übergang vom Schlaf in den Tod. Die Organisation stellt neben den Voraussetzungen ebenfalls sicher, dass der Sterbewunsch dem freien Willen des sogenannten Mitglieds entspricht.

Für deutsche Staatsbürger gibt es eine Anlaufstelle in Deutschland. Der Verein verlangt für seine Tätigkeit 160 Euro Eintrittsgebühr und mindestens 65 Euro Jahresbeitrag.

Woher kommt die Kritik an Dignitas?

Die Begleitung in den Tod, so wie Dignitas es anbietet, bleibt ein strittiges Thema. Woran liegt das? Haben die einstigen Vorwürfe, Dignitas bringe Menschen mit Helium befüllten Plastiktüten zur Strecke, das Vertrauen in eine solche Organisation für immer zerstört? Oder ist es für viele Menschen einfach ethisch nicht vertretbar, dem Leben vorzeitig ein Ende zu setzen?
Was meint ihr?

Letzter Ausweg Schweiz? | Foto: Klaus Schürmanns
Zur gesetzlichen Lage in Deutschland macht der Schweizer Verein ordentlich Stimmung | Foto: dignitas.ch
Autor:

Daniela Roggendorf aus Langenfeld (Rheinland)

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