Das Gymnasium Heißen schaut nach Palästina

Heiner Schmitz (v.I.), Dr. Sigrun Leistritz (Rektorin des Gymnasiums Heißen), Dr. Hashim Al Masri (Bürgermeister von Quliqilia), Markus Bergmann und der Vizepräsidenten der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Dr. Ribhi Yousef hoffen auf das Austauschprogramm. | Foto: PR-Fotografie Köhring/AK
  • Heiner Schmitz (v.I.), Dr. Sigrun Leistritz (Rektorin des Gymnasiums Heißen), Dr. Hashim Al Masri (Bürgermeister von Quliqilia), Markus Bergmann und der Vizepräsidenten der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Dr. Ribhi Yousef hoffen auf das Austauschprogramm.
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Die israelische Partnerstadt Kfar Saba, mit der Mülheim seit 1993 verbunden ist, kennen viele Bürger. Ihre 55.000 Einwohner zählende Nachbarstadt Qaliqilia in der palästinensichen Westbank haben die Meisten nicht auf dem Schirm.

Dabei gab es bereits im Jahr 2000 an der Ruhr eine viel beachtete Begegnung von Jugendlichen aus Mülheim, Kfar Saba und Qaliqilia, damals initiiert vom 1995 gegründeten Förderverein Mülheimer Städtepartnerschaften. Doch die damalige Idee, eine trilatererale Städtefreundschaft zwischen den drei Kommunen ins Leben zu rufen und damit den Friedensprozess im Nahen Oster zu befördern, konnte nicht verwirklicht werden.

Besuch aus Qalqilia

17 Jahre danach bekam Mülheim jetzt Besuch von Qalqilias heutigem Bürgermeister Dr. Hashim Al Masri. Er besuchte zusammen mit dem Vizepräsidenten der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Dr. Ribhi Yousef Oberbürgermeister Ulrich Scholten und die Oberstudiendirektorin des Gymnasiums Heißen Dr. Sigrun Leistritz. Die Pädagogin engagiert sich seit 2012 in dem von Yousef und Heiner Schmitz geführten Arbeitskreis Mülheim an der Ruhr - Freundschaft mit Qalqilia.

Leistritz hat das von einer 12 Meter hohen israelischen Mauer umgebene Qalqilia 2014 besucht und dort mit ihrer Amtskollegin Reem Abu Lebedeh von der Al-Omaria-Mädchen-Schule eine deutsch-palästinensische Schulpartnerschaft ins Leben gerufen. Das Gymnasium Heißen ist eine Europa-Schule und hat derzeit zwei Partnerschulen in Polen und Frankreich.

Die Partnerschaft zwischen dem Gymnasium Heißen und der Al-Omaria-Schule beschränkt sich derzeit auf einen regen E-Mail-Austausch zwischen Neunt- und Zehntklässler beider Schulen. Doch der Arbeitskreis Mülheim-Qalqilia und das Gymnasium Heißen wollen im Herbst 2018 eine deutsch-palästinensische Schüler-Begegnung möglich machen. Laut Yousef, hat Oberbürgermeister Ulrich Scholten in einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Al Masri bereits die Unterstützung der Stadt zugesagt.

Bürgermeister Al Masri weist darauf hin, dass es derzeit bereits 13 deutsch-palästinensische Städtepartnerschaften gibt. In Mönchengladbach habe auch schon eine deutsch-palästinensische Schülerbegegnung stattgefunden. Gerade weil sich Qaliqilia aufgrund des Nahost-Konfliktes in einer politisch, menschlich und wirtschaftlich extrem schwierigen Situation befindet, ist Al Masri und Leistritz an einer Schüler-Begegnung gelegen. "Unsere Jugendliche, die sonst sehr isoliert sind, sollen auf diesem Weg etwas von der Welt sehen und ihre deutschen Mitschüler kennen lernen", betont Qalqilias Bürgermeister. Und die Schulleiterin des Gymnasiums Heißen ist davon überzeugt, "das unsere Schüler davon profitieren, wenn sie ihre Altersgenossen aus Qalqilia kennen lernen und so erfahren, dass Frieden, Wohlstand und Sicherheit nicht selbstverständlich sind."

Hoffnung auf Hilfe

Mit Interesse hat der Vorsitzende des Arbeitskreises Mülheim-Qalqilia, Prof. Heiner Schmitz, zur Kenntnis genommen, dass sich die neue NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) für die Förderung deutsch-palästinensischer Schulpartnerschaften ausgesprochen hat. Deshalb hofft er nicht nur auf private Sponsoren und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch auf das Land, wenn es um die finanzielle Realisierung der Schüler-Begegnung geht. Weitere Informationen zum Thema gibt Heiner Schmitz vom Arbeitskreis Mülheim-Qalqilia unter der Rufnummer 0208/5943291 Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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