Im Spaß als „die Enkelinnen“ bezeichnet
„Schau mal, da sind wieder Paula und Lyra!“
Ich richte den Blick auf die Birke ganz links in unserem Plattenbauinnenhof, wo wir immer wieder zwei Krähen ganz oben auf dünnstem Gipfel zusammen sitzen sehen.
Sitzt mal nur eine dort, braucht man nicht lange zu warten, bis entweder sich die zweite Krähe einfindet oder auch diese wegfliegt. Wenn sie aber beide da sind, kann man sie lange so sitzen sehen – und damit lange an die beiden Enkelinnen denken.
So, wie die Einen in die Sterne schauen und damit Gedanken an andere Menschen verbinden, wurde vor Monaten von uns diese gedankliche Verbindung einfach so benannt.
„Stimmt, sie sind wieder da. Muss ich doch gleich mal fotografieren, wenn sie noch einen Augenblick sitzen bleiben!“
Solche Verbindungen werden oft hergestellt. Meist aber sind es Orte oder Gegenstände, die man mit Menschen in Verbindung bringt. Man wird dadurch an sie erinnert.
Streng genommen, müsste ich ja von „meinen Nicht-Enkelinnen“ sprechen, weil es ja die Enkel meiner „Nicht-Frau“ sind. Oder ich könnte auch von „meinen wilden Enkelinnen“ reden, weil wir ja in „wilder Ehe“ leben (meine Lebensabschnittsgefährdung und ich).
Doch das lenkt wohl zu sehr davon ab, dass wir gerne die beiden Krähen – Paula und Lyra – auf der Birkenspitze sitzen sehen und ich sie einfach mal zeigen wollte (die Krähen).
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen |
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