Was ist ein Co-Abhängiger?

-Ich habe nur in der männlichen Person geschrieben, das gilt aber auch für die Frauen-

Ein Co-Abhängiger oder auch Co-Alkoholiker/Mitbetroffener ist ein Mensch, der eng mit einem Abhängigen lebt oder zu tun hat, und mit seiner Handlungsweise unwissentlich dazu beiträgt, dass die Abhängigkeit des Partners, Arbeitskollegen, Kind oder Freund, usw. sich verfestigen kann.
Ein Co-Abhängiges verhalten zeigt sich wenn sie:

-Verantwortung für den Abhängigen übernehmen,
-sein Verlangen entschuldigen oder rechtfertigen,
- ihm/ihr Belastungen abnehmen oder ersparen wollen,
- das Verhalten des Abhängigen kontrollieren, in dem sie Verstecke, in denen der Abhängige seine Suchtmittel verbirgt, suchen; ihn vom Alkohol und Trinkanlässen fernhalten, ihn beim Lügen ertappen wollen usw.,
- selber unaufrichtig dem Abhängigen, anderen Personen oder sich selbst gegenüber sind, was die Tatsachen und Gefühle bezüglich der Abhängigkeit betrifft.

Der Mittelpunkt im Leben eines Abhängigen ist das Suchtmittel –
Der Mittelpunkt im Leben eines Mitbetroffenen ist der -abhängige Partner –

Je mehr Kummer der Alkoholiker dir bereitet, des do mehr kümmerst du dich um ihn, so das sich die Spirale der Co-Abhängigkeit immer dichter dreht.

Daraus folgt, das der Mitbetroffene im laufe der Jahre selber Schwierigkeiten mit sich und seinem sozialen Umfeld hat.
Der Mitbetroffene zieht sich immer weiter aus dem Leben zurück, familiäre und freundschaftliche Kontakte werden weniger oder ganz eingestellt.
Organische und Psychische Krankheiten sind die Folge.
Dennoch hält der Co-Abhängige fest an seinem Glauben, den Alkoholkranken Partner auf diese Weise vom Alkohol los zu bekommen.
Ein tragischer Irrtum! Führt diese Art Hilfe doch nie zum gewünschten Ergebnis, sondern immer zum totalen psychischen und physischen Zusammenbruch des Mitbetroffenen.
Hilfe von Außen wird erst gesucht, wenn der Co-Alkoholiker selbst an einem körperlichen und seelischen „Nullpunkt“ angekommen ist.

Motivation für einen Co-Alkoholiker in die Selbsthilfegruppe zu gehen ist immer:
Hilfe für den Abhängigen zu bekommen, das heißt: Hoffnung auf ein anderes Trinkverhalten des Süchtigen durch Tipps zum „Trockenlegen“.

Oft erfahren die Mitbetroffenen erst in der Gruppe, dass Alkoholismus eine Krankheit ist und fachmännisch behandelt werden muss.
Diese Erkenntnis zwingt den Ratsuchenden aber nicht Abstand von der bisherigen Strategie zu nehmen, sondern veranlasst ihn vielmehr, noch intensiver die selbst zerstörerische Hilfe fortzusetzen. Geht es doch darum, einem Kranken beizustehen.
Erst wenn für den Co-Abhängigen klar wird, das er selbst der Hilfe bedarf und sein Verhalten dem Abhängigem gegenüber grundlegend verändert werden muss, haben der Alkoholiker und der Co-Alkoholiker eine Chance aus der Suchtspirale zu entkommen und ein Leben ohne Suchtmittel zu führen.

Eine Selbsthilfegruppe gibt es auch in ihrer Nähe.

Informieren sie sich

http://kreuzbund-vluyn.de.to/

oder
Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren e.V. (DHS)
www.dhs.de Tel.: 02381/9015-0
info@dhs.de Fax: 02381/9015-30

Autor:

Margret Oppitz aus Kamp-Lintfort

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