Überraschend schöner Tagesbeginn

In der Woche gehört zu meinem Tagesbeginn das Einkaufen zweier Frühstückbrötchen. Immer beim selben Bäcker, stets um die gleiche Zeit – alles läuft einfach so ab, dass ich mitunter nicht mal sagen kann: Wie.
Auch das Gespräch der Verkäuferin mit mir ist fast wörtlich gleich:
(V: ) Guten Tag!
Guten Tag!
(V: ) Bitte, was möchten Sie?
Bitte zwei Baguette-Brötchen.
(V: ) Gerne – bitte – sonst noch etwas?
Nein, danke.
(V: ) Das macht 66Cent
Bitte . . .
(V: ) Da bekommen Sie noch zurück . . .
Danke!
(V: ) Schönen Tag!
Danke gleichfalls!
(V: ) Auf Wiedersehen
Auf Wiedersehen

Heute war alles anders!
Seit einigen Tagen bedient wieder eine hübsche junge Frau, die auch Wert darauf legt, sich für den Dienst nett zu kleiden – als würde sie gleich danach so ausgehen. Nein, nicht übertrieben aber eben gern anzusehen.

In der letzten Woche war die Gesprächsführung wie oben geschrieben.

Am heutigen Donnerstag betrat ich das Geschäft (Fleischerei und Bäckerei) mit meinem für alle „Guten Tag!“
Dann sah ich die junge Frau und wie sie schmunzelte, wobei mir letzteres eigentlich erst stäter deutlich wurde.
Als ich an den Verkaufsstand trat, legte sie mir zu ihrem „Guten Tag!“ eine Tüte hin. Ich war verdutzt und guckte wohl auch so.
Sie schmunzelte und ergänzte „zwei Baguette-Brötchen – mehr gibt’s nicht“! Und ich war noch nicht einmal zum Gegengruß gekommen!
Ich legte Geld hin, sie gab mir raus.
Als ich dann das verspätete „Guten Tag!“ doch noch raus brachte, lachten wir beide herzhaft.
Nachdem wir uns mit freundlichen Worten gegenseitig verabschiedet hatten, schüttelte ich im Hinausgehen den Kopf über die erlebte Überraschung. Und im Tür-Zumachen sah ich noch diese junge Verkäuferin sich diebisch über das Gelingen ihrer Brötchen-Reichung freuen.

So ein Tagesanfang! Einfach und einfach schön!
So richtig war ja nix – doch ist so ein Nix mitunter alles!

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