Tierheim am Strückerberg freut sich über 700 Euro Spende
Pudel-Klub unterstützt das Tierheim

Christel Euler übergibt eine Spende über 700 Euro an den Leiter des Tierheims am Strückerberg in Ennepetal, Ralf Neumann. Foto: Pielorz
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  • Christel Euler übergibt eine Spende über 700 Euro an den Leiter des Tierheims am Strückerberg in Ennepetal, Ralf Neumann. Foto: Pielorz
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Seit 2014 spendet der Pudel-Klub Gevelsberg regelmäßig für das Tierheim am Strückerberg in Ennepetal. Die Einrichtung besteht schon 65 Jahre und man kümmert sich hier um ein neues Zuhause für Hunde und Katzen im Südkreis. Auch in diesem Jahr besuchte die Vorsitzende des Pudel-Klubs, Christel Euler, Tierheim-Chef Ralf Neumann. Im Gepäck hatte sie eine Spende von 700 Euro – so viel wie nie zuvor. Und das im Corona-Jahr 2020, in dem alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten.
„Wir sind im Pudel-Club 35 Mitglieder. Aber nicht alle von ihnen sind aktiv. Wir haben in diesem Jahr nur einige Clubabende abhalten können. Alle anderen Veranstaltungen, beispielsweise das Hunderennen, mussten wir leider absagen. Trotzdem haben wir durch Freunde, Bekannte und Nachbarn Spenden erhalten und wir freuen uns, mit diesem Geld das Tierheim auch in diesem Jahr unterstützen zu können“, erzählt Christel Euler. Sie hat vor zwanzig Jahren im April 2000 in Gevelsberg die Bezirksgruppe des Deutschen Pudel-Klub gegründet. Sie selbst hat seit 1976 Pudel und im Laufe der Jahre viel Fachwissen gesammelt. Das kommt auch dem eigenen Pudel mit dem exotisch klingenden Namen Extreme Gabe van Kleine Nulland zugute. Er kommt übrigens aus Holland, ist ein Zwergpudel und elf Jahre alt. Im Corona-Jahr 2020 hat Christel Euler neben den abgesagten Veranstaltungen noch eine besondere Erfahrung gemacht, die auch Tierheim-Chef Ralf Neumann teilt. „Die Menschen interessieren sich sehr für Hunde. Wir vom Pudel-Klub dürfen einmal im Jahr züchten und ich kann eigentlich nur sagen, die Welpen werden uns quasi aus den Händen gerissen. Wir achten sehr darauf, die Tiere in verantwortungsbewusste Hände abzugeben und nicht an Menschen zu vermitteln, die zufällig gerade durch Homeoffice viel Zeit haben. Persönliche Besuche im neuen Zuhause können wir aufgrund der Entfernungen von oft mehreren hundert Kilometern allerdings nicht machen. Ich glaube aber, dass niemand mehrere Besuche bei seinem zukünftigen Haustier in Kauf nimmt, wenn er es nicht wirklich gut und ernst mit dem Tier meint.“
Tierheim-Chef Ralf Neumann hat die Möglichkeit, die zukünftigen Hundebesitzer in ihrem Zuhause besuchen zu können. In der Regel kommen die Interessenten aus der näheren Umgebung. „Auch ich habe in diesem Jahr die Erfahrung gemacht, dass sich viele Menschen für einen Hund interessieren. Und es sind oft Zweibeiner, die Erfahrung mit Hunden haben oder die schon einmal ein Tier hatten oder einfach ein zweites Tier möchten. Wir haben es in diesem Jahr selten erlebt, dass beim telefonischen Erstkontakt der Wunsch der Kinder nach einem Tier im Mittelpunkt stand oder ein Anfängertier gewünscht wurde. Meistens ist die Kontaktaufnahme nach solchen Wünschen auch sofort erledigt. Man kann bei uns nicht ohne ernsthaftes Interesse einfach durch das Tierheim schlendern und gucken kommen. Das ist purer Stress für die Tiere. Bei uns werden Tiere individuell dem potenziellen neuen Besitzer vorgestellt. In diesem Jahr konnten wir bereits über fünfzig Hunde in verantwortungsvolle Hände abgeben und ihnen ein neues Zuhause vermitteln. Aktuell haben wir tatsächlich nur drei Hunde im Heim. Aber das ist natürlich nur eine Momentaufnahme.“ Platz hat die Einrichtung für maximal 15 Hunde und 30 Katzen. Die Vermittlung der Tiere ist – man höre und staune – saisonbedingt. „Von März bis jetzt vermitteln wir in der Regel deutlich mehr Hunde, danach sind Katzen gefragt.“ Tja, die Samtpfoten gehen in der dunklen und eher regnerischen Jahreszeit ja auch quasi alleine „Gassi“ – ein Schelm, wer jetzt an regennasse Zweibeiner denkt. Wichtig ist Ralf Neumann, der die private Einrichtung (Mitglied im Deutschen Tierschutzbund) seit mehr als zwanzig Jahren führt, die gute Beziehung zwischen Mensch und Tier. Und da hat er Erfahrung, sieht oft schon beim ersten Kontakt, ob es passen kann. Das sieht auch Christel Euler so. „Der Hund sucht sich seinen Menschen aus. Wenn er jemanden nicht mag, dann mag er ihn einfach nicht. Da kann man nichts machen.“

Vermittlung der Tiere läuft gut

Sie bekam ihren ersten Pudel-Welpen übrigens durch einen ungeplanten Wurf von einer Arbeitskollegin. „Ich bin einfach bei der Rasse geblieben. Die Tiere sind allergikerfreundlich und für mich genau das Richtige. Es gibt sie in verschiedenen Farben: weiß, silber, schwarz, fawn, braun, schwarzloh und schwarz-weiß gescheckt – ganz wie Mensch es mag.“
Normalerweise treffen sich die Pudel-Klub Mitglieder regelmäßig jeden Monat im Vereinslokal „Restaurant Am Ufer“. In diesem Jahr sah man sich nicht ganz so oft. „Wir machen aber auch Ausflüge und zumindest an der Kemnade sind wir auch in diesem Jahr gewesen.“ Offensichtlich sind viele Zweibeiner in diesem Jahr auf den Hund gekommen. Einen guten Gefährten und Freund kann man mehr denn je gebrauchen. Die Verantwortung für das Tier bleibt allerdings auch nach Corona.

Kontakt:
Aus den drei Tierschutzvereinen der Städte Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal ging der Kreistierschutzverband Ennepe-Ruhr e.V. hervor. Dieser ist auch der Träger des Tierheimes und als gemeinnützig anerkannt. Kontakt zum Tierheim gibt es unter (02333) 72068 oder per Mail unter info@tierheim-ennepetal.de

Zum Pudel-Club Gevelsberg bekommen Interessierte Kontakt über die Vorsitzende Christel Euler, Telefon 02332/3316 oder E-Mail Christel.Euler@t-online.de. Übrigens sind auch andere kleine Hunde bis 40 Zentimeter beim Clubabend willkommen.

Christel Euler übergibt eine Spende über 700 Euro an den Leiter des Tierheims am Strückerberg in Ennepetal, Ralf Neumann. Foto: Pielorz
Christel Euler mit dem Zwergpudel Extreme Gabe van Kleine Nulland 2017. Damals berichtete die wap bereits über den Pudel-Klub. Archivfoto: Pielorz
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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