Herausforderung Elektroauto
Balver Unternehmen macht Feuerwehren fit

In Balve wurden 30 Feuerwehrleute für Einsätze mit Elektroautos fit gemacht. | Foto: Katharina Capua
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Für Feuerwehr-Einsatzkräfte ist es im Einsatz bei Verkehrsunfällen unabdingbar, schnell zu erkennen, über welchen Antrieb die betroffenen Fahrzeuge verfügen. Sind beispielsweise Elektrofahrzeuge beteiligt, wird die Vorgehensweise bei den folgenden Rettungsarbeiten angepasst.

Genau um diese Einsatzszenarien ging es beim Seminar für Feuerwehr-Führungskräfte in Balve. Am Schulungszentrum SoKoLa im Ortsteil Langenholthausen wurde im Vorfeld im großen Stil aufgefahren. Alleine zehn Elektrofahrzeuge dienten den 30 angereisten Feuerwehrfrauen und -männern als Übungs- und Anschauungsobjekte.

Einsatz an Hochvolt-Fahrzeugen

Bevor mit der Erkundung der Hochvolt-Fahrzeuge begonnen wurde, stand zunächst der theoretische Unterricht mit einer umfassenden Grundlagenschulung auf dem Stundenplan. Hochvolt-Trainer Swen Lohmann ist selbst aktive Einsatzkraft bei der Feuerwehr Arnsberg und im Hauptberuf Dozent für Kfz-Technik am Berufsbildungszentrum Arnsberg. Er begleitete den fachlichen Teil gemeinsam mit Gerold Vogel, der hauptberuflich bei einer Feuerwehr im Märkischen Kreis beschäftigt ist. Optimale Voraussetzungen für einen tiefgründigen Wissenstransfer an die Teilnehmer, die aus NRW, Niedersachsen und sogar Baden-Württemberg zum Seminar angereist waren.

Die Technik folgt der Einsatztaktik

Im Laufe des Tages lernten die Einsatzkräfte den technischen Aufbau von Elektrofahrzeugen, den richtigen Umgang mit der Hochvolt-Technik und die passende Taktik im Einsatzfall kennen. Dazu waren mehrere Stationen aufgebaut, an denen das theoretische erworbene Wissen direkt in die Tat umgesetzt werden konnte.

"Die Veranstaltung in der SoKoLa in Balve-Langenholthausen war der Auftakt für eine bundesweite Seminarreihe zum Thema 'Rettungsarbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen", sagt Katharina Capua, die als Projektleiterin für die neue Sparte 'Safety' zuständig ist. Weitere Seminare seien in Niedersachsen, Hessen, Bayern und Thüringen geplant.

In Thüringen betreibt Paul Müller einen weiteren Standort. Dort findet in Kooperation mit der Feuerwehr Nordhausen ein Seminar an der neu gebauten Feuerwache statt. "Für die von uns angebotenen Seminare gibt es an allen Standorten eine starke Nachfrage. Nur in Hessen sind noch Restplätze verfügbar. Alle anderen Seminare sind seit einigen Wochen bereits ausgebucht", freut sich die langjährige Paul Müller-Mitarbeiterin. Auch Vertriebsleiter Matthias Scharf ist zufrieden: "Das Seminarangebot schließt eine Ausbildungslücke bei den Feuerwehren."

Seit 1959 ist die Paul Müller GmbH am Hauptsitz Balve ansässig. Über 300 Mitarbeiter sind im Stammwerk und einer weiteren Niederlassung im thüringischen Nordhausen beschäftigt. Das Unternehmen, das weltweit an vier Produktionsstandorten tätig ist, verfügt seit vielen Jahren über die Kompetenz im Bau von speziellen Gefahrgutbehältern. Im Zuge der Mobilitätswende fragen Feuerwehren und Bergungsunternehmen beim Sauerländer Mittelständler entsprechende Produkte an. Aus diesem Bedarf entstanden nicht nur besondere Havariebehälter für die Brandschützer und Abschlepper: Mittlerweile gehört ein Multifunktionsanhänger mit einer Nutzlast von 14 Tonnen zum Produktangebot. Auch ein sogenannter Abrollbehälter 'Hochvolt' ist ein gefragtes Produkt, speziell bei Bergungsunternehmen.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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