Mitten in Milspe: Kaiser's Kaffeegeschäft

Kaiser‘s Kaffeegeschäft in Milspe war fast schon eine Institution. Die Ehemaligen des 2009 geschlossenen Marktes trafen sich jetzt zum Erinnerungsaustausch in der „Rosine“. Foto: Jarych | Foto: Sebastian Jarych
  • Kaiser‘s Kaffeegeschäft in Milspe war fast schon eine Institution. Die Ehemaligen des 2009 geschlossenen Marktes trafen sich jetzt zum Erinnerungsaustausch in der „Rosine“. Foto: Jarych
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Sie kannten jeden, und jeder kannte sie: Kaiser‘s Kaffeegeschäft in der Voerder Straße war schon fast so etwas wie eine Institution, und die, die dort arbeiteten, waren stets mittendrin im Geschehen. Wechsel in der Belegschaft gab es nur selten: Teils bis zu 50 Jahre lang hielten die Mitarbeiterinnen dem Supermarkt die Treue - nicht wenige hatten hier gelernt und ein Leben lang gearbeitet.

So wie Cornelia Kopischke aus Voerde, nie bis 2009 eine andere Arbeitsstelle hatte: „Seit 1978 war ich bei Kaiser‘s angestellt, mehr als 30 Jahre lang. Mobbing - so etwas kannten wir nicht! Wir hatten eine schöne Zeit, sonst wären wir ja nicht so lange geblieben. Wir kannten unsere Kunden, wir kannten ihre Kinder - und irgendwann dann auch schon wieder deren Kinder!“

Im Juni 2009 kam das endgültige Aus für den Markt in der Milsper Fußgängerzone und damit auch für die rund 20 Beschäftigten. Cornelia Kopischke fühlt sich mittlerweile im Breckerfelder Edeka-Markt sehr wohl, doch wenn sie in Ennepetal die Kunden von damals wieder trifft, gerät man schnell ins Schwärmen über frühere Zeiten und das gute alte Kaiser‘s . „Schade, dass ihr nicht mehr da seid“, heißt es dann, „und schade, dass es jetzt überhaupt keinen Markt mehr in der Fußgängerzone gibt. Gerade für Älteren, etwa von Homberge, war es immer so bequem: Man brauchte nur am Busbahnhof auszusteigen und über den Marktplatz laufen, und schon war man da.“

Ende November trafen sich die Ehemaligen von Kaiser‘s bereits zum zweiten Mal zum Brunch in der „Rosine“. Eingeladen war auch Gudrun Steffens, inzwischen Rentnerin, die Anfang der 50-er Jahre den Markt mit aufgebaut hat und - mit Kinderpause - immer dort tätig war. „Sie war so etwas wie die Mutter der Truppe und sehr beliebt bei den Kunden“, erklärt Cornelia Kopischke, die das Treffen organisiert hat. Gudrun Steffens war leider gerade zwei Tage vorher gestorben, und die ehemaligen Kollegen gingen geschlossen zur Beerdigung: „Man ist halt eine Gemeinschaft, wenn man so lange zusammen gearbeitet hat.“

Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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