Eine magische Premiere in der Freilichtbühne

Der Rabenfreund Abraxas hält nicht viel von weißen Mäusen. Die kl. Hexe denkt über einen weiteren Zauberspruch nach.
  • Der Rabenfreund Abraxas hält nicht viel von weißen Mäusen. Die kl. Hexe denkt über einen weiteren Zauberspruch nach.
  • hochgeladen von Marvin Müller

Werne. Am Sonntag (22.05.) fand in der Freilichtbühne Werne die Premiere von dem bekannten Kinderstück „Die kleine Hexe“ statt. Rund 850 Zuschauer verfolgten gespannt die Abenteuer der kleinen Hexe. Nicht nur das Wetter, sondern auch die mit viel Liebe einstudierten Texte, Tänze und Lieder kamen bei den großen und kleinen Besuchern sehr gut an. Am Ende belohnte ein lang anhaltender Applaus eine begeisternde Aufführung.

Die Geschichte handelt von der kleinen Hexe, die in der Walpurgisnacht am großen Hexentanz auf dem Blocksberg teilnehmen will. Doch mit ihren 127 Jahren ist sie noch zu jung dafür. Dennoch mischt sie sich heimlich unter die großen Hexen und wird prompt erwischt. Nun muss sie bis zum nächsten Treffen zeigen, dass sie eine gute Hexe geworden ist. Aber gute Hexen zaubern nur Böses und die kleine Hexe will nur Gutes tun. Zusammen mit ihrem Rabenfreund Abraxas erlebt sie nun viele spannende Abenteuer.

Die Zuschauer können sich in der wunderbaren Atmosphäre der Freilichtbühne unterhalten und verzaubern lassen.

Doch wie sieht der ganze „Zauber“ eigentlich hinter den Kulissen aus?

Sonntag 10:00 Uhr:

Die ersten Darsteller kommen zur Bühne. Doch sie denken noch nicht an das Kostüm oder die Schminke, sondern an das Säubern und das Gestalten des Bühnengeländes. Bänke müssen aufgebaut werden, die komplette Bühnenanlage muss gesäubert werden; die Kulissen müssen gereinigt werden und, und, und…

12:00 Uhr

Die Requisiten werden noch einmal überprüft und zu ihren jeweiligen Positionen gebracht.
Allein über 20 Hexenbesen müssen an verschiedenen Ecken vorzufinden sein. Dazu kommen Marktstände, Hexenbücher, Wäscheklammern, weiße Mäuse, Körbe, Fahnen, Bierkrüge etc.

13:00 Uhr

Die Techniker treffen sich im Technikhaus um drei Nebelmaschinen, zwei Ventilatoren und acht Pyroeffekte im Bühnenbild zu verteilen.

Anschließend werden die vier Lautsprecher und die zwei Empfängerantennen installiert.
Alles wird noch einmal auf seine Funktionsfähigkeit hin überprüft. Auch der Seilzug (für den Flug der kleinen Hexe), den die Techniker in mühevoller Arbeit erstellt haben, wird kontrolliert.

13.00 Uhr

Die ersten Darsteller befinden sich in der Maske. Rund 80 Darsteller müssen dort in ihr Kostüm steigen und anschließend geschminkt werden. Für das Stück werden rund 90 Kostüme und 40 Perücken benötigt.

14:30 Uhr

Die Darsteller oder Helfer, die für die Absperrung oder den Parkplatz zuständig sind, gehen auf ihre Positionen. Die Kassen werden geöffnet und die ersten Zuschauer nehmen Platz. Jetzt hat keiner der Darsteller mehr auf der Bühne zu stehen.

15:30 Uhr

Die Techniker werden wieder aktiv. Die Mikros müssen an die Darsteller verteilt werden. Die kleinen Antennen an den Sendern werden kontrolliert und die Mikroköpfe an den Kostümen der Darsteller befestigt. Im Technikhaus werden alle Mikros auf ihre richtige Empfangsqualität überprüft. Wenn alles okay ist, kann die Vorstellung beginnen.

16:00 Uhr

Die Vorstellung beginnt mit der Begrüßung der Zuschauer. Hinter den Kulissen setzt danach eine kontrollierte Hektik ein. Wäscheklammern, weiße Mäuse, Holz, Hexenbesen und Hexenbücher müssen auf die Bühne geworfen werden. Die präparierten Hexenbesen müssen angezündet werden. Die kleine Hexe muss fliegen. Rund 15 Mikrowechsel müssen im richtigen Moment durchgeführt werden. 20 Kostümwechsel finden hinter den Kulissen statt: von der Hexe zum Holzweib, vom Holzweib zum Marktbesucher, vom Markthändler zum Schützen, vom Raben zum Wirt etc. Dabei müssen die Darsteller auch noch umgeschminkt werden. Teilweise müssen die Wechsel innerhalb von 5 Minuten beendet sein, weil der nächste Auftritt wartet.
20 Funksignale müssen zu den Technikern gefunkt werden, damit die Vorstellung reibungslos abläuft.

17:00 Uhr

Pause.
Die Bühne muss abgesperrt werden. Die Hauptdarsteller erholen sich hinter den Kulissen. Das heißt: trinken, evtl. nachschminken und nach Luft schnappen.
Für die zweite Hälfte muss die Pyrotechnik erneuert und aufgebaut werden.

17:15 Uhr

Die zweite Hälfte beginnt. Alle Spielerinnen und Spieler sind in höchstem Maße konzentriert. Die erwartungsvollen Zuschauer sollen nicht enttäuscht werden.

18:10 Uhr

Ende der Vorstellung.
Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht verbeugen sich die Darsteller. Die Zuschauer loben die Akteure für ihre Spielfreudigkeit und auch die Techniker sind mit der Vorstellung vollends zufrieden. Viele Kinder kommen auf die Bühne, um sich von ihren Lieblingen Autogramme zu holen.

Ein engagierter Darsteller verbringt etwa 14 Stunden in der Woche in der Bühne. Das machen pro Monat ca. 56 Stunden und pro Jahr 672 Stunden. Alles für diesen Moment voller Spannung, Freude und Begeisterung.

Weitere Informationen erhalten sie im Internet unter:

www.fb-werne.de

Autor:

Marvin Müller aus Bergkamen

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