Advent
. . . und das zweite Lichtlein brennt . . .

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Vorfreude, schönste Freude
Freude im Advent
Heimlichkeit im frühen Dämmern
Basteln, stricken, rascheln, hämmern
Und das zweite Lichtlein brennt
Heimlichkeiten im Advent
Freude im Advent

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Dazu fällt mir gleich eine Geschichte aus meinem Büchlein ein:

Zehn Flaschen Wein

Hatte Uwe auch nie zu darben, so machte sich doch auch nicht Überfluss im Elternhaus breit. Was könnte er da den Eltern Schönes schenken zum nächsten Weihnachtsfest? Daran dachte er bereits im Februar, nachdem er wohl zuvor nicht gerade den Volltreffer gelandet haben musste. Ja, im Februar!

Eine Idee faszinierte ihn und begann er in die Tat umzusetzen.
Teile des Taschengeldes sowie Finanzen aus Altstoffsammlungen oder Zuwendungen bei Hilfen in der Nachbarschaft wurden gesammelt, so dass Uwe jeden Monat eine Flasche Wein kaufen konnte.
Dabei strahlten ihn die „Westweine“ (Mosel / Rhein) für genau q0 Mark an. Bald hatte er schließlich ein Dutzend zusammen. Gut, es reichte nicht ganz zu 12 – dafür kaufte er einen Aromatique für den Fall, dass ein Wein nicht schmecken würde, und der Magen ein flüssiges Trostpflaster nötig hätte.

Kurz vor dem Heiligen Abend ging Uwe mehrfach in den Keller umräumen. Der alte Küchenschrank wurde einen Meter von der Wand weggeschoben. Im Längsabstand zur anderen Wand baute er ein Regal ein, welches mit einem Sack verdeckt und nur von hinten zugänglich wurde. Dann nahm er einen nicht mehr gebrauchten Waschtrog, drehte ihn um, stabilisierte ihn und hatte somit fix eine Weinverkostungsstrecke geschaffen.
Jetz konnte Weihnachten kommen.

Zur Bescherung buckelte Uwe einen großen Karton ins Wohnzimmer, stellte Weinflaschen im Halbkreis auf den kleinen Tisch zwischen den Sesseln und freute sich riesig über die erstunten / verdutzten / ungläubigen und sprachlos sich freuenden Gesichter.

Für einen kurzen Augenblick verdüsterten sich die Gesichter der Eltern, weil sie sich fragten, woher ihr Sohn das viele Geld habe. Doch als ihr Junge die Erklärung nachschob war nur noch Freude.

Am darauf folgenden Tag waren die Flaschen weg und sah man sich fragend an. Da führte Uwe die Eltern in den Keller hinter den alten Küchenschrank in die Weinecke, wo die Flaschen bereits im Regal lagerten. Das haute schließlich beide schier um. Diese Größe des Geschenks war überwältigend.

(Omchen war als Einzige weitestgehend eingeweiht und begleitete das alles mit genüsslichem Schmunzeln. Sie war meist Mitwisser von Uwes ‚Vorhaben‘, um seinerseits sicher zu gehen, dass er damit im Rahmen blieb.)

Später sagte ihm Vati, dass seit dieser Zeit immer mindestens eine Flasche Wein im Haus war und ist.

Mein Büchlein
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Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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