malis geschichten

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heute berichte ich von einer alten frau aus rè Union.

diese bis mitte des 17. Jahrhunderts unbewohnte Insel liegt im indischen Ozean und ist ein französisches departement.
2010 von der UNESCO zum weltnaturerbe ernannt.

die Insel ist nicht nur landwirtschaftlich sehr schön, das Klima ist tropisch. die strände laden zum baden ein. bekannter sind die nachbarinseln Mauritius und Seychellen.
ich war im letzten jahr dort mußte feststellen, das viel junge leute arbeitslos sind. 2012 so wurde mir gesagt, betrug die jugendarbeitslosenrate über 60 Prozent.

so traf ich vor einem Supermarkt eine alte frau, sitzend auf den treppen des eingangsbereichs. sie bettelte mich an, ich solle ihr doch was aus dem Supermarkt mitbringen - etwas alkoholisches.
wenn man durst oder hunger hat, bin ich nicht bereit Alkohol zu besorgen, hatte ich ihr gesagt...dann sah ich mir die frau genauer an. oh, sie war alt und vom leben gezeichnet. aber welches leben?
früher hatte sie auf dem Feld gearbeitet, geheiratet, kinder bekommen. der Ehemann war lange weg und die kinder auch. besitz konnte sie nicht verzeichnen und so rutschte sie immer tiefer nach unten. sie tat mir schon sehr leid. aber Alkohol ist kein mittel, um diese dinge in den griff zu bekommen, in keinem land - egal wo. diese frau hatte resigniert.
auch die Körperhygiene zeigte ihre vernachlässigten spuren. als ich ihre füße betrachtete, hätte ich sie am liebsten zur nächsten pediküre geschickt. überhaupt war die alte arme frau in einem erbärmlichen zustand. wie sie gesundheitlich drauf war, das konnte ich nicht beurteilen. - eine flasche Bier hatte sie in ihrer tasche versteckt und nahm sich immer wieder einen schluck. irgendwie habe ich mich geschämt. ich hatte in der kurzen zeit keine Chance, dieser alten frau zu helfen.

da ich unterwegs auf meinen reisen immer Kleinigkeiten in meiner tasche zum verschenken habe, reichte ich dieser alten frau Teebeutel, gebäck und Obst. aber nein, das wollte sie auf gar keinen fall. statt dessen beschimpfte sie mich so lautstark, dass ich bald angst bekam. leute die vorbeigingen, kannten sie wohl und reagierten gar nicht mehr.

den gang in den Supermarkt habe ich mir erspart und ging in eine andere Richtung...irgendwann hörte ich ihr Geschimpfe nicht mehr...

nun sind es doch mehr bilder geworden....ich hoffe, sie gefallen euch und meine geschichte dazu auch.

über zahlreiche Kommentare würde ich mich sehr freuen und wünsche euch eine schöne Woche.

lg mali

Autor:

Mali Fuhrmann aus Düsseldorf

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