Satanarchäolügenialkohöllisch gut !

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Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch von Michael Ende,
mal wieder im Marionettentheater zu bewundern....

Wer denkt, dass der Wunschpunsch von Michael Ende nur etwas für Kinder ist, der hat sich schwer getäuscht. Der Wunschpunsch...das ist auch Magie für Erwachsene.

Immer dann, wenn das Düsseldorfer Marionettentheater die Puppen zum satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch tanzen lässt, dann versuche ich dabei zu sein.

Im letzten Jahr hatte man es besonders gut mit mir gemeint und hat mir diesen zauberhaften Abend zum Geburtstag geschenkt.

Schön weit vorne sitzend wurden meine Augen wieder so groß wie es normalerweise nur Kinderaugen nachgesagt wird. Dann wenn der böse Zauberer Beelzebub dem Angestellten Seiner Höllischen Existenz eine bisher noch schuldig gebliebene Anzahl von bösen Taten zusagen muss (wozu zum Beispiel Naturkatastrophen, Seuchen und Unglücke allerlei Art gehören), dann wird man mucksmäuschenstill wie weiland im Kasperletheater.
Und wundert sich insgeheim, warum keiner fragt „Seid Ihr auch alle da?“

Wer das Buch gelesen hat weiß, dass der olle Zauberer in diesem Jahr deshalb Schwierigkeiten hat sein Pensum an höllischen Taten zu erfüllen, weil ihm der Hohe Rat der Tiere einen Spion ins Haus schleuste. Und zwar den arg zerzausten Maurizio di Mauro, einen hoffnungslos naiven und romantischen Straßenkater, der sich selbst für einen großen Minnesänger hält.

Das Buch und auch das Stück spielen in der Zeit von fünf Uhr nachmittags bis Mitternacht am Silvesterabend. Da sitzt er nun, der Unsympath, und grübelt, wie er in dieser kurzen Zeit die Welt dem Untergang näher bringen soll, als sich hoher Besuch ankündigt. Seine Tante Tyrannja Vamperl landet mit einem wahnwitzigen Stunt direkt aus dem Kamin auf der Bühne und bittet um den entsprechenden Applaus. Man sieht der „Dame“ auf den ersten Blick an, dass es sich um eine Geldhexe handelt. Dies aber nur wegen der vielen Goldklunker, ihr gewagtes Outfit erinnert eher an eine übergewichtige Biene Maja.

Tante Tyrie hat nicht weniger schwerwiegende Probleme, ihren Obulus zum Weltuntergang beizusteuern, hat man ihr doch ebenfalls einen Spion ins Haus geschickt.
Einen Krächzraben, hässlich wie die Nacht, aber blitzgescheit.

Sein Name? Jakob Krakel. Hört sich doch schon an wie der James Bond der Tierwelt, oder etwa nicht? Wenn er auch nicht ganz so gut aussieht und an Reissmatismus leidet. Und zur allgemeinen Erheiterung schwäbelt dieser Zauselrabe auch noch wie ein Klinsmann vor sich hin. Zusammen mit dem zur Fettsucht neigenden Kater gelingt es Rabe 007 den beiden Bösemenschen in den Wunschpunsch zu rotzen.

Wie es ausgeht, weiß man oder weiß es eben nicht.
Ich werde es hier jedenfalls nicht erzählen.
Denn es ist von höchster Wichtigkeit, dieses Buch gelesen zu haben.
Noch wichtiger erscheint es mir allerdings, sich die Aufführung des Marionettentheaters anzuschauen.

Es ist nicht nur ein zauberhafter Ort, nämlich ansässig im Palais Wittgenstein, hinterhofig in der Karlstadt gelegen, sondern auch ein gastfreundliches Ensemble, das einen herzlich empfängt.

Den Wunschpunsch führen die netten Strippenzieher in diesem Jahr wieder ab dem 26. November bis zum 13. Januar 2012 auf, oft auch zweimal täglich.

Bilder : mit freundlicher Genehmigung des Marionettentheaters zur Veröffentlichung frei gegeben

Autor:

Annette Kallweit aus Düsseldorf

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