Mein liebstes Frühlingsblümchen
Das Duftveilchen

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Das Duftveilchen (Viola odorata), auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen(Viola).
Das Duftveilchen ist vor allem wegen seines süßen Dufts bekannt.
Das Wohlriechende Veilchen ist nicht das einzig duftende Art der Gattung Viola in Europa, wird aber als einziges zur Produktion von Rohstoffen für die Parfümerie verwendet.

Kulinarisches:

Die Blüten des Veilchens lassen sich zur Herstellung von aromatisiertem Sirup, Essig oder Veicheneis sowie zum Dekorieren von Salaten und Desserts verwenden. Kandierte Veilchen verwendet man ebenfalls als Dekoration von Torten und Desserts. Dafür werden die Veilchenblüten mit halbsteif geschlagenem Eiweiß bestrichen und mit feinem Zucker dünn bestreut. Anschließend lässt man sie auf einem feinen Gitter etwa zwei Tage trocknen.
Veilchentee kann man sehr einfach selbst herstellen. Dazu werden zwei Esslöffel getrockneter Veilchenblüten unter 100 g schwarzen Tee gemischt.

Heilkunde:
Bereits Hippokrates verwendete Veilchen als Arzneipflanze. Veilchen sollen bei Ekzemen helfen. Im 19. Jahrhundert vermutete man auch eine Wirkung gegen Krebs.
2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Moderne Forschungen konnten für Extrakte aus Viola odorata eine blutfettsenkende Wirkung feststellen.

Mythologie:
Wie bei vielen anderen Pflanzenarten auch erklärten sich die Griechen das Entstehen des Veilchens mythologisch: Eine für ihre Schönheit bekannte Tochter des himmeltragenden Titanen Atlas wurde vom Sonnengott mit seinen Strahlen verfolgt. Die spröde Schönheit floh jedoch vor ihm und bat Zeus verzweifelt um Beistand. Er hatte Mitleid und verwandelte das verschüchterte und verzweifelte Mädchen in ein Veilchen.

Brauchtum:
Als einer der ersten Boten des Frühlings erfreute sich das wohlriechende Veilchen von jeher besonderer Wertschätzung. Am Wiener Hof wurde schon um 1200 das erste Veilchen mit einem rauschenden Fest gefeiert. Nach dem Sagensammler Anton von Perger war das Feiern des ersten Veilchens ein im Mittelalter in ganz Süddeutschland gefeierter Brauch.

Kunst:
Man findet das Duftveilchen gelegentlich als Attributpflanze Mariens auf Bildern des späten Mittelalters und der Renaissance.
Auf Postkarten und Postern weit verbreitet ist auch ein Abrecht Dürer zugeschriebener Veilchenstrauß.
Sehr bekannt ist auch das Gedicht „Das Veilchen“ von Goethe, das von Mozart (KV 476) vertont wurde.

Auch Rainer Maria Rilke widmete dem Veilchen ein Gedicht, mit dem ich meinen Beitrag abschließen möchte:
Schlicht nur bist du stets gewesen,
unbedeutend oft und klein
dennoch nimmt dein liebes Wesen
jeden, jeden für dich ein.

Autor:

Sabine Presnitz (Schwabmünchen) aus Alpen

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