Manuel Andrack lobt die schönsten Kilometer des neuen Neanderland-Steigs und das Bier in Monheims Altstadt

Von „Gut Blee“ aus ging es strammen Schrittes in den Monheimer Rheinbogen hinein – auf Wegen, die kaum ein wandernder Mensch je zuvor gesehen hat.
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  • Von „Gut Blee“ aus ging es strammen Schrittes in den Monheimer Rheinbogen hinein – auf Wegen, die kaum ein wandernder Mensch je zuvor gesehen hat.
  • hochgeladen von Thomas Spekowius

Mit einer kleinen Wanderung von Gut Blee durch den Rheinbogen bis in die Altstadt wurde am Samstag das Monheimer Teilstück des Neanderland-Steigs eingeweiht.

Trotz des dabei zäh anhaltenden Nieselregens konnte Bürgermeister Daniel Zimmermann neben Projektleiter Friedhelm Reusch, vom Kreis Mettmann, auch den prominenten Paten des Steiges, Manuel Andrack, und erstaunlich viele Monheimer Wanderfreunde beim Start auf dem Reiterhof an der Südgrenze des Stadtgebiets begrüßen.

„Sie alle kennen den Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, hob Manuel Andrack bei seiner kurzen Begrüßungsansprache in grüner Regenjacke an, um gleich darauf ebenso offen wie ehrlich zuzugeben: „Der Spruch ist natürlich Quatsch! Wir würden hier selbstverständlich alle lieber im Sonnenschein laufen.“ – Umso mehr Gewicht verliehen seine so ehrliche gewählten Worte jedoch der anschließenden Einschätzung. „Wir gehen hier jetzt gleich die schönsten Kilometer des Neanderland-Steigs – und das sage ich nicht nur wegen der Nähe zu meiner Heimatstadt Köln. Aber das Laufen entlang von Vater Rhein ist nunmal am schönsten. Und ich hoffe, dass demnächst noch viele Kölner die Fähre Langel-Hitdorf nehmen werden, um zu sehen, was da eigentlich für ein Natur- und Kulturschatz direkt vor ihrer Tür liegt.“ Monheim also, als perfekter Einstieg in den Neanderland-Steig. Wanderpapst Andrack muss es wissen, denn er ist alle 12 bereits eröffneten Teilabschnitte des Steigs bereits abgelaufen.

Das verbindende Element des Steigs hob auch Bürgermeister Daniel Zimmermann hervor: „Wir haben oft darüber diskutiert, dass uns im Kreis vielleicht am meisten noch das Autokennzeichen verbindet und sonst eigentlich nicht so wahnsinnig viel. Das ändert sich gerade – auch mit der Eröffnung dieses gemeinsamen Wanderweges. Der Kreis stellt sich als Tourismus-Region ganz neu auf. Das finde ich sehr positiv. Und ich kann Sie alle nur herzlich einladen, auch einmal eines der anderen bereits eröffneten Teilstücke des Neanderland-Steigs zu gehen, und unsere Region dabei vielleicht ganz neu zu entdecken.“

Monheims Stadtoberhaupt dankte auch noch einmal ganz ausdrücklich den Grundstückseigentümern, den die vielen Felder entlang des Steigs bewirtschaftenden Landwirten, den Jägern und den vielen anderen Beteiligten, die an der Wegführung entscheidend mitgewirkt hatten. „Ich denke, dass wir hier gemeinsam einen wirklich guten Kompromiss aus Naturschutz und einer attraktiven Route gefunden haben“, so Zimmermann. Und die Teilnehmer der bunt beschirmten Wandergesellschaft schlossen sich dieser Einschätzung an, je weiter der Weg sie danach in den Rheinbogen hinein führte und an grasenden Schafen direkt an den großen Strom heran – Monheims Alleinstellungsmerkmal im gesamten Kreisgebiet, das der Landrat so gerne Neanderland nennt. Selbst die vielen mitwandernden Monheimer bekannten immer wieder: „Hier bin ich tatsächlich noch nie langgelaufen.“

