Interview mit Petra Vorwerk-Rosendahl, Leiterin der städt. Geschäftsstelle Engagementförderung

Das bürgerschaftliche Engagement ist ein Markenzeichen der Stadt Arnsberg. Wer sorgt mit dafür, dass das so bleibt? Wer fördert u.a. die Ehrenamtlichkeit? Antworten dazu nachstehend von der Fachfrau.

Frage: Frau Vorwerk-Rosendahl, welche Aufgaben hat die Geschäftsstelle Engagementförderung?

Petra Vorwerk-Rosendahl: Die Geschäftsstelle Engagmentförderung Arnsberg fördert bürgerschaftliches Engagement im Stadtgebiet. Hierbei arbeiten wir vor allem projektbezogen. Es gibt viele Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen, von Kultur, Kunst, sozialen Themen wie Kinder- und Jugendförderung und dem Themenfeld der Senioren. In diesen Bereichen bestehen bereits 46 laufende Projekte. Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten bei der Geschäftsstelle Engagementförderung Arnsberg eine individuelle Beratung, als auch passgenaue Vermittlungen in bestehende Engagementangebote. Sie können zunächst in die Themenfelder hinein schnuppern und an dem Erfahrungsaustausch der Projektgruppen teilnehmen, um sich so einen eigenen Eindruck zu verschaffen, ob die Themenfelder ihren Interessen entsprechen.
Die Geschäftsstelle Engagementförderung legt besonderen Wert darauf, dass es sich um selbstbestimmtes Engagement handelt, d.h. jeder Einzelne erhält einen großen Gestaltungsfreiraum, entscheidet selbst, wie viel Zeit er einbringt und auch wie man das Engagement im Einzelfall gestaltet. Die Geschäftsstelle Engagementförderung bietet allen in den Projekten Engagierten regelmäßige kostenlose Qualifizierungen an, die die Qualität des freiwilligen Engagements sichern sollen.
Darüber hinaus sorgt sie für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Teilnehmer und eine Begleitung und Unterstützung aller ehrenamtlich Engagierten. Sie bietet die Einstiegsqualifizierungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger, die mit dem Themenfeld des Bürgerengagements noch keinen Kontakt hatten. Einmal jährlich wird hierzu die Maßnahme der Qualifizierung zum seniorTrainer angeboten.
Über die persönliche Arbeit mit den Menschen hinaus sind die weiteren Aufgaben: die Öffentlichkeitsarbeit zum Themenfeld Bürgerengagement, die Entwicklung neuer Projekte in Kooperation mit der Verwaltung, den Organisationen oder Institutionen, die Interessenvertretung des Themenfeldes, die Verwaltung der Bürgerzentren im Stadtgebiet, als auch die Durchführung von Veranstaltungen, die die vielfachen Formen des bürgerschaftlichen Engagements im Stadtgebiet sichtbar machen.

Frage: Welche Anerkenntnis hat die Geschäftsstelle in der Verwaltung?

Petra Vorwerk-Rosendahl: Die Geschäftsstelle Engagementförderung Arnsberg arbeitet sehr eng mit vielen Verwaltungsbereichen zusammen. In den letzten Jahren sind immer mehr Anregungen für neue Projektideen von den Mitarbeitern unterschiedlichster Verwaltungsbereiche gekommen. Es sind Projekte in Kooperation mit Fachdiensten gestartet worden, z.B. sind hier die Projekte „Die Schaukel“ in Kooperation mit der Jugendhilfe, das Job-Lotsen-Projekt in Kooperation mit dem Job-Center und das Integrationslotsen-Projekt, das in Kooperation mit dem Büro für Zuwanderung und Integration durchgeführt wird, zu nennen.
Die Ideen, die die Mitarbeiter haben, wurden unter Einbeziehung von bürgerschaftlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern weiter entwickelt, Konzeptionen wurden entwickelt, aus denen Projekte entstanden. Diese – meist sozialen Projekte – bieten einen Unterstützungsrahmen auf Basis des bürgerschaftlichen Engagements für Menschen, die im Stadtgebiet entsprechende Hilfe benötigen. Das Zusammenbringen von unterschiedlichen Fachkompetenzen als auch Laienkompetenzen führt zu sinnvollen und das Gemeinwohl fördernden Projekten.
Die Mitarbeiter der Verwaltung der Stadt Arnsberg unterstützen das Thema Bürgerengagement innerhalb ihres beruflichen Alltags an den Stellen, wo es möglich und passend ist. Sehr viele von ihnen engagieren sich darüber hinaus privat auch in Vereinen, Projekten, Initiativen ehrenamtlich selbst.

Frage: Wer wird von ihnen gefördert und welche Mittel und Möglichkeiten haben Sie, ihre Unterstützung an die richtige Adresse zu geben?

Petra Vorwerk-Rosendahl: Die Geschäftsstelle Engagementförderung Arnsberg fördert projektbezogenes Engagement hauptsächlich durch die personelle Unterstützung beim Aufbau neuer Projekte, bei der Umsetzung von Projektideen als auch bei der Begleitung und Vermittlung, also dem Einstieg in das bürgerschaftliche Engagement von Interessierten.
Wir versuchen einen sinnvollen Rahmen zu schaffen, so dass Ideen, die die Lebensqualität in Arnsberg verbessern durch bürgerschaftlich engagierte Menschen umgesetzt werden können. Dabei setzen wir auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger als auch den immer größer werdenden Gestaltungswillen und die Bereitschaft, sich Themen, die das eigene Umfeld, die eigene „Herzensangelegenheiten“ betreffen, aufzugreifen, um diese in sinnvolle Projektideen münden zu lassen.
Die Geschäftsstelle Engagementförderung Arnsberg sorgt über personelle Unterstützung als auch die Bereitstellung von notwendigen Sachmitteln für eine sinnvolle Förderung des Engagements.

Frage: Haben Sie Wünsche an das neue Jahr, um die Geschäftsstelle noch effektiver zu machen?

Petra Vorwerk-Rosendahl: Wenn ich drei Wünsche frei hätte, so wünsche ich mir

1. weiterhin eine so wertschätzende Unterstützung des Themas durch den Bürgermeister, die Politik und die Mitarbeiter der Verwaltung wie in den vergangenen Jahren. Dieser Rahmen bietet uns einen großen Freiraum, um Potentiale zu erkennen, zu fördern und auszubauen.
2. viele Bürgerinnen und Bürger die Ihr Umfeld mitgestalten wollen, die das soziale Miteinander mit Ihrem Erfahrungswissen und Kompetenzen unterstützen möchten. Die gestalten und handeln wollen und dafür eine Plattform suchen.
3. Die Gewinnung von Freunden und Förderern des Themas, da ohne finanzielle Unterstützung und Förderung die Umsetzung vieler bürgerschaftlicher getragener Projekte in heutigen Zeiten gar nicht mehr möglich ist.

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen allen bisherigen Förderern/Unterstützern/Kooperationspartnern und vor allen Dingen den engagierten Bürgerinnen und Bürgern ein herzliches Dankschön zu übermitteln.

Die Fragen stellten Eduard Kuntz und Wolfgang Rochna

Autor:

Wolfgang Rochna aus Arnsberg-Neheim

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