Rückenwind in der Düsseldorfer Heilsarmee

Am vergangenen Sonntag (29. Januar 2017) ist der Chor "Rückenwind" in einem Konzertgottesdienst in dem Düsseldorfer Korps (= Gemeinde) der Heilsarmee aufgetreten. Jahreszeitlich etwas unpassend, musikalisch durchaus aber hervorragend wurden dort weihnachtliche Lieder vorgetragen.

Interessanter war allerdings eine ganz andere Sache. Die Heilsarmee in Deutschland hat seit dem Juli 2016 eine neue Leiterin. Marie Willermark heißt sie. Die Dame ist bei Amtsantritt 61 Jahre alt, nicht verheiratet und hat keine Kinder.

"Kommandeurin Marie Willermark leitet seit 2011 das Heilsarmee-Territorium Schweden und Lettland. Zuvor war sie von 2006 bis 2011 für die Arbeit der Organisation in der Ukraine verantwortlich. Die 61-jährige Schwedin wurde 1980 zur Heilsarmee-Offizierin ernannt. Fünf Jahre lang war sie Korpsoffizierin (Gemeindeleiterin) in Jönköping (Schweden) und hat anschließend viele Jahre lang die Jugendarbeit auf regionaler und nationaler Ebene verantwortet. Von 1996 bis 1999 war sie Divisionschefin (Regionalleiterin) in Dänemark. Anschließend arbeitete sie wieder als Korpsoffizierin und später als Divisionschefin in Schweden," stellt die offizielle Pressemitteilung die sympathische und freundliche Damen vor.

Bei ihrem Grußwort (oder soll man es Kurzpredigt nennen?) weist sie auf die befreiende und erlösende Wirkung des Glaubens hin. "Jesus ist für uns am Kreuz gestorben," erinnert sie. Und ergänzt: "Er hat uns damit von den Sünden befreit. Sie sind quasi mit ihm ans Kreuz genagelt worden."

In ihrer Muttersprache erinnert sie an Füchse - freie Tiere, die wir Menschen einsperren, damit wir sie anschauen können. "Wir Menschen leben in Freiheit. Vielleicht fühlt sich unsere Seele gefangen. Wir können wir unsere Seele befreien? Durch unseren Glauben an Jesus Christus. Das Kreuz ist ein Symbol dafür."

Das Leben ist für sie einfach. "Wir leben im Universum, ohne daß wir es verstehen müssen." Die Kreuzigung war eine Hinrichtungsform im alten Rom, mit der Opposition vernichtet und abgeschrekct werden sollte." Viele tausend andere Menschen wurden ebenso hingerichtet. Jesu Tod hatte aber eine andere Bedeutung. War Gott in tyrannischer Vater oder ein Vater mit einem großen Plan, der uns befreien soll? Jesus wurde tut in ein Grab gelegt. Jeder erwartete, daß er auch tot bleiben würde. Doch dann kam seine Wiederauferstehung und Jesus begegnet seiner Mutter und seinen Jüngern und spricht mit ihnen. Er sagt: "Das Reich der Freiheit ist schon hier, weil Gott lebt. Gott hat eine neue Erde und einen neuen Himmel geschaffen." Gottes Herz öffnet sich und zieht alle Sünden ein - die Sünde ist dann weg. Die Seele ist dann befreit, allein dadurch, daß sie Jesus annimmt und an ihn glaubt. "Jeder braucht die Liebe Gottes - unser Schuldbrief, in dem alle unsere menschlichen Sünden aufgeschrieben sind, wurde ans Kreuz geschlagen - alles ist vergeben." Der Kolosser-Brief ist die Grundlage der Vergebung.

Gibt es auch bei der Heilsarmee eine Altersgrenze, bei der man in den wohlverdienten Ruhestand treten muß? Keine Ahnung. Es wäre uns jedenfalls zu wünschen, daß uns diese Kommandeurin noch längere Zeit erhalten bleibt.

Ein anderer Wunsch sei an dieser Stelle ebenfalls erlaubt - nämlich der, daß die größere Tagespresse (wie WAZ, NRZ oder Rheinische Post) diesen Stabswechsel einmal zum Anlaß nimmt, die Heilsarmee und ihre Arbeit vorzustellen. Warum nicht beispielsweise zu Ostern? Dann gäbe es auch einen tagesaktuellen Anlaß, jenseits von IKEA, Abba und Elchtest einmal über eine Freikirche bzw. über Schweden zu berichten....

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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