Sprachliche "Dumfälle"

"Mois, lass´mal schmoof n´ Hopfensmoothie rüberwachsen!" - Nichts verstanden? Dann gehören Sie wahrscheinlich nicht mehr zu dem erlesenen Kreis der unter 20-Jährigen. In diesem Satz verbergen sich gleich drei potentielle Jugendwörter des Jahres 2016, für die noch bis zum 31. Oktober abgestimmt werden kann - nämlich "Mois" (Kumpel), "schmoof" (geschmeidig) und "Hopfensmoothie" (Bier). Andere schöne Beispiele aus den Top 30 sind "darthvadern" (den Vater raushängen lassen), "Overcut" (Halbglatze) oder "Bambusleitung" für eine schlechte Internetverbindung. Überhaupt dominieren Begriffe, die dem Online-Bereich entstammen. Neben solchen Neologismen gibt es aber auch das Verb "modeln" für hungern. Ein anderes geläufiges Beispiel ist das Wort "Atze", das ursprünglich aus dem Berlinerischen stammt und für Freund steht. Unter Jugendlichen (und in diesem Fall gehöre ich auch dazu) wird "Atze" eher in einem abfälligen und/oder sarkastischen Kontext verwendet. Es verwundert an der Stelle nicht, dass die Kommunikation zwischen den Generationen manchmal etwas holprig daherkommt. Ratlosigkeit auf Seiten der Jüngeren wie der Älteren kann das Ergebnis eines Kommunikationsversuchs sein. Was hilft dagegen? Vorurteile abbauen (nein, der Wandel der Sprache ist nicht gleichbedeutend mit ihrem Zerfall), offen sein und besonders wichtig: immer Nachfragen, um "Dumfälle" zu vermeiden! Isso! Guten Tag!

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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