Lüner SV feuert Coach Hampel

Christian Hampel ist mit sofortiger Wirkung entlassen worden.
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Donnerstagmittag war er noch Trainer der Landesligakicker des Lüner SV, stand uns für ein Interview zur Verfügung. Stunden später wurde Hampel vom Vorstand mitgeteilt, dass man sich aufgrund des Fehlstarts (drei Niederlagen zum Auftakt) von ihm trennt. Der LSV galt eigentlich als Favorit auf die Meisterschaft.

„Nun erhält die Mannschaft mit einem neuen Trainer die Chance auf einen Neustart“, so der LSV-Vorsitzende Imdat Acar.

Obwohl sich Hampel und Acar am Dienstagabend auf weitere Zusammenarbeit einigten, kam doch das Aus für den Coach. Dies wurde am Mittwoch in einer Vorstands-Sitzung beschlossen. Hampel war seit 2010 beim LSV, führte die Rot-Weißen aus der Bezirks- in die Landesliga.

„Druck und Unruhe wurden immer größer“, sagt Hampel nach seiner Entlassung. „Es war nicht clever und inkompetent von anderen zu sagen, dass wir Meister werden müssen. Keine Mannschaft der Welt sagt im Vorfeld, dass man den Titel gewinnen muss. Ich wusste, dass es schwer wird und muss diese überzogenen Erwartungen im Umfeld nun ausbaden“, so Hampel.

„Es ist so, dass ich mich in den letzten acht Wochen im Stich gelassen fühlte. Von der Mannschaft, von der sportlichen Leitung, bis hin zum Platzwart. Ich will keine schmutzige Wäsche waschen oder dem Verein etwas Böses. Doch stinkig bin ich auf die sportliche Leitung.“ Gemeint ist damit Hasan Kayabasi. „Seine Aussagen in der Öffentlichkeit waren nicht fördernd. Im Gegenteil“, findet Hampel, der selbst gerne versucht hätte, die Wende einzuleiten.

„Wobei es aufgrund der vielen Ausfälle eher darum gegangen wäre, den Abstand zur Spitze nicht allzu groß werden zu lassen, um in der Rückrunde noch einmal anzugreifen. Ich finde es schade, dass ich gehen muss, keine Frage. Auch für manchen Spieler tut es mir persönlich leid. Aber so ist das Fußballgeschäft“, verabschiedet sich der Coach vom LSV.


Hier die Mitteilung des Lüner SV zur Trainerentlassung:

„Der Schritt ist uns dennoch nicht leicht gefallen, denn mit Christian Hampel startete der Verein zuversichtlich in die vierte Saison.. Ausschlaggebend für die Trennung ist letztlich die aktuelle Tabellensituation der ersten Mannschaft, die uns zum Handeln veranlasst.
Der Verein hat auch keinen Grund, Christian Hampels Arbeit als Trainer zu kritisieren. Wir sind ihm vielmehr zu Dank verpflichtet, da er maßgeblich zum Aufstieg in die Landesliga beigetragen hat. Nun kann man trefflich darüber streiten, ob und wann ein Trainerwechsel sinnvoll erscheint, denn es ist kein Allheilmittel. Jeder weiß aber, bei sportlichen Misserfolgen ist immer der Trainer das schwächste Glied. Dabei entscheiden letztlich die Spieler auf dem Fußballrasen eine Partie und nicht der Coach auf der Bank. Die Abstimmung als Kollektiv und die Geschlossenheit haben bisher in der Liga nicht funktioniert. Nun erhält die Mannschaft mit einem neuen Trainer die Chance auf einen Neustart. Ob es die richtige Entscheidung war, wird die Zukunft zeigen“, so Imdat Acar, 1. Vorsitzender des Lüner SV.

„Wir werden natürlich intensive Gespräche suchen, um möglichst kurzfristig einen Nachfolger für den vakanten Trainerposten präsentieren zu können“, so Acar.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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