Angst vor dem Verlaufen muss man nicht haben. Die roten Wegmarkierungen des Neanderland-Steigs führen sicher durch die Natur. So soll es auch bleiben! Kreis-Projektleiter Friedhelm Reusch: „Wir bitten alle Wanderer sehr darum, keine Schilder als Souvenirs mitzunehmen. Wer eines haben möchte, möge sich bei uns im Kreishaus melden: Wir verschenken sie!“

Schenken hingegen sollte man sich das Ablaufen des Monheimer Abschnitts vom Neanderland-Steig auf keinen Fall. Es lohnt! Manuel Andrack: „Der Steig ist in seiner Gesamtheit natürlich nicht der schönste Wanderweg von Deutschland. Dafür ist die Region einfach zu dicht besiegelt. Aber ihn zu laufen lohnt auf jeden Fall. Ich finde es immer gut, wenn so schöne Strecken direkt bei den Menschen vor der Tür sind.“

Und natürlich lohnt auch eine Einkehr in der Monheimer Altstadt, die direkt am Neanderland-Steigs liegt. Das von Andrack in seinen Büchern vielgepriesene „Belohnungsbier“ durfte am Samstag nach einem schnell heruntergestürzten Glas Spezi natürlich auch nicht fehlen. Vom Angebot im Biergarten „Zur Altstadt“ zeigte er sich dabei geradezu hellauf begeistert. „Mit Budweiser das beste Pils, mit Mühlen-Kölsch das beste Kölsch und mit Uerige das beste Alt – das sind schon drei echte Volltreffer hier.“ Und dass der Kölner („Kölsch kann ich ja immer haben!“) schließlich sogar beherzt zum Alt griff, war nur noch einmal mehr der Beweis: Wer wandert, der erweitert seinen Horizont und ist immer offen dafür, Neues zu entdecken. Die Mitwanderer vom Samstag sind auf dem Monheimer Teilstück des Neanderland-Steigs ganz sicher auf den Geschmack gekommen!

Über den Neanderland-Steig

Am 23. Juni dieses Jahres wurde der erste Teilabschnitt des Neanderland-Steigs von Velbert Neviges bis Nordrath eröffnet. Zirka 165 Kilometer des insgesamt rund 230 Kilometer langen Wanderweges sollen ab Oktober bereits erwandert werden können. Die Strecke soll künftig die Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten des gesamten Kreises und Neanderlandes vereinen und sich damit in die bedeutenden kulturtouristischen Wanderwege Deutschlands einreihen.

Wanderbegeisterte können auf dem Neanderland-Steig Ausblicke und Einblicke in die idyllische niederbergische Landschaft genießen und die Region als grüne Lunge inmitten der Ballungsgebiete zwischen Rhein und Ruhr ganz neu erleben.
Die insgesamt bald 17 Einzeletappen führen vorbei an Badeseen, verlaufen durch Moore, Heidelandschaften, ausgedehnte Forste und passieren Naherholungsgebiete. Sie bieten mit den örtlichen Entdeckerschleifen eine bisher nicht bekannte Möglichkeit, den Kreis Mettmann als Wander- und Urlaubsregion neu zu entdecken.

Auch in kultureller Hinsicht wird der Neanderland-Steig mit den noch entstehenden Entdeckerschleifen der Städte einen Besuch wert sein. Unter den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand befinden sich Museen, Kirchen, historische und moderne Bauten sowie malerische Marktplätze und vieles mehr.

Darüber hinaus soll auch der kulinarische Anspruch nicht zu kurz kommen. Hinweisschilder führen die Spaziergänger und Wanderer zu zahlreichen Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke. Spätestens Ende 2014 soll der Neanderland-Steig komplett fertig gestellt sein. Kreis-Projektleiter Friedhelm Reusch träumt sogar von der letzten Lückenschließung zur Düsseldorfer Wandermesse „TourNatur“ im Spätsommer 2014.

Eine Vielzahl bereits bestehender Wanderwege kann aber natürlich schon jetzt erwandert werden. Ab sofort auch in Monheim am Rhein!

Fotos: Thomas Spekowius

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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