"Wunderbare Sportart"
Datteln: Helmut Nottelmann hat die Geschichte des Handballs in Datteln veröffentlicht

Das erste Exemplar schenkte Helmut Nottelmann (l.) dem Ehrenvorsitzenden des TV Datteln 09 Klaus Danielczyk zu seinem 80. Geburtstag.  | Foto: Krusebild
  • Das erste Exemplar schenkte Helmut Nottelmann (l.) dem Ehrenvorsitzenden des TV Datteln 09 Klaus Danielczyk zu seinem 80. Geburtstag.
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"Seit mehr als vierzig Jahren spiele ich nun schon nicht mehr aktiv Handball. Das ist gut so, aber los lässt mich das kleine runde Leder noch immer nicht", so Helmut Nottelmann. "Es drängt mich, über diese wunderbare Sportart zu berichten, über die perfekte Mischung aus Tempo, Dynamik, Athletik, Explosivität, Aggressivität, Spaß, Spannung und Emotionen."
Und so hat Helmut Nottelmann jetzt seinen vierten Band zur Sportgeschichte in Datteln veröffentlicht. Auf 304 Seiten wird in Wort und Bild die Geschichte des Handballs im TV Datteln 09 von 1929 bis heute erzählt.
Der erste Blick fällt auf die Pionierjahre nach der Einweihung des vereinseigenen Sportgeländes am 29. September 1929. Der neue Platz und die Handballbegeisterung der Eichenkreuzler im CVJM Datteln waren zwei Motoren für die Bildung einer Handballmannschaft im Dattelner Turnverein, die ein Vierteljahr später bereits mit erfolgreich bestrittenen Freundschaftsspielen an die Öffentlichkeit ging.
In den verkrusteten Strukturen eines Mitgliedsvereins der Deutschen Turnerschaft war dies aber kein leichtes Unterfangen. Zu groß schien die Konkurrenz der Verfechter des alten Turnerspiels Faustball. Im Laufe der Zeit arrangierte man sich; ein Aufstieg in überkreisliche Ligen blieb den Dattelnern allerdings versagt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stoppte etwaige Ambitionen vollends.
Sehr bald nach Kriegsende wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Obwohl anfangs der Bezirksklasse zugeordnet, konnte der TV 09 diese jedoch nicht auf Dauer halten. So wurde fortan die erste Kreisklasse zur Heimat der Feldhandballer. Die Anziehungskraft dieser Variante des Handballs ließ jedoch nicht nur in Datteln immer mehr nach. Am 9. Juli 1972 zog dann auch der TV 09 den Schlussstrich unter das Kapitel Feldhandball.

Kuriositäten am Rande des Spielfelds lassen den Leser des Buches schmunzeln. Etwa dann, wenn ein Torwart den Platz verlässt, weil seine Leistung von Zuschauern kritisiert wird. Oder wenn die Ehefrau eines Betreuers aus Zorn über die dauernde Abwesenheit ihres Mannes sämtliche Spielerpässe verbrennt.
In der Zwischenzeit wurde mit dem Kleinfeldhandball ein Kompromiss zwischen dem Großfeldhandball und dem immer stärker aufkommenden Hallenhandball gesucht. Der TV Datteln stellte zeitweise sogar für jede dieser Varianten eine separate Mannschaft. Spätestens mit der Einweihung der Sporthalle an der Realschule 1970 waren jedoch auch in Datteln die Voraussetzungen für den modernen Hallenhandball geschaffen, dem sich der TV Datteln 09 ab der Saison 1975/76 exklusiv verschrieb.
In Kooperation mit Dattelner Schulen wurde bereits in den Jugend- und Schülerklassen zielgerichtet und nach modernen Methoden trainiert. Der eigens zu diesem Zweck gegründete Lehrstab war sicherlich ein Grund für die späteren Erfolge. Einen weiteren bildeten die privaten und schulischen Bindungen der Spieler. So bestanden die Seniorenmannschaften fast ausschließlich aus Eigengewächsen. Aufstiege waren somit verprogrammiert. Von der Kreisliga ging es über die Bezirks- und Landesliga bis in die Verbandsliga, der die Erste Herrenmannschaft sechs Jahre lang angehörte.
Zur weniger angenehmen Pflicht des Chronisten gehört aber auch, über die schleichende Auflösung sämtlicher Seniorenmannschaften zu berichten. Von den ehemals drei Herrenteams blieb im Laufe der Zeit nur noch eins übrig; und selbst das war zum Schluss nicht mehr in der Lage, einen geregelten Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Vier Spieltage vor dem Ende der Saison 2015/2016 gab es frustriert auf.
Die Damen, denen ein eigenes Kapitel widmet ist, beendeten diese Spielzeit regelgerecht, zogen sich dann aber ebenfalls aus dem Ligabetrieb zurück. Die dem Verein treu gebliebenen Aktiven spielen aktuell in der gemischten Hobbyliga Ü 35.
Dank der Spielgemeinschaft JSG Ostvest Waltrop-Datteln läuft der Spielbetrieb in der Jugend aber weiter, so dass ein kleiner Funken Hoffnung auf eine Wiederaufnahme im Seniorenbereich weiter glüht.
Den Abschluss des Buches bildet ein ausführlicher Statistikteil, in dem (fast) alle Ergebnisse der Ersten Herrenmannschaften mit den zugehörigen Tabellen erfasst sind.

Warum das Herausbringen dieses Buches Helmut Nottelmann so am Herzen liegt? "Ich tue dies in der Hoffnung, dass der Handball mit seinen hohen pädagogischen Qualitäten wieder Eingang findet in den Kanon der verbindlichen Schulsportarten. Ich tue dies in der Hoffnung, dass sich das Engagement und die Weitsicht der Gründer und Unterstützer der Jugendspielgemeinschaft Ostvest irgendwann einmal auszahlen werden. Ich tue dies in der Hoffnung, dass in der heimischen Presse dann wieder Schlagzeilen wie diese aus dem Frühjahr 1985 zu lesen sein werden: 'Datteln liegt im Handballfieber'."

Das Buch ist erhältlich zum Selbstkostenpreis von 20 Euro bei Helmut Nottelmann, Redder Straße 11, Tel. 02363/31737, E-Mail: helmut.nottelmann@gmx.de oder in der Geschäftsstelle des TV Datteln 09, Friedrich-Ebert-Straße 10, Tel. 02363/55470, E-Mail: gs@tv-datteln-09.de.

Autor:

Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